MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Andrea Locatelli: «Yamaha liefert ein gutes Paket»

Von Tim Althof
Yamaha-Werksfahrer Andrea Locatelli kommt in seiner Rookie-Saison in der Superbike-WM immer besser zurecht. Vor dem Event in Portimão fasste der Italiener seinen Weg vom Mittelfeld aufs Siegerpodest zusammen.

Nach zehn Wochenenden in der Superbike-WM-Saison 2021 belegt Andrea Locatelli den fünften WM-Rang und er ist punktgleich mit Ducati-Werksfahrer Michael Ruben Rinaldi, der auf Position 4 in der Tabelle steht. Vor dem Lauf in Portimão am kommenden Wochenende sprach der Supersport-Weltmeister der letzten Saison über seine bisherige Saison und über das, was er sich in der Zukunft erwartet.

«Der Fokus liegt immer noch darauf zu lernen. Natürlich wäre es schön, wenn ich die Meisterschaft auf Platz 4 beenden könnte, aber wir konzentrieren uns darauf, die Arbeit fortzuführen und um das Podium zu kämpfen und vielleicht einen Sieg zu holen», sagte der 24-Jährige. «Nächstes Jahr sieht es sicherlich anders aus, aber in diesem Jahr ist es wie zur Schule gehen. Mit dem Bike ist es immer wieder Neuland für mich, denn wir müssen auf jeder Strecke bei null anfangen. Am Ende müssen wir aber glücklich sein.»

Locatelli weiter: «Von Rennen zu Rennen verstehe ich das Potenzial des Motorrads und wir wissen, dass es wirklich gut ist, wir kämpfen in jedem Rennen um einen Podestplatz, das hatte ich im letzten Winter so nicht erwartet. Längerfristig ist es unser Ziel, Rennen zu gewinnen.»

Ist es ein Vorteil, dass vier Yamaha-Fahrer Daten liefern, um das Bike voranzubringen? «Das Basis-Set-up und die Elektronik-Einstellungen stehen zur Verfügung, denn der Austausch mit den anderen Yamaha-Piloten findet ständig statt und wir haben alle Informationen von Michael van der Mark und Alex Lowes aus der letzten Saison, denn beide haben das Grundgerüst für uns gebildet. Yamaha liefert ein gutes Paket und ich kann mich auf meinen Job auf dem Bike konzentrieren und muss mich nicht um die anderen Dinge nebenher kümmern», betonte der ehemalige GP-Pilot.

Wie wirkte es sich mental auf Locatelli aus, nach der dominanten Supersport-Saison 2021 im Mittelfeld der Superbike-Klasse zu beginnen? «Der erste Part der Saison war nicht sehr einfach, denn in meinem Inneren bin ich ein Champion und ich möchte nicht auf Platz 10 oder 15 starten», sagte der Italiener im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Aber ich musste ruhig bleiben, ich wusste: Das ist mein Team, das ist mein Motorrad und ich muss mich verbessern und viel lernen. Ich habe noch nie mit der Elektronik gearbeitet, habe nie den Reifen genutzt, kannte die Power nicht. Ich bin ruhig geblieben und habe mich voll darauf eingelassen, alles Vorherige vergessen, denn wir mussten ganz vorne anfangen.»

«Ich bin ein ruhiger Fahrer mit einem weichen Fahrstil. Natürlich muss ich mir noch einiges erarbeiten, aber ich habe den harten Fahrstil der Supersport-Klasse gleich ablegen können», sagte der Yamaha-Fahrer. «Es ist sehr interessant, neben Toprak zu fahren und von seinem Talent zu lernen. Aber er hat so viel Vertrauen auf dem Bike und er spielt mit allem. Zum Beispiel mit der Bremse oder mit dem Wheelspin. In dem Bereich fehlen mir die Kilometer und die Erfahrung. Am Anfang der Saison war es für mich wirklich kompliziert, die Reifen zu nützen und mit der Elektronik zu arbeiten, aber mittlerweile ist es besser geworden.»

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