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Blick hinter die Kulissen: So arbeitet Kawasaki

Von Kay Hettich
Bei Kawasaki stecken alle ihre Köpfe zusammen

Bei Kawasaki stecken alle ihre Köpfe zusammen

Mit sieben Titeln seit 2013 ist Kawasaki das erfolgreichste Team der vergangenen Jahre in der Superbike-WM. Teammanager Guim Roda über seine Cheftechniker Pere Riba und Marcel Duinker sowie die Rolle von Ichiro Yoda.

Nur wenige Teams der Superbike-WM sind in seiner Struktur so gefestigt wie das von Provec Racing organisierte Kawasaki-Werksteam. Das bei Barcelona ansässige Team setzt auf Konstanz beim technischen Personal, es gibt kaum Fluktuation. Schon seit Jahren sind Pere Riba und Marcel Duinker die Cheftechniker für die beiden Piloten. Riba betreut den sechsfachen Weltmeister Jonathan Rea, Duinker Alex Lowes.

Geführt wird das Team von Guim Roda, der zusammen mit seinem Bruder Biel sowie Cousin Alvar Garriga Eigentümer von Provec Racing ist. Guim hat die Gabe, seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzutreiben, ungeachtet deren Hintergrunds. So wie bei Riba und Duinker.

«Der Hauptunterschied zwischen ihnen ist ihre Erfahrung. Pere kommt aus dem Rennsport und hat ein gutes Verständnis für die Eindrücke des Fahrers. Im Laufe der Jahre hat er – mit Unterstützung und Hilfe der Ingenieure und Techniker im Team –seine technischen Fähigkeiten verbessert. Dagegen Marcel kommt aus dem Bereich technischen Bereich und hat im Laufe der Jahre sein Verständnis für die Logik und das Gefühl des Fahrers auf dem Motorrad verbessert. Beide haben also unterschiedliche Herangehensweisen an ähnliche Probleme und es ist sehr interessant, diese verschiedenen Sichtweisen im Team zu haben.»

Die für den anhaltenden Erfolg möglicherweise wichtigste Person ist aber Ichiro Yoda. Der Japaner ist Rennsport-Chef von Kawasaki, bei fast allen Rennen vor Ort und der direkte Draht zur Entwicklungsabteilung.

«Yoda-san steht gewissermaßen zwischen den Cheftechnikern. Er ist derjenige, der am Rennwochenende Informationen filtert oder Hinweise darauf gibt, was die eine Seite und was die andere Seite tut», erklärte Roda. «Die Crew-Chiefs arbeiten naturgemäß am Erfolg des eigenen Fahrers, deshalb ist es mitunter etwas heikel, der anderen Seite zu helfen. Deswegen ist Yoda-san so eine Art Vermittler, der bei Bedarf bestimmte Schlüsselinformationen gibt. Ansonsten erklären wir in den technischen Besprechungen die Kommentare zum Motorrad, die Sichtweise der Fahrer und woran sie gearbeitet haben, und dann zieht jeder Verantwortliche seine eigenen Schlüsse.»

Selbstverständlich bei Kawasaki ist, dass die Daten der Fahrer offen sind.

«Wir haben einen Server und bestimmte Leute im Team haben Zugang zu allen Informationen. Sie haben also Zugriff auf alle Abstimmungsdaten und können die Telemetriedaten der anderen überprüfen und den Fahrern dann verschiedene Möglichkeiten erklären, wie sie das Motorrad fahren können», ergänzte Roda.

Auch die Miteigentümer haben im Team eine Funktion. Biel Roda ist für das Marketing zuständig ist, Garriga hat eine Aufgabe im technischen Bereich.

«Er stellt den einzelnen Teams und Crew-Chiefs die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, und zwar in Bezug auf Material und verfügbare Teile», sagte Guim. «Es gibt vier Slots, durch die Informationen nach Japan gelangen. Durch die Cheftechniker, durch Yoda-san direkt und durch die Filterung der Informationen sowie von Alvar», hielt Roda fest. «Gute Informationen sind gute Informationen und von diesem Standpunkt aus können wir viele Informationen auf verschiedenen Wegen geben, um das gleiche Problem zu erklären. Eine Veränderung im Vergleich zu früher ist, dass die Regeln jetzt sehr viel enger sind. Früher, in der Ära von Tom Sykes zwischen 2012, '13 und '14, hatten wir mehr Möglichkeiten, das Serienmotorrad zu modifizieren. Durch die Regelbeschränkungen in den Jahren 2015 und '16 mussten uns an die Möglichkeiten der Serienproduktion orientieren. Es ist schwieriger geworden, etwas am Motorrad zu verbessern.»

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