Nach 2006 in der 125er-Klasse hat Alvaro Bautista dieses Jahr bei den Superbikes zum zweiten Mal eine Weltmeisterschaft gewonnen. Der 38-Jährige weiß, dass er ab jetzt der Gejagte ist.
16 Jahre zwischen zwei WM-Titeln sind eine sehr lange Zeit. Nach seinem Triumph 2006 als damals knapp 22-Jähriger in der 125er-Klasse wurde Bautista 2008 Vizeweltmeister mit der 250er und 2019 bei den Superbikes, bis er dieses Jahr endlich wieder ganz oben stand.
2019 kämpften Jonathan Rea (Kawasaki) und Bautista (Ducati) um den WM-Titel, 2020 waren es Rea, Scott Redding (Ducati) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha), im Vorjahr die gleichen drei und dieses Jahr Bautista, Razgatlioglu und Rea.
Diese vier Fahrer waren die vergangenen vier Jahre die Superbike-Giganten. 2020 und 2021 fuhr Bautista für Honda und war damals ebenso chancenlos, wie es Redding seit seinem Wechsel 2022 zu BMW ist. Das unterstreicht, wie wichtig die richtige Kombination aus Fahrer und Motorrad ist.
Alle vier bleiben ihrem Hersteller für 2023 treu, die diesjährigen Top-3 werden erneut der Maßstab sein. Und Redding hofft darauf, dass mit der neuen M RR der Schritt gelingt, um dieses Trio zu sprengen.
«Ich sehe die Meisterschaft nicht als Meisterschaft, sondern als lauter einzelne Rennen», verriet Bautista seine Taktik. «Mitte der Saison habe ich meinen Vertrag für 2023 verlängert, ich nehme Rennen für Rennen und versuche jeweils mein Bestes zu geben. Das ist wichtiger, als an die Meisterschaft zu denken. Nächstes Jahr geht es von vorne los. Diese Saison haben wir gewonnen und hatten viel zu feiern. Deswegen dürfen wir uns aber nicht entspannen, sondern müssen weiterarbeiten.»
«Ich hoffe, dass ich das Momentum in das nächste Jahr mitnehmen kann und mein Gefühl für das Motorrad gleichbleibt», ergänzte der Ducati-Star. «Der Titel gibt mir zusätzliche Motivation, ich will auch künftig vorne mitmischen. Der Level in dieser Klasse wird immer höher, also müssen auch wir jedes Detail verbessern, wenn wir weiterhin wettbewerbsfähig sein wollen. Ich werde auch in Zukunft, wenn ich Dritter oder Zweiter bin, alles geben, um zu gewinnen. So ist meine Mentalität. So eine Einstellung musst du haben, wenn du den Titel erfolgreich verteidigen oder um weitere Siege kämpfen willst.»
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.