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IT-Riese Aruba leistet sich 3 Fahrer und ein SBK-Team

Von Ivo Schützbach
IT-Anbieter Aruba ist der Überzeugung, dass eine Beteiligung an einem Superbike-WM-Team mehr bringt, als nur Geld für Werbung zu bezahlen. Die Vorteile verrät Geschäftsführer Stefano Cecconi.

Seit 2015 ist IT-Anbieter Aruba Hauptsponsor und Eigentümer des Superbike-Werksteams von Ducati. Seit 2019 wirbt die Firma von Stefano Cecconi auch auf den Ducati und Lederkombi der MotoGP-Werksfahrer.

2020 eroberte das Aruba-Team mit Scott Redding und Chaz Davies die WM-Ränge 2 und 3 hinter Serienchampion Jonathan Rea (Kawasaki), dem WM-Titel fährt der Hersteller aus Bologna inzwischen seit neun Jahren hinterher – 2011 triumphierte Carlos Checa im Althea-Team.

Bei der planmäßig Ende April in Assen beginnenden Superbike-WM 2021 setzt Ducati im Werksteam neben Redding auf den WM-Siebten Michael Ruben Rinaldi (25), ein Aruba-Zögling. Außerdem pilotiert Chaz Davies im Team Go Eleven eine dritte Werks-Panigale, ebenfalls mit prominenter Aruba-Werbung versehen.

«Nur Hauptsponsor zu sein, wäre viel zu einfach», erklärte Cecconi schmunzelnd, weshalb er das Superbike-Team kaufte. «Da musst du nur Rechnungen bezahlen und dich sonst um nichts kümmern. Als Firma überlegten wir uns, wie wir von Siegen besser profitieren können. Du kannst dich nicht hinstellen und sagen, dass du ein Sieger bist, nur weil du aufs richtige Pferd gesetzt hast. Selbst eingebunden zu sein stellt ein Risiko dar. Wenn es nicht so gut läuft, bist du Teil des Problems. Dann stellst du nicht unter Beweis, dass du es kannst. Wenn du aber erfolgreich bist, dann bist du ein echter Teil des Erfolgs. Und nicht nur der, der Glück hatte.»

«Der zweite Grund ist, dass wir eine Technologiefirma sind, wir haben viel Hingabe für Technik», so Cecconi weiter. «Für uns ist es nicht genug, unser Engagement lediglich als Marketing-Instrument zu sehen. Deshalb wählten wir eine Meisterschaft und eine Lösung, die es uns erlaubt, fest eingebunden zu sein. In der MotoGP-WM war das damals nicht möglich. Uns boten sich damals interessante Sponsoringmöglichkeiten, es gab aber keine Chance, selbst ein Team an den Start zu bringen oder in ein bestehendes Team einzusteigen. Wie es Pramac gemacht hat, die wie wir aus der Toskana kommen. Wir wollen ehrlich sagen können, dass WIR gewinnen.»

Ducati stellt die Motorräder und Teile des technischen Personals, Feel Racing kümmert sich um die Logistik und stellt ebenfalls Mechaniker. Was ist anders gegenüber früher, als es noch nicht dein Team war?

«Jeder konzentriert sich auf seine Stärken», hielt der Teamprinzipal gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Ducati kümmert sich um die Technik, sie haben diesbezüglich immer das letzte Wort. Und du brauchst jemanden, der sich um die Logistik kümmert. Es gibt aber weitere Aspekte in einem Team, um die man sich kümmern muss. Man muss das Image pflegen, Sponsoren suchen und Fahrer verpflichten. Es ist nicht so, dass uns Ducati die Fahrer vorschreibt, wir wählen sie gemeinsam aus. Das ist eine wichtige Entscheidung. In diese Punkte eingebunden zu sein ist etwas anderes, als nur Sponsor zu sein.»

Wie handhabt ihr die Sponsorensuche? Cecconi: «Technisch gesprochen haben wir die Werbeflächen auf dem ganzen Motorrad gekauft. Wir können mit einem großen Aruba-Logo darauf fahren oder den Platz mit anderen Firmen teilen, die Partner von uns sind. Wir haben einige Sponsoren aus unserer Welt, der IT-Branche, anstatt aus dem Rennzirkus. Einzige Einschränkung ist, dass wir keine Partner haben dürfen, die gegen die Audi-Gruppe gehen, also etwa einen Autohersteller, der nicht dazu gehört.»

Kalender Superbike-WM 2021:

23.–25. April Assen/Niederlande
07.–09. Mai Estoril/Portugal
21.–23. Mai Aragon/Spanien
11.–13. Juni Misano/Italien
02.–04. Juli Donington Park/Großbritannien
03.–05. September Magny-Cours/Frankreich
17.–19. September Barcelona/Spanien
24.–26. September Jerez/Spanien
01.–03. Oktober Portimao/Portugal
15.–17. Oktober San Juan/Argentinien
12.–14. November Lombok/Indonesien

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