BMW-Pilot Loris Baz (29) würde Winglets abschaffen
Loris Baz in Assen
Für das absolut beste BMW-Finish sorgte in Assen Scott Redding mit Platz 5 im zweiten Superbike-Lauf, der war aber von den Ausfällen an der Spitze von Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) begünstigt. Auch Loris Baz (Bonovo action) war nach einem schwachen Start in der zweiten Runde gestürzt. Dafür lieferte der Franzose als Sechster am Samstag und Platz 7 im Superpole-Race tadellose Leistungen ab.
Für BMW ist der 29-Jährige mit seiner Erfahrung und seinem Speed eine Bereicherung. Der dreifache Laufsieger fuhr in der MotoGP eine Ducati, in der Superbike-WM mit Kawasaki, BMW, Yamaha und Ducati. Kritisch blickt Baz auf die Winglets, die seit 2019 auch in der seriennahen Weltmeisterschaft Standard geworden sind.
«Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich ein Reglement bevorzugen, das den Einsatz von Winglets verbietet», betonte der BMW-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es ist einfach so, dass es bei größeren und schweren Piloten den Vorteil reduziert, den man aufgrund von Größe und Gewicht haben kann. Grundsätzlich ist der Einfluss der Wings in der Superbike-WM aber geringer als in der MotoGP. Hier sind sie kleiner und machen keinen gewaltigen Unterschied aus. »
Mit einer Einschränkung, wie Baz ergänzt: «An der Ducati funktionieren sie ziemlich gut. Ich erinnere mich in Portimão 2021 konnte ich Bautista überholen, der auf der Geraden eigentlich der schnellste Fahrer war. Das war nur möglich, weil bei meinem Bike das Vorderrad nicht aufstieg. Weniger Wheelie, weniger Traktionskontrolle, mehr Power und mehr Speed. Manchmal hilft es also, manchmal aber eben auch nicht. Zum Beispiel neigt der Vorderreifen mitunter zur Überhitzung, zum Beispiel in Aragón. In der Superbike-WM müssen wir damit klarkommen, wie das Serienbike homologiert ist. In der MotoGP kann man machen, was man will.»
Baz fuhr bereits 2018 bei Althea Racing eine BMW, seitdem hat die wichtige Elektronik enorme Fortschritte gemacht.
«Die Elektronik ist seitdem viel besser geworden», stellte der WM-Zehnte fest. «Wenn man etwas ändert, spürt man die Auswirkung auf der Strecke und in der Rundenzeit. Früher konnte man ändern, was man wollte, und es machte kaum einen Unterschied. Die Elektronik ist der Bereich, in dem man sich besonders verbessern konnte. Jetzt nehmen wir Einstellungen vor und merken, dass wir in die richtige Richtung gehen und verbessern uns. Aber auch das braucht Zeit und man braucht Vertrauen. Wir haben nur ein Motorrad zur Verfügung und wenn man stürzt, kann man nicht sofort auf das nächste Bike springen und weiterarbeiten.»