«Fantastisch, erstaunlich»: Viel Lob für Philipp Öttl
Nach zwei Testtagen in Portimao sah man Anfang Februar nur glückliche Gesichter in der Box des Superbike-WM-Teams Go Eleven Ducati. Philipp Öttl hat sich schnell an die Panigale V4R angepasst und fuhr beachtliche Rundenzeiten. Vom ersten auf den zweiten Tag steigerte sich der 25-Jährige um gute 0,6 sec auf 1:41,061 min und war damit sogar schneller als Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi. Zum schnellsten Ducati-Piloten Alvaro Bautista fehlte dem Bayer eine Sekunde.
«Philipp hat alle überrascht», sagte Go-Eleven-Teammanager Denis Sacchetti. «Für sein erstes Mal auf dem Superbike war das eine hervorragende Zeit – auf einer der schwierigsten Strecken im Kalender. Das macht uns natürlich glücklich. Mir gefällt es, wie Philipp an sich selbst arbeitet, er lernt bemerkenswert schnell. Wenn wir ihm zum Beispiel sagen, dass er in Kurve 5 dies oder das machen soll, dann tut er das. Das ist fantastisch, ganz erstaunlich. Mit ihm ist es einfach, er hat eine gute Arbeitsmethode.»
Go Eleven zog nicht die Werksfahrer Bautista oder Rinaldi für Öttl als Vergleich heran, der echte Gradmesser war Luca Bernardi auf der Barni-Ducati. Dem zweiten Klassenneuling im Feld nahm Öttl beachtliche 1,9 sec ab.
«Was Bernardi gezeigt hat, ist die Normalität», hielt Sacchetti im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Philipp war bei seinem Debüt viel schneller, als das normal der Fall ist. Im nächsten Schritt wird er lernen, wie er mit den Reifen umzugehen hat, diesbezüglich haben die anderen viel mehr Erfahrung. Wenn er auf eine Strecke kommt, die er gut kennt, wird er näher an der Spitze dran sein.»
Den nächsten Test hat Öttl am 16./17. März in Misano. Dann folgt Ende März der Barcelona-Test und Anfang April stehen weitere zwei Tage in Aragon an. Am Wochenende 8.–10. April beginnt dann im MotorLand die Weltmeisterschaft 2022. Am kommenden Sonntag wird das Team in Cherasco, südlich von Turin vorgestellt.
Kombinierte Zeitenliste SBK-Test Portimao, 8./9. Februar:
1. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:39,616 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,851
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:40,055
4. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:40,335
5. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:40,674
6. Philipp Öttl (D), Ducati, 1:41,061
7. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:41,143
8. Christophe Ponsson (F), Yamaha, 1:42,374
9. Luca Bernardi (I), Ducati, 1:42,961