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Warum die Ducati von Álvaro Bautista so schnell ist

Von Kay Hettich
Auf den Geraden kommt niemand gegen Ducati-Pilot Alvaro Bautista ab

Auf den Geraden kommt niemand gegen Ducati-Pilot Alvaro Bautista ab

Seit Álvaro Bautista der überragende Pilot mit der Ducati V4R ist und seine Gegner auf den Geraden spielerisch überholt, wird in der Superbike-WM intensiv über Vor- und Nachteile seiner Körpergröße diskutiert.

Das Bild spricht Bände: Álvaro Bautista überholt seine Gegner bevorzugt auf der Geraden, weil seine Ducati aus den Kurven so stark beschleunigt wie kein anderes Motorrad in der Superbike-WM 2022. Kopfschüttelnd können Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Jonathan Rea (Kawasaki) dies nur zur Kenntnis nehmen und ihren Rückstand zermürbend auf der Bremse oder in den kurvenreichen Sektionen wieder aufholen.

Schon lange plädieren große und damit schwerere Piloten wie Scott Redding (BMW) für ein Mindestgewicht von Fahrer und Motorrad, wie es in den beiden Supersport-Weltmeisterschaften bereits etabliert ist – und es kommt für 2024!

«Wenn ich nur gewinne, weil ich klein und leicht bin, dann hätte Dani Pedrosa zum Beispiel auch die MotoGP gewinnen müssen. Leider ist aber nicht so, dass wir mit unserem Gewicht und Größe auf Motorrädern mit 170 kg und über 230 PS mehr Vor- als Nachteile haben», hielt der Spanier jüngst dagegen.

Sein Cheftechniker Giulio Nava hat indes eine weitere Erklärung für den überragenden Vorteil seines Schützlings auf den Geraden.

«Die anderen Bikes sind nicht wirklich langsamer. Álvaro nutzt seine Fähigkeiten aus seiner Zeit in der 250er-WM: Er fährt einen hohen Kurvenspeed, eine eher runde Linie und dies ermöglicht ihm, schnell aus der Kurve und damit auch am Ende der Geraden zu sein», erklärte Nava bei GPOne. «Es ist seine natürliche Art, so zu fahren. Auf manchen Strecken zahlt sich das aus, auf anderen weniger. Das ist meiner Meinung auch der Grund, warum er schneller als alle anderen Ducati-Piloten ist.»

Nava weiter: «Das ist wie bei Pedrosa, als sie in der MotoGP mit 800 ccm gefahren sind. Ein Fahrer, der wie Pedrosa mit Lederkombi nur 60 kg wiegt, erreicht deshalb möglicherweise einen höheren Top-Speed. Dafür hat er aber in anderen Bereichen viel mehr Probleme als ein großer Fahrer. Der Unterschied zu einem Fahrer wie Rea, der komplett 85 kg wiegt, liegt in der Muskulatur und das wirkt sich auf die Balance und die Möglichkeit zur Gewichtsverlagerung aus. Kleiner zu sein, hilft nicht, im Gegenteil. In diesem Jahr rettete Toprak in einem Superpole-Race einen Sturz – ein Fahrer mit einer Körpergröße von 1,5 Meter hätte das nicht schaffen können.»

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