Troy Bayliss (53): «Superbike-WM wird immer härter»
Oli und Troy Bayliss
Troy Bayliss gehört nach wie vor zu den beliebtesten Superbike-Piloten, bei der Nennung seines Namens geraten Ducati-Fans noch immer in Verzückung. Sehr sympathisch: Der heute 53-Jährige blieb immer mit beiden Füßen auf dem Boden, er ist für jeden nahbar und hat sich nie als besonders empfunden.
In diesem Jahr ist Bayliss zurück im Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft, und zwar im Doppelpack. Oli Bayliss, der 18-jährige Sohn der Superbike-Legende, fährt im Team Barni Ducati seine erste volle Saison in der Supersport-WM. Troy begleitet und betreut den Junior an den meisten Rennwochenenden.
Während Assen wurde Bayliss Zeuge, wie im zweiten Lauf der Superbike-Kategorie Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) zusammenkrachten und stürzten. Auch wenn die Top-Piloten von einem Rennunfall sprachen, schoben sie sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe.
«Jeder Sport kommt irgendwann auf das nächste Level, auch SBK und MotoGP», erzählte Bayliss schon vor dem Crash. «Wir fuhren früher hart, heute sieht es für mich aber so aus, als würden die Fahrer öfter über ihre Grenzen gehen. Das führt dazu, dass sie sich mehr verletzen. Heute wird wirklich hart gefahren, immer am Limit oder darüber – das ist verrückt. Es kommen viele junge Fahrer nach. Früher war es schwierig, einen Platz in einem guten Team zu bekommen und diesen zu behalten. Ich kann mir vorstellen, dass es heute noch schwerer ist. Aber so läuft das Geschäft, auch im Rennsport.»
Aus dem Mund von Bayliss, der nie zurücksteckte oder aufgab, wiegt so eine Beurteilung besonders schwer.
«Es liegt wohl in meiner Natur, dass ich so war», grinste der Mann mit der Startnummer 21. «Aber ich war nie wirklich böse auf jemanden. Klar habe ich mal einen angeschrien, aber nach den Rennen war das alles vergessen.»