Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Bitter: Unwürdiger Abschied für Leon Haslam (Honda)

Von Ivo Schützbach
Leon Haslam ist zum Zuschauen verdammt

Leon Haslam ist zum Zuschauen verdammt

Die Premiere auf dem neuen Mandalika Circuit auf Lombok hätte für Leon Haslam das letzte Rennen als Stammfahrer in der Superbike-WM werden sollen. Doch seine vor vier Wochen operierte rechte Schulter lässt das nicht zu.

Nach Platz 6 am Freitag in der kombinierten Zeitenliste aus FP1 und FP2 war Leon Haslam optimistisch, dass der Speed der Honda auf dem Pertamina Mandalika Circuit gut genug sein würde, dass er in den Rennen am Samstag und Sonntag ums Podium kämpfen kann.

Dann wollte der Engländer seine letzten Rennen als Stammpilot in der Superbike-WM bestreiten und sich würdig verabschieden. Denn für 2022 fand er keinen Platz in einem starken WM-Team und wechselt deshalb in die Britische Meisterschaft. Zusätzlich strebt er Starts in der Endurance-WM an.

313 Rennen hat Leon Haslam bislang in der Superbike-WM absolviert und ist damit der Fahrer mit den viertmeisten Starts. Öfters angetreten sind nur Troy Corser (377), Tom Sykes (347) und Jonathan Rea (339).

Kein anderer Fahrer hat die seriennahe Weltmeisterschaft über einen so langen Zeitraum bestritten wie der 38-jährige Haslam: Von 2003 bis jetzt nahm der Brite in 16 Saisons an mindestens einem Event teil. Auf Ducati, Honda, Suzuki, BMW, Aprilia und Kawasaki eroberte er 45 Podestplätze, darunter fünf Siege. 2010 wurde er auf Suzuki Vizeweltmeister.

Am 21. Oktober ließ sich Haslam in Barcelona an der Bizepssehne im rechten Arm, respektive der Schulter operieren. Bei der Nachkontrolle vor Abflug nach Indonesien erhielt der Engländer von seinem Arzt Dr. Fernando Santana grünes Licht.

Doch wie sich herausstellte, ist die Genesung nicht weit genug vorangeschritten, um ein anstrengendes SBK-Wochenende zu überstehen. Haslam klagt über Schmerzen beim Fahren und mangelnde Kraft, die Rennärzte erklärten ihn am Samstagmorgen vor FP3 wegen «funktionaler Beeinträchtigung in der Schulter» für unfit.

«Es ist eine große Enttäuschung, dass ich dieses Wochenende keine Rennen fahren kann», hielt der Noch-HRC-Werksfahrer fest. «Die Rennstrecke ist fantastisch, vor allem für die Honda. Trotz meiner Verletzung war ich nach FP2 in den Top-6, das war der beste Freitag des ganzen Jahres. Wir waren nur 0,3 sec vom Schnellsten entfernt. Ich wollte der Saison und meiner Zeit mit dem Team einen schönen Abschluss geben. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so große Schmerzen haben würde.»


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