Als Teammanager fährt Leon Camier (36) die Ernte ein

Von Kay Hettich
Leon Camier wechselte 2021 die Seiten

Leon Camier wechselte 2021 die Seiten

Seit 2021 ist Leon Camier Teammanager im Werksteam der Honda Racing Corporation. Es zeichnet sich ab, dass die Superbike-WM 2023 die beste Saison des ehemaligen Rennfahrers in dieser Funktion sein wird.

Seit Juli 2018 war Leon Camier quasi dauerverletzt. Damals brach er sich bei einem Sturz in Suzuka mehrere Rückenwirbel. Es folgten weitere Stürze und schwere Verletzungen, sein letztes Rennen fuhr der Engländer am 26. Oktober 2019 in Katar auf Honda. Besonders bitter war die Saison 2020, in der der Engländer trotz eines laufenden Vertrages mit Barni Ducati nicht ein Rennen bestritt.

In Konsequenz beendete der 36-Jährige im Januar 2021 nach 223 Rennen seine Karriere. Für ihn war es eine Überraschung, als Alberto Puig im Namen der Honda Racing Corporation auf ihn zukam und fragte, ob er neuer Teammanager im Superbike-Werksteam für Álvaro Bautista und Leon Haslam werden möchte.

2023, in seiner dritten Saison in dieser Funktion, ist Camier in seine neue Rolle hineingewachsen. «Als ehemaliger Pilot musste ich viel Neues lernen – und ich habe sehr viel gelernt», gab der aus Ashford in der Grafschaft Kent stammende Engländer zu. «Honda hat seine ganz eigenen Arbeitsmethoden, die ich aber schon vorher kannte. Ich musste mir also nicht alles von Grund auf erarbeiten. Gleichzeitig vertraut man mir aufgrund meiner Erfahrung, wenn ich Bereiche identifiziere, in denen wir meiner Meinung besser werden können.»

Camier stand voll hinter der HRC-Entscheidung, für 2022 zwei Rookies aus dem GP-Paddock zu verpflichten. Es zahlte sich aus: Nach Iker Lecuona in Assen fuhr am vergangenen Wochenende auch Xavier Vierge auf dem Mandalika Circuit als Dritter auf das Podium. Mit seiner Erfahrung glaubt Camier, kann er den beiden Spaniern helfen und das Team voranbringen.

«Ich denke, mein größter Vorteil ist, dass ich selbst Rennfahrer war», hielt Camier fest. «Ich habe Erfahrungen mit vielen Teams gesammelt und war in allen erdenklichen Situationen. Wenn man in einem Kundenteam oder einem Werksteam war, erkennt man die jeweiligen Stärken und man beginnt zu verstehen, was das Team jeweils benötigt, um voranzukommen. Wir bekommen viel Support aus Japan und auch das ist ein wichtiger Punkt, um Verbesserung beim Team und Motorrad zu erreichen. Das alles läuft gut, gleichwohl können und müssen wir uns weiter steigern. Insgesamt kann ich aber sagen, dass ich mir meine neue Rolle viel Spaß bereitet.»

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