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Leon Haslam: «Rivalität ja – gehasst habe ich keinen»

Von Ivo Schützbach
Gute Kumpels: Leon Haslam (li.) und Johnny Rea

Gute Kumpels: Leon Haslam (li.) und Johnny Rea

Seit 2003 hat der Engländer Leon Haslam in der Superbike-WM 313 Rennen bestritten und für sechs Hersteller 45 Podestplätze erobert. Teil 4 des großen Karriere-Rückblicks.

Am 21. November 2021 fuhr Leon Haslam auf der indonesischen Insel Lombok sein vorerst letztes Rennen in der Superbike-WM. Denn kommende Saison wird der 38-Jährige die Britische Meisterschaft bestreiten, die er bereits 2018 gewonnen hat.

313 Rennen hat Leon Haslam zwischen 2003 und 2021 in der Superbike-WM absolviert und für die sechs Hersteller Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Suzuki insgesamt 45 Podestplätze erobert, darunter fünf Siege. 2010 wurde Leon auf Suzuki hinter Max Biaggi (Aprilia) Vizeweltmeister. Außerdem gewann er dreimal das prestigeträchtige Suzuka Eight Hours, zweimal auf Honda und einmal für Kawasaki.

Mit 38 Jahren war er 2021 der älteste Fahrer im Feld, für dieses Jahr fand er kein konkurrenzfähiges Team und unterschrieb deshalb für das Kawasaki-Team Lee Hardy Racing in BSB, wie am 16. Februar offiziell bestätigt wurde.

1998 und 1999 begann Haslam in der Britischen und Spanischen 125er-Meisterschaft, 2000 nahm mit dem Einstieg in die Weltmeisterschaft seine internationale Karriere Fahrt auf. Bereits nach einem Jahr mit Italjet stieg der Engländer von der 125er auf die 500er um. Ab 2003 machte er sich dann – mit verschiedenen Unterbrechungen – in der Superbike-WM einen Namen. In der ewigen Bestenliste mit den meisten Starts in der seriennahen Weltmeisterschaft liegt Haslam (313) auf Platz 5, nur Troy Corser (377), Tom Sykes (349), Jonathan Rea (341) und Noriyuki Haga (313) waren öfter dabei.

Ungeachtet der Resultate beurteilt Leon die Kawasaki als «das beste Paket» seiner Karriere, für deren Werksteam fuhr er 2019. Seinen damaligen Boxen-Nachbarn Jonathan Rea bezeichnet er als besten Teamkollegen. «Wir fuhren schon bei Ten Kate zwei Jahre zusammen und waren bereits zuvor Freunde», erzählte Haslam beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Wir hatten keine Kämpfe und konnten nach den Rennen zusammen ein Bier trinken. Gleichzeitig konnten wir sehr technisch über das Motorrad reden und uns überlegen, wie es weiter vorwärts geht.»

Seinen größten Gegner zu benennen, fällt dem fünffachen Laufsieger schwerer, «es waren so viele». «Was die Rivalität betrifft, war das wahrscheinlich Max Biaggi. Ihm konnte man immer trauen, er fuhr sehr sicher und sein Motorrad war herausragend schnell. Mit Nori Haga war es auch so. Als ich 2004 sein Teamkollege wurde, war ich erst 20 und sehr jung. Aber ich war besser als alle dachten und in jedem Test schneller als er. Auch in vielen Trainings – aber in den Rennen schlug er mich. Von ihm habe ich viel gelernt.»

«Viele Fahrer müssen ihre Rivalen hassen», weiß Haslam. «Aber selbst als ich 2012 Probleme mit meinem Teamkollegen Marco Melandri hatte, war das nie persönlich. Wir konnten nach den Rennen zusammen auf einen Drink gehen. Ich glaube, dass unser Umfeld ein viel größeres Problem hatte als wir beide. Das war eine miese Situation zu einer schlechten Zeit.»


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