Van der Mark findet sich nicht mit Reddings Urteil ab

Von Ivo Schützbach
Michael van der Mark mit seinem Crew-Chief Markus Eschenbacher

Michael van der Mark mit seinem Crew-Chief Markus Eschenbacher

Weil Michael van der Mark verletzungsbedingt fast die gesamte bisherige Superbike-WM-Saison verpasste, konnte er nichts zur Entwicklung der M1000RR beitragen. Beim Barcelona-Test verschaffte er sich einen Überblick.

Um möglichst viel Zeit für die Vorbereitung der M1000RR zu haben, ging BMW mit seinen beiden Superbike-WM-Teams erst im März zum Testen und hatte ein straffes Programm mit vielen Neuheiten angesetzt, bevor die Saison am 8. April in Aragon begann.

Doch wenige Tage vorher brach sich Michael van der Mark beim Mountainbike-Training das rechte Schien- und Wadenbein und fiel komplett aus.

Damit lag die Entwicklung in den Händen der Neuzugänge Scott Redding und Loris Baz, die von Ducati kamen. Eugene Laverty war zwar bereits 2021 bei BMW unter Vertrag, fuhr aber nur gut die Hälfte der Rennen.

Am 20./21. August testete Michael van der Mark zusammen mit den anderen drei BMW-Piloten in Barcelona, von seinen Beinbrüchen im März und Mai (Sturz im FP1 in Estoril) hat er sich inzwischen einigermaßen erholt. Er humpelt zwar noch beim Gehen, kann aber schmerzfrei Motorrad fahren.

Interessanterweise fuhr der Niederländer nicht nur mit dem Motorrad mit dem heutigen technischen Stand, sondern zog auch Vergleiche zu jener Maschine, die er zum Saisonende letztes Jahr hatte. Van der Mark will sichergehen, dass Redding das Bike nicht in eine für ihn unerwünschte Richtung entwickelt hat.

«Momentan ist für mich schwer zu beurteilen, ob das diesjährige Motorrad viel besser ist», hielt van der Mark im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wenn ich mir die Resultate von Scott anschaue, scheint es besser zu sein. Aber es ist schwierig, auf die Maschine zu steigen und gleich etwas Substantielles zu sagen. Letztes Jahr rannten wir mit unseren Problemen stets gegen eine Wand. Wir hatten nicht genug Zug aus den Kurven hinaus, das war unser Hauptproblem. Das scheint jetzt besser zu sein.»

Der fünffache Laufsieger möchte genau nachvollziehen, was am Motorrad wie verändert wurde seit dem SBK-Finale letztes Jahr am 21. November. «Dazu musst du die Motorräder miteinander vergleichen und beide fahren», bemerkte van der Mark. «Es ist immer so, dass an einem Motorrad etwas besser ist als an einem anderen. Und du willst ja immer das bestmögliche Gesamtpaket. Manchmal fühlt sich etwas Neues besser an. Dann gehst du aber zurück auf das alte Bike und stellst fest, dass es sich in gewissen Bereichen besser verhalten hat. Anschließend versuchst du, die Vorteile zu vereinen.»

Michael verlor im Barcelona-Test 2,4 sec auf die Bestzeit von Jonathan Rea (Kawasaki), verzichtete aber auf den Einsatz eines Qualifyers. «Ich kann ordentlich testen, brauche aber mehr Runden», unterstrich der BMW-Pilot. «Ich bin noch nicht so weit, dass ich rausgehe, eine Runde fahre und anschließend alles erklären kann. Ich brauche mehr Runden, um die nötige Erfahrung zu bekommen.»

Kombinierte Zeiten SBK-Test Barcelona, 20./21. August:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:40,913 min
2. Iker Lecuona (E), Honda, 1:41,107
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:41,281
4. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:41,514
5. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:41,621
6. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:41,731
7. Xavi Vierge (E), Honda, 1:42,087
8. Loris Baz (F), BMW, 1:42,136
9. Scott Redding (GB), BMW, 1:42,165
10. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:42,358
11. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:42,858
12. Michael van der Mark (NL), BMW, 1:43,367
13. Florian Marino (F), Kawasaki, 1:43,992
14. Tati Mercado (RA), Honda, 1:44,603
15. Oscar Gutierrez (E), Kawasaki, 1:44,688
16. Oliver König (CZ), Kawasaki, 1:44,809

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