MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Jonathan Rea (3.) staunt: «Wie macht Bautista das?»

Von Kay Hettich
Jonathan Rea holte Platz 3 im ersten Lauf

Jonathan Rea holte Platz 3 im ersten Lauf

Auf seinen ersten Saisonsieg muss Jonathan Rea weiter warten. Im ersten Superbike-Lauf in Donington Park war der Kawasaki-Star aber konkurrenzfähig wie lange nicht mehr und wurde Dritter.

Mit sechs Siegen und 16 Top-3-Ergebnissen ist Donington Park eine der besten Strecken von Jonathan Rea. Einzig der neue Asphalt war für den Kawasaki-Piloten eine unbekannte Größe, doch am Freitag fuhr er die schnellste Zeit, war im dritten Training bei der Musik und holte im Qualifying seine erste Pole-Position in diesem Jahr.

Gleichzeitig konnte Ducati seit zwölf Jahren nicht mehr auf der 4023 Meter langen Piste gewinnen. Es gab also gute Gründe für den sechsfachen Weltmeister, an seinen ersten Saisonsieg zu glauben – es reichte aber nur zu Platz 3.

Dabei kam Rea als Zweiter aus der ersten Runde, führte das Rennen von Runde 2 bis 5 an und lieferte sich bis Rennmitte mit Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Álvaro Bautista (Ducati) sehenswerte Positionskämpfe.

«Als ich hinter Toprak fuhr, war ich gut drauf und glücklich, dass ich vorn mitfahren und ihn auch überholen konnte», schilderte der Nordire. «Gegen Rennmitte, als Álvaro die Führung übernahm, wurde die Pace schneller. Er fuhr konstant 1:26 min und das brachte mich in Schwierigkeiten. Ich versuchte, das Limit auf der Bremse noch mehr auszureizen. Aber es war dabei nicht so, dass man mit dem Heck in die Kurve sliden konnte. Das Hinterrad hatte so viel Traktion und drückte dich in die Kurve. Ich hätte nicht stärker bremsen dürfen, sonst wäre ich gestürzt. Mit dem Bike hatte ich keinen Spielraum mehr, es noch mehr auszuquetschen. Für Sonntag haben wir eine Idee. Mein Crew-Chief wird die Daten analysieren und wir haben Hoffnung, dass wir das Problem am Heck reduzieren können.»

Wann merkte Rea, dass Bautista den Sieg einfahren würde? «Nicht als er mich, sondern als er Toprak überholt hat. Er hatte einen solchen Grip auf der rechten Reifenflanke und beschleunigte derart stark, dass er nach der halben Geraden schon so weit vor ihm lag, dass Toprak unmöglich kontern konnte. Wie geht das, das ist eigentlich unmöglich. Er macht unglaubliche Dinge, es ist beeindruckend.»

Im letzten Renndrittel geriet Rea zunehmend unter Druck von Ducati-Privatier Danilo Petrucci, der in der Superbike-Kategorie noch auf sein erstes Podium wartet. «In den letzten Runden habe ich nur auf mein Pitboard geschaut, um den Abstand unter Kontrolle zu haben», erklärte der sechsfache Weltmeister. «Nach der Zieldurchfahrt war ich überrascht, dass er aber doch recht weit zurück war. Wahrscheinlich hatte er aufgeben oder machte einen Fehler. Zeitweise lag ich nur 0,2 sec vor ihm und wollte alles, nur keinen Fehler machen. Aber wenn er mich überholt hätte, wäre es so gewesen. Glücklicherweise lief alles glatt. »


Ergebnis Superbike-WM Donington Park, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 3,718 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 6,115
4. Danilo Petrucci (I) Ducati + 7,855
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 10,738
6. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 11,143
7. Axel Bassani (I) Ducati + 12,025
8. Scott Redding (GB) BMW + 12,638
9. Tom Sykes (GB) BMW + 12,754
10. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 25,944
11. Xavier Vierge (E) Honda + 26,050
12. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 30,859
13. Michael Rinaldi (I) Ducati + 31,558
14. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha + 52,605
15. Isaac Vinales (E) Kawasaki + 56,037
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 57,082
17. Hafizh Syahrin (MAL) Honda + 57,216
18. Oliver König (CZ) Kawasaki + > 1 min
19. Eric Granado (BR) Honda + > 1 min
- Philipp Öttl (D) Ducati
- Iker Lecuona (E) Honda
- Garrett Gerloff (USA) BMW
- Loris Baz (F) BMW
- Bradley Ray (GB) Yamaha
Superbike-WM 2023: Stand nach 16 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 323
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 232
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 161
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 145
5. Axel Bassani (I) Ducati 135
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 102
7. Xavier Vierge (E) Honda 92
7. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 92
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki 85
10. Danilo Petrucci (I) Ducati 77
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 65
12. Iker Lecuona (E) Honda 64
13. Garrett Gerloff (USA) BMW 51
14. Scott Redding (GB) BMW 49
15. Philipp Öttl (D) Ducati 46
16. Michael vd Mark (NL) BMW 19
17. Loris Baz (F) BMW 13
18. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 9
20. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 7
21. Bradley Ray (GB) Yamaha 5
22. Ivo Lopes (PT) BMW 1
22. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 27.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Fr. 27.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Fr. 27.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 27.12., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 27.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Fr. 27.12., 07:35, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Fr. 27.12., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 27.12., 11:00, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Fr. 27.12., 11:30, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 27.12., 12:00, Eurosport
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2712054514 | 13