MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Jonathan Rea (Kawasaki): «Wurden erneut bestraft»

Von Ivo Schützbach
Dass Kawasaki für die Superbike-WM 2021 trotz verbesserter ZX-10RR keine höhere Maximaldrehzahl erlaubt bekam, sorgte für kontroverse Diskussionen. Besonders die Kundenteams leiden darunter.

Wie BMW brachte auch Kawasaki ein neues Motorrad für die diesjährige Superbike-Weltmeisterschaft. Doch während es sich bei der M1000RR um eine deutlich modifizierte Version der S1000RR handelt, hat Kawasaki am Motor der ZX-10RR kaum etwas verändert.

«Nur weil ein Hersteller einen anderen Kolben in seinem Motor hat, ist das für uns kein neuer Motor – das ist nur eine neue Komponente», sagte FIM Technical Director Scott Smart gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn der Basismotor der gleiche bleibt, dann geht es mit der vorgeschriebenen Maximaldrehzahl aus dem Vorjahr weiter.»

Kawasaki muss also weiterhin mit 14.600/min fahren, während BMW 550/min mehr bekam – das bayerische Aggregat darf jetzt 15.500/min drehen. Ducati mit der V4R (16.100/min) und Honda mit der CBR1000RR-R (15.600/min) erreichen noch höhere Werte.

«Der Motor ist nicht derselbe, das ist ein anderer Motor», urteilte WM-Leader Jonathan Rea. «Der Kolben und andere bewegliche Teile sind neu. Was ist ein neuer Motor? Bedeutet das, dass ein Hersteller für Superbike-Rennen Millionen ausgeben muss, um eine komplett neue Motorengeneration zu entwickeln, um davon zu profitieren? Das entspricht nicht dem Superbike-Geist. Das macht es für Hersteller sehr schwierig zu reagieren, weil sie jedes zweite oder dritte Jahr riesige Änderungen bringen müssen.»

In diesem Punkt widerspricht der Motorrad-Weltverband FIM, weil die Balance-Regel mit den Konzessionsteilen den Tausch vieler wichtiger Motorinnereien erlaubt, wenn ein Hersteller gegenüber dem Besten ins Hintertreffen gelangt. Das war bei Kawasaki noch nie der Fall.

«Kawasaki hat sehr gepusht, um für dieses Jahr ein neues Motorrad zu bringen», erzählte Rea in Most. «In der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist das nicht einfach, aber sie haben es getan. Der neue Motor dreht höher, für die FIM sind die Änderungen am Motor aber nicht genug. Also haben sie uns erneut bestraft, unser Motor hat mit Abstand die geringste Drehzahl. Das Werksteam kann mithalten, weil wir ein großartiges Team haben. Aber stell dir vor, du bist ein Kawasaki-Kundenteam. Für sie ist es ohnehin schwierig an der Spitze mitzufahren. Und dann bekommen sie auch noch diese Strafe. Ich will mich nicht beschweren, es ist, wie es ist. Aber unsere Waffe könnte besser sein, unglücklicherweise erlaubt uns das Reglement das nicht.»

Während Rekordchampion Rea die Weltmeisterschaft mit 266 Punkten anführt, hat Teamkollege Alex Lowes erst 143 Punkte auf dem Konto. Lucas Mahias ist mit mageren 36 Punkten bester Kawasaki-Kundenpilot und liegt auf dem 14. WM-Rang. Isaac Vinales hat 19 Punkte und Loris Cresson drei.

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