MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Sandro Cortese (32) warnt: Smartphone macht langsamer

Von Sarah Göpfert
Sandro Cortese im ServusTV-Einsatz in Aragon

Sandro Cortese im ServusTV-Einsatz in Aragon

Nach seinem offiziellen Rücktritt widmet sich Sandro Cortese verstärkt neuen Herausforderungen, die er zum Teil bereits im vergangenen Jahr begonnen hat. Eine Herzensangelegenheit ist die Nachwuchsförderung.

Nach seinem schweren Unfall am 8. August 2020 beim Superbike-WM-Lauf in Portimão wurden Sandro Cortese am 15. April in Murnau die Platten und Schrauben aus dem Rücken entfernt, die zur Stabilisierung seiner gebrochenen Wirbel dienten. Doch an eine Rückkehr aufs Motorrad auf WM-Niveau war nicht mehr zu denken: Am 3. April 2022  erklärte der Schwabe seinen Rücktritt.

Dem Rennsport bleibt der Supersport-Weltmeister von 2018 als Experte bei ServusTV und als Markenbotschafter von Yamaha in Verbindung. Die Aufgabe bei Yamaha beinhaltet die des Riding-Coachs der Teilnehmer am «Yamaha R3 bLU cRU Cup DE | NL».

«Ich habe bereits seit 2018 ein gutes Verhältnis zu Yamaha Deutschland, sie haben mich von Anfang an sehr unterstützt. Als ich aufgrund des Unfalls viele Monate zu Hause war, entstand die Idee, dass ich als Markenbotschafter für Yamaha antreten und als Riding-Coach im bLU cRU Cup den Nachwuchs in Deutschland fördern kann», berichtete der 32-jährige Cortese. «Die Arbeit mit den Jungs und Mädchen macht mir super viel Spaß gemacht. Für mich war es eine komplett neue Erfahrung, da ich noch nie über mehrere Tage hinweg mit den Fahrern zusammengearbeitet habe, aber ich war sehr positiv überrascht. Ich fand es cool, mein Wissen weiterzugeben und zu sehen, dass, wenn man den Piloten etwas erklärt, sie es direkt auf der Strecke umsetzen. Ich stehe jedem Fahrer zur Verfügung. Egal, ob es ein kompletter Anfänger ist oder ein erfahrenerer Pilot, jede Frage, die im Raum steht, kann gestellt werden.»

Mit dem R3 bLU cRU Cup hat Yamaha Deutschland eine Plattform geschaffen, um jungen Talent den Weg in die Weltmeisterschaft zu ebnen, wo in den letzten Jahren immer weniger deutsche Talente zu beobachten waren.

«In Deutschland wird die breite Masse einfach nicht angesprochen, weshalb die Fülle an Fahrern fehlt. Zu meiner Zeit gab es vier Pocketbike-Klassen, jetzt muss man die Klassen sogar zusammenlegen, um eine Meisterschaft zu realisieren», beschrieb Cortese das Problem. «Heutzutage hat man weniger Zeit, um gewisse Klassen zu erreichen und an die Spitze zu kommen. Die Jugend wird immer gefragter, mit 16 Jahren ist man schon in der WM. Deshalb ist es wichtig, bereits früh die richtigen Leute um sich zu haben, um Fehler auszuräumen.»

Cortese möchte den jungen Fahrern im Rahmen seiner Nachwuchsarbeit insbesondere einen Rat mit auf den Weg geben.

«Social-Media ist natürlich enorm wichtig, aber an der Rennstrecke sollten sich die Jungs und Mädchen auf das Fahren konzentrieren. Wenn ich meine Arbeit nicht gut erledige, interessiert es auch niemanden, was ich anschließend auf Social-Media hochlade. Wenn ich aber erfolgreich bin und das am Sonntagabend poste, dann freuen sich die Leute. Doch der Erfolg kommt nur, wenn man das Handy im richtigen Zeitpunkt zur Seite legt und sich mit der Arbeit beschäftigt.»

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