MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Remy Gardner: «Werde das erste Rennen nicht gewinnen»

Von Ivo Schützbach
Remy Gardner

Remy Gardner

Remy Gardner gehört als ehemaliger Moto2-Weltmeister zu den vielversprechenden Rookies in der Superbike-WM 2023. Der Yamaha-Pilot glaubt, dass er für den Saisonstart auf Phillip Island gut gerüstet sein wird.

Nach einem Jahr MotoGP mit KTM und zuvor sechs Jahren in der Moto2-Klasse (6 Siege) ist der Einstieg in die Superbike-WM für Remy Gardner ein großer Schritt. Die Yamaha R1 hat ein deutlich weicheres Chassis als die KTM und zirka 50 PS weniger. Die Stahlbremsscheiben in der seriennahen Meisterschaft sind weniger leistungsfähig und die Reifen von Alleinausrüster Pirelli haben einen gänzlich anderen Charakter.

«Der Hinterreifen von Michelin hält vielleicht etwas länger, der Vorderreifen von Pirelli ist dafür magisch», schilderte Gardner die Unterschiede. «Ich habe noch nicht verstanden, wo das Limit ist. Das merke ich besonders in schnellen Kurven, dort verliere ich derzeit am meisten. In langsamen Kurven bin ich auf der Bremse genauso gut wie Toprak. Meine größte Herausforderung ist, das Limit zu finden. Nur dann weiß ich, wie viel ich pushen kann. Der Qualifyer von Pirelli ist erstaunlich, er hält aber nicht sehr lange. Zusammenfassend würde ich sagen, dass sich die Hinterreifen von Pirelli aufgrund ihrer Karkasse weicher anfühlen.»

Anders als der Name sagt, darf der Qualifyer, genannt SCQ, nicht nur im Qualifying (der Superpole) eingesetzt werden, sondern auch im Sprintrennen (Superpole-Race) am Sonntagvormittag über zehn Runden. Eine Ausnahme bildet Phillip Island, wo Pirelli wegen des aggressiven Asphalts und dem beanspruchenden Streckencharakter auf den Einsatz des SCQ und des weichen Rennhinterreifens SCX verzichtet. Dort kommen nur die härteren Mischungen SC0 und SC1 zum Einsatz.

Das Giansanti Racing Team (GRT) hat mit den beiden Weltmeistern Dominique Aegerter (Supersport) und Remy Gardner (Moto2) zwei vielversprechende Rookies in seinen Reihen. Mit seiner Crew hat sich der Australier bereits angefreundet. «Die Atmosphäre ist viel netter, es fühlt sich mehr wie Familie an», konnte sich Remy im Gespräch mit SPEEDWEEK.com einen Seitenhieb auf sein letztjähriges Tech3-Team nicht verkneifen. «Und ein schneller Teamkollege ist immer nützlich, von ihm kann man etwas lernen. Ich kann mir alle seine Daten anschauen. Von Raul Fernandez habe ich letztes Jahr einiges gelernt – er war schnell. Zum Beispiel, wie ich den Vorderreifen besser nütze.»

Am kommenden Montag und Dienstag sind auf Phillip Island die letzten Wintertests, bevor am Wochenende darauf die Weltmeisterschaft 2023 beginnt.

«Das erste Rennen werde ich vermutlich nicht gewinnen», schmunzelte Gardner. «Nach sechs Testtagen sollte ich aber einigermaßen nahe an den Gegnern dran sein. Ich arbeite viel mit dem Team und glaube, dass die Vorbereitung ausreichend sein wird.»


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