Valentino Rossi sucht das Glück

Laverty nach Crash mit 218 km/h zurück auf der BMW

Von Ivo Schützbach
Eugene Laverty in Misano

Eugene Laverty in Misano

Samstag-Sieger Michael Rinaldi (Aruba Ducati) beendete das Warm-up der Superbike-WM in Misano am Sonntagmorgen mit überragender Bestzeit. Besonderes Augenmerk lag auf Eugene Laverty (BMW).

Mit 0,710 sec Vorsprung auf Ducati-Teamkollege Scott Redding fuhr Michael Rinaldi im Warm-up am Sonntagmorgen Bestzeit. Dem Duo in Rot folgten Razgatlioglu, Rea, Lowes, Gerloff, Haslam, van der Mark, Davies und Sykes in den Top-10. Jonas Folger aus dem deutschen Team Bonovo MGM BMW wurde 16. (+1,578 sec) und Eugene Laverty aus dem zweiten BMW-Satelliten-Team RC Squadra Corse 19. (+2,247 sec).

Laverty war am Samstag im FP3 mit 218 km/h in Kurve 10 heftig gestürzt. Zwar musste er auf die Superpole und das erste Rennen am Samstagnachmittag verzichten, hatte letztlich aber riesiges Glück.

«Mir geht es überraschend gut», erzählte Laverty beim Treffen mit SPEEDWEEK.com direkt nach dem Warm-up. «Mein Bruder John hat sich gut um mich gekümmert. Viele Fahrer würden abwarten, wie es ihnen am nächsten Tag geht. Aber wenn du so lange wartest, dann ist der Schaden angerichtet, dann blockieren alle Muskeln. Ich fühlte mich bereits am Samstagnachmittag besser und heute Morgen erneut. Ich habe viele Prellungen, am schlimmsten erwischte es den Nacken und den unteren Rücken. Ich weiß nicht, ob mich das Bike erwischt hat, ob ich in die Reifenstapel einschlug oder ob das vom Kiesbett kommt. John hat dafür gesorgt, dass ich keine Blockierungen mehr habe, ich kann meine Zehen wieder berühren.»

Eugenes Bruder Michael, der ebenfalls in Misano vor Ort ist, meinte direkt nach dem Sturz: «Er hat einfach kein Glück. Wenn es irgendwo einen Reifenstapel gibt, dann findet er ihn.»

«Es hat wirklich den Anschein, als wäre das so», meinte Eugene. «Ich hätte niemals erwartet, an dieser Stelle zu stürzen. Im FP3 gelang uns ein großer Schritt nach vorne, ich fuhr 1:34,9 und 1:35,1 min. So wollte ich das Training zu Ende fahren, ohne etwas Verrücktes zu tun.»

Beobachter äußerten die Vermutung, dass es ein Problem mit den Bremsen gegeben haben könnte, in Misano ist Laverty erstmals mit der Anlage von Brembo unterwegs. Derartiges dementierte er eindeutig: «Als ich bremste, blockierte das Vorderrad sofort. Normal passiert das mit dem Pirelli-Reifen nicht. Ich muss mich erst an die anderen Bremsen gewöhnen, das dauert etwas. Obwohl ich über die Jahre ständig hin und her gewechselt habe. Es gab kein mechanisches Problem, die Bremsen waren in Ordnung.»

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