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Circuito de Navarra: Motorsport im Niemandsland

Von Rudi Hagen
Um den Circuito de Navarra herum ist viel Nichts

Um den Circuito de Navarra herum ist viel Nichts

Nach dem Debüt in Most findet am 21./22. August erstmals ein Meeting der Superbike-WM auf dem Circuito de Navarra statt. Was die Piloten der seriennahen Weltmeisterschaft erwartet.

Der Circuito de Navarra ist eine Motorsport-Rennstrecke in Los Arcos im Norden von Spanien. Sie wurde im Juni 2010 fertiggestellt, ist 3933 m lang, die längste Gerade misst 800 Meter. Auf der leicht hügeligen Strecke mit sechs Links- und neun Rechtskurven finden hauptsächlich Autorennen statt, so die frühere FIA-GT1-WM, die schnell wieder eingestampfte Superleague Formula und andere.

Auch nationale Motorradrennen zur Spanischen Meisterschaft werden auf der SBK-homologierten Strecke ausgetragen. 2019 waren dort zwei Läufe zur Sidecar-Weltmeisterschaft geplant, die aber später nach Estoril in Portugal verlegt wurden.

Hauptsächlich soll der Circuito de Navarra laut Aussagen der Betreiber «ein großartiger Erholungs- und Sportraum sein, der auf das Autofahren spezialisiert ist und der wiederum eine große Anzahl von Firmen- und Freizeitveranstaltungen generieren und veranstalten kann. Ein idealer Freizeit-, Arbeits- und Sportkomplex mit internationalem Maßstab.»

Zum Renngelände gehören unter anderem eine Kartbahn und eine Offroadstrecke, das Fahrerlager bietet eine Fläche von 41.000 qm. Das Boxengebäude mit seinem großen roten Turm auf der Start-Ziel-Geraden beheimatet 17 VIP-Lounges und ermöglicht Zuschauern den Blick in die Boxengasse. Es gibt 32 Boxen mit jeweils 105 qm, eine Paddock-Bar mit schönem Ausblick sowie ein modernes Media-Center.

Der Ort Los Arcos ist landwirtschaftlich geprägt, mit mediterranem Klima am Jakobsweg, und hat zirka 1100 Einwohner. Er liegt am linken Ufer des Rio Odrón, der später in den Ebro mündet. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Pfarrkirche Santa María aus dem 12. Jahrhundert.

Im Jahre 824 unserer Zeitrechnung besiegte Inigo Aristas die Mauren und rief anschließend das Königreich Pamplona aus. König Sancho VI. änderte den Titel 1162 in «König von Navarra». 1512 zerbrach das Königreich in zwei Teile, nach den Karlistenkriegen 1841 waren sie endgültig Geschichte. Navarra ist heute eine der kleinsten autonomen Gemeinschaften Spaniens, die Hauptstadt Pamplona ist für ihren immer wieder kritisierten Stierlauf weltbekannt und lockt jährlich Tausende Zuschauer.

Um aus dem deutschsprachigen Raum nach Los Arcos zu gelangen, nimmt man am besten das Flugzeug. Die größten Flughäfen in der Nähe sind San Sebastian und Bilbao im Baskenland. Von dort aus sind es bis nach Los Arcos 155 beziehungsweise 140 Kilometer über Land, das bedeutet auf Grund der Straßenverhältnisse mehr als eineinhalb Stunden Fahrt. Von Saragossa benötigt man ungefähr zwei Stunden für die knapp 170 Kilometer. Näher gelegene, aber kleinere Destinationen sind die Flughäfen von Pamplona und Vitoria-Gasteiz, die beide zirka eine Autostunde von Los Arcos entfernt liegen.

Mit dem Auto erreicht man die Rennstrecke aus Deutschland am besten durch Frankreich über Bordeaux, San Sebastian und Pamplona. Kommt man über Barcelona, braucht man für die knapp 500 km mit dem Auto zirka fünf Stunden.

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