MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Garrett Gerloff: So etwas darf nicht mehr passieren

Von Ivo Schützbach
Garrett Gerloff

Garrett Gerloff

Zu Saisonbeginn begeisterte Garrett Gerloff in der Superbike-WM mit aggressivem Stil und viel Einsatz. Dann kam die Assen-Katastrophe, nach welcher ihm die Yamaha-Verantwortlichen kräftig den Kopf wuschen.

Im zweiten Assen-Rennen hat Garrett Gerloff mit einem überambitionierten Manöver in der ersten Kurve ausgerechnet WM-Leader Toprak Razgatlioglu abgeräumt, der wie der Mann aus Texas bei Yamaha unter Vertrag steht. Schon davor war er mehrfach negativ aufgefallen, weil er Gegner aus dem Weg geräumt hatte.

Gerloff musste anschließend heftige Kritik von allen Seiten einstecken: vom Team, vom Hersteller, von den Medien und Fans. Seither fährt er so ruhig, dass man ihn kaum noch wahrnimmt. Manch einer vermutete bereits, den 25-Jährigen hätte die Assen-Schelte mental gebrochen.

Inzwischen ist bei Gerloff wieder ein Aufwärtstrend auszumachen, er fährt sich aus dem Tief. Seit Most schaffte er es in keinem Rennen mehr in die Top-6, in Portimao scheinen die Chancen dafür gut zu stehen. Den Freitag beendete Garrett als Dritter, 0,217 sec hinter dem Schnellsten Jonathan Rea (Kawasaki).

«Ich fühlte mich schon in Jerez gut, dort kam aber nicht viel heraus», erzählte Gerloff am Freitagabend. Er bestätigte, dass es seit Assen «hart» für ihn war. «Ich war seither nicht mehr derselbe Fahrer. Ich versuchte mir selbst zu beweisen, dass ich auch fahren kann, ohne dass etwas passiert. Es war wirklich schwierig.»

Immer wieder war zu hören, dass Gerloff nach dem Assen-Vorfall von Yamaha eine klare Ansage bekam, dass ihm die Flügel gestutzt wurden. Verneinen tut er diese Behauptung nicht. «So wurde mir das nicht explizit gesagt», meinte der Amerikaner. «Es war aber offensichtlich, dass ich mir so etwas nicht noch mal leisten sollte. Aber so etwas kann immer passieren – auch wenn ich das natürlich nicht will.»

Letztes Jahr wurde Gerloff 14. und 11. in den beiden Hauptrennen in Portimao, das war damals sein erst dritter Event in der Superbike-WM. Die Zeichen für dieses Wochenende stehen deutlich besser. «Ich kenne die Strecke und das Motorrad heute besser», unterstrich das Yamaha-Talent. «Und der neue Asphalt macht einen großen Unterschied beim Grip, wenn die Temperaturen steigen. Letztes Jahr war es heiß, auf dem alten Belag hatte ich null Grip. Für mich war es damals sehr schwierig, schnell zu fahren. Ich hatte auch keine guten Starts, was dir hier nicht hilft.»

Ergebnis Superbike-WM, Portimao, FP2
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki 1:41,466 min
2. Alex Lowes Kawasaki 1:41,657 + 0,191 sec
3. Leon Haslam Honda 1:41,716 + 0,250
4. Toprak Razgatlioglu Yamaha 1:41,812 + 0,346
5. Garrett Gerloff Yamaha 1:41,872 + 0,406
6. Loris Baz Ducati 1:41,974 + 0,508
7. Scott Redding Ducati 1:41,986 + 0,520
8. Michael Rinaldi Ducati 1:42,099 + 0,633
9. Alvaro Bautista Honda 1:42,115 + 0,649
10. Andrea Locatelli Yamaha 1:42,172 + 0,706
11. Michael vd Mark BMW 1:42,324 + 0,858
12. Isaac Vinales Kawasaki 1:42,776 + 1,310
13. Leandro Mercado Honda 1:42,980 + 1,514
14. Axel Bassani Ducati 1:43,029 + 1,563
15. Eugene Laverty BMW 1:43,157 + 1,691
16. Jonas Folger BMW 1:43,321 + 1,855
17. Christophe Ponsson Yamaha 1:43,905 + 2,439
18. Kohta Nozane Yamaha 1:43,937 + 2,471
19. Samuele Cavalieri Ducati 1:44,313 + 2,847
20. Tito Rabat Kawasaki 1:44,352 + 2,886
21. Gabriele Ruiu BMW 1:44,468 + 3,002
22. Loris Cresson Kawasaki 1:44,775 + 3,309
23. Lachlan Epis Kawasaki 1:45,498 + 4,032

 

Ergebnis Superbike-WM, Portimão, kombiniert FP1/FP2
Pos Fahrer Motorrad FP1 FP2
1. Jonathan Rea Kawasaki 1:41,542 min 1:41,466 min
2. Alex Lowes Kawasaki 1:41,703 1:41,657
3. Garrett Gerloff Yamaha 1:41,683 1:41,872
4. Leon Haslam Honda 1:42,991 1:41,716
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha 1:41,749 1:41,812
6. Loris Baz Ducati 1:41,760 1:41,974
7. Scott Redding Ducati 1:42,019 1:41,986
8. Michael Rinaldi Ducati 1:42,979 1:42,099
9. Alvaro Bautista Honda 1:42,246 1:42,115
10. Andrea Locatelli Yamaha 1:42,313 1:42,172
11. Michael vd Mark BMW 1:42,345 1:42,324
12. Axel Bassani Ducati 1:42,645 1:43,029
13. Isaac Vinales Kawasaki 1:42,920 1:42,776
14. Leandro Mercado Honda 1:42,853 1:42,980
15. Eugene Laverty BMW 1:43,455 1:43,157
16. Jonas Folger BMW 1:44,208 1:43,321
17. Christophe Ponsson Yamaha 1:43,866 1:43,905
18. Kohta Nozane Yamaha 1:44,383 1:43,937
19. Samuele Cavalieri Ducati 1:44,834 1:44,313
20. Tito Rabat Kawasaki 1:44,387 1:44,352
21. Gabriele Ruiu BMW 1:44,681 1:44,468
22. Loris Cresson Kawasaki 1:45,009 1:44,775
23. Lachlan Epis Kawasaki 1:46,210 1:45,498

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