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Danilo Petrucci: Über MotoAmerica in die SBK-WM 2023?

Von Günther Wiesinger
Kehrt Danilo Petrucci über den Umweg MotoAmerica ins Superbike-Paddock zurück?

Kehrt Danilo Petrucci über den Umweg MotoAmerica ins Superbike-Paddock zurück?

Für Danilo Petrucci beginnt 2022 ein neues Abenteuer. Der MotoGP-Pilot wird im kommenden Jahr mit KTM die Rallye Dakar bestreiten, vielleicht aber ein neues Kapitel mit Ducati in der MotoAmerica beginnen.

Danilo Petrucci wurde am Sonntag beim Emilia-Romagna-GP in Misano gleich in der ersten Runde von Suzuki-Werkspilot Joan Mir abgeräumt, dabei hatte er sich nach dem starken neunten Startplatz für das MotoGP-Rennen an seinem 31. Geburtstag eines ausgerechnet.

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer hatte mit «Petrux» in diesem Jahr große Ziele. «Wir wollen, dass er bei uns mehr als nur ein Rennen im Jahr gewinnt», lautete die Zielsetzung. Denn im Ducati-Werksteam gewann der Römer 2019 in Mugello und 2020 in Le Mans, die WM 2029 beendet er als Gesamtsechster.

Aber jetzt wird die MotoGP-Karriere (sie begann 2012 auf der langsamen Claiming-Rule Aprilia von IodaRacing) von Petrucci nach zwei weiteren Rennen (Portimão am 7. und Valencia am 14. November) nach zehn Jahren zu Ende gehen.

Petrucci flog heute nach Dubai und wird dort gemeinsam mit den Motorrad-Rallye-Teams der Pierer Mobility AG (KTM, Husqvarna, GASGAS) in der Wüste für die Dakar-Rallye (1. bis 14. Januar) trainieren. «Ich war noch nie in meinem Leben in der Wüste», stellte der starke Enduro- und Motocross-Fahrer fest.

Aber Petrucci und sein Manager Alberto Vergani haben das Kapitel Rundstreckenrennsport noch nicht abgeschlossen. Petrucci, der für Ducati sechs Jahre in der MotoGP-WM gefahren ist, davon vier Jahre bei Pramac, hat zwar bei Ducati keinen Superbike-WM-Platz bekommen. Aber jetzt hat er das Angebot, für das italienische Werk im «Team Warhorse HSBK Racing Ducati New York» die MotoAmerica Superbike Championship zu bestreiten. Dieser Rennstall wird vom Werk unterstützt und hat 2021 den Franzosen Loris Baz eingesetzt.

Was viele nicht wissen: Petrucci hat seine Wurzeln im Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft. Als Vize der Superstock-1000-EM 2011 wechselte der Italiener zum Came IodaRacing Project in die MotoGP 2012.

«Wir haben mit KTM bisher nur eine Vereinbarung für die Dakar-Rallye 2022», erklärte Vergani im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das Angebot für die MotoAmerica interessiert uns. Danilo könnte dort teilnehmen, den Titel gewinnen und sich mit diesem Erfolg für ein Werksteam für die Superbike-WM 2023 empfehlen. Baz ist jetzt auch über Amerika wieder in die WM zurückgekommen.»

Natürlich wäre die bevorzugte Rennserie von Petrucci weiter die MotoGP, aber dort sind keine Plätze verfügbar, und mit 31 Jahren fühlt sich Danilo für einen Testfahrer- oder Ersatzfahrervertrag noch zu jung. Und wegen seiner Statur (182 cm, 78 kg) gilt er bei KTM für einen Testfahrer-Job nicht als Idealbesetzung. 

Außerdem bleibt das KTM-Testteam für 2022 mit Dani Pedrosa (35) und Mika Kallio (39) unverändert.

Ob der Deal mit Ducati für die MotoAmerica klappt und Petrucci 2022 in Amerika die Panigale V4R fahren wird, entscheidet sich nächste Woche. «Wir hoffen, dass wir Danilo für diese Serie engagieren können. Wir bemühen uns. Aber das Team muss das Budget auftreiben», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti gegenüber SPEEDWEEK.com. 

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