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Wird Nozane ausrangiert? Yamaha wartet auf Aegerter

Remy Gardner wurde von Yamaha für die Superbike-WM 2023 im Giansanti Racing Team bestätigt. Supersport-Champion Domi Aegerter (31) hat auf einmal beste Chancen, dort zweiter Fahrer zu werden.

Dass Yamaha mit dem bislang protegierten Kohta Nozane in der Superbike-WM 2023 weitermacht, ist spätestens seit Anfang September nicht mehr in Stein gemeißelt. Der 26-Jährige bleibt weit hinter den Erwartungen und konnte in 55 Rennen erst zwei einstellige Platzierungen erobern – Rang 7 auf Lombok 2021 ist seine Bestleistung.

Der Australier Remy Gardner wurde am Donnerstag offiziell bei GRT Yamaha bestätigt. Und die Entscheidung gegen Nozane ist offensichtlich auch gefallen, denn Supersport-Weltmeister Domi Aegerter hat von Yamaha einen unterschriftsreifen Vertrag für den Platz des Japaners vorliegen.

«Ich bin mit Yamaha-Teammanager Andrea Dosoli in Kontakt und sein Favorit für den zweiten Platz», sagte Aegerter gegenüber SPEEDWEEK.com. «Meinen Informationen nach bekomme ich diesen Platz. Ich muss jetzt rasch alles unter Dach und Fach bringen. Denn Ten Kate will so schnell wie möglich Bescheid wissen.»

Das niederländische Supersport-Team bereitet sich seit Monaten vor, um im Fall des Weggangs von Aegerter gerüstet zu sein. Als Nachfolger steht der Spanier Jorge Navarro (26) parat, derzeit Zwölfter der Moto2-Weltmeisterschaft.

Dass Aegerter mit seiner Unterschrift bei GRT Yamaha für die Superbike-WM 2023 zögert, hat vermutlich finanzielle Hintergründe – dem Vernehmen nach ist das offerierte Grundgehalt nicht eben fantastisch. Mit guten Leistungen und daraus resultierenden Bonuszahlungen sowie Verträgen mit persönlichen Partnern kann der Schweizer aber auf ein ordentliches Salär kommen. «Wir verhandeln noch», bemerkte Domis Bruder und Manager Kevin am Donnerstagvormittag.

Mit bald 32 Jahren kann Aegerter nicht mehr ewig mit dem Klassenwechsel warten. Da in der Superbike-WM Werke wie Kawasaki, Yamaha, Honda, Ducati und BMW engagiert sind und auch starke Kundenteams ausrüsten, kann der Eidgenosse für 2024 bei einer respektablen SBK-Debütsaison mit einem lukrativen Fahrervertrag rechnen.

«Domi Fighter», der 2014 auf dem Sachsenring seinen einzigen Moto2-Sieg gefeiert hat und dieses Jahr den MotoE-Weltcup gewann, tendiert deshalb klar zum Aufstieg in die Superbike-WM. «Ich weiß ja nicht, ob ich in einem Jahr mit 33 Jahren noch einmal eine Superbike-Chance bekomme», grübelt er.

Wie es mit Nozane weitergeht, ist unklar. Beim Yamaha-Kundenteam GMT94 kommt er nicht in Frage, dort ist Lorenzo Baldassarri als Zweiter der Supersport-WM Favorit. Auch der Französische Meister Valentin Debise kommt in Frage. Für Nozane bleibt wohl nur die Rückkehr nach Japan, dort wurde er 2020 Superbike-Champion.

Die Superbike-WM-Teams für 2023:

Honda: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Hafizh Syahrin (MAL), Schrötter?

Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Kawasaki Puccetti: Tom Sykes (GB)

Orelac Kawasaki: Oliver König (CZ)

Pedercini Kawasaki: Gutierrez?

BMW Motorrad: Scott Redding (GB), Michael van der Mark (NL)

Bonovo action BMW: Loris Baz (F), Garrett Gerloff (USA)

Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Dominique Aegerter (CH)

GMT94 Yamaha: Baldassarri? Debise?

Motoxracing Yamaha: Tamburini?

Gil Motor Sport Yamaha: Chris Ponsson (F)

Aruba.it Ducati: Alvaro Bautista (E), Michael Rinaldi (I)

Barni Spark Ducati: Luca Bernardi (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Fett = offiziell bestätigt


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