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Reifenschäden befürchtet: Keine weiche Reifen in Most

Von Kay Hettich
Die Superbike-WM gastiert am kommenden Wochenende zum dritten Mal in Most. Die tschechische Rennstrecke feiert in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum und wurde neu asphaltiert. Für die Reifen ist Most ein Stresstest.

Es war bereits eine Überraschung, als Pirelli in Most vor einem Jahr keinen Qualifyer-Reifen anbot und den weichen Rennreifen SCX maximal für das Superpole-Race erlaubte. Wenn die Superbike-WM 2023 am kommenden Wochenende ihr achtes Saisonmeeting austrägt, wird die Reifenauswahl noch eingeschränkter sein. Für den Einsatz in Rennen sieht Pirelli auf der tschechischen Piste zwei Versionen der SC1-Gummimischung vor, für Superpole den SC0, der ansonsten üblicherweise in den langen Rennen verwendet wird.

Dazu muss man wissen: Nachdem auf der 4,2 km lange Rennstrecke über die Jahre in verschiedene Asphaltsorten verbaut waren, wurde sie nun komplett neu asphaltiert. Das ist aber nicht der Hauptgrund für das ungewöhnliche Reifenangebot.

«Obwohl sie sich voneinander unterscheiden, haben Most und Phillip Island einige Gemeinsamkeiten, die sie zu den beiden anspruchsvollsten Strecken im Rennkalender machen. In gewisser Weise sind sie der Härtetest für die Reifen», erklärte Giorgio Barbier von Pirelli. «In den letzten Jahren wurden in Most Modernisierungsarbeiten durchgeführt, die die Strecke sicherer und moderner gemacht haben, aber sie ist immer noch eine Strecke mit einem klassischen und schnellen Layout wie Phillip Island: Strecken im alten Stil, die immer spektakuläre Rennen bieten. Angesichts ihrer Besonderheit ist es besser, sich auf Lösungen für die Heckentwicklung zu konzentrieren, die speziell für eine robustere Struktur und eine größere Leistungskonstanz konzipiert sind. Der Standard SC0 wird deshalb die Rolle des Qualifying- und Superpole-Race-Reifens übernehmen, für die auf anderen Strecken der SCQ typisch ist.»

Die Pirelli-Entscheidung kommt nicht von ungefähr. Während Reifenschäden in der Superbike-WM praktisch nicht mehr vorkommen, gab es in Most 2022 im zweiten Rennen davon gleich zwei. Iker Lecuona (Honda) gab mit einem platten Hinterreifen zwei Runden vor dem Ende auf. Garrett Gerloff (Yamaha) erlebte dasselbe Schicksal in der letzten Runde, brachte sein Motorrad aber noch auf Platz 18 ins Ziel – eine Runde zuvor belegte der US-Amerikaner noch Platz 6. Beide wählten einen SC0-Reifen, der für die Hauptrennen in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung steht.

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