Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Johnny Rea & sein Crew-Chief: Trennung nach 9 Jahren

Von Ivo Schützbach
Das erfolgreichste Duo der SBK-Geschichte: Jonathan Rea (li.) mit seinem Crew-Chief Pere Riba

Das erfolgreichste Duo der SBK-Geschichte: Jonathan Rea (li.) mit seinem Crew-Chief Pere Riba

Der Wechsel von Toprak Razgatlioglu von Yamaha zu BMW zum Ende dieser Superbike-WM-Saison hat einen Erdrutsch ausgelöst, von dem auch mehrere Crew-Chiefs betroffen sind.

Es ist länger her, dass die Plätze in den Werksteams so durchgemischt wurden, wie das für die Superbike-WM 2024 der Fall sein wird. Ausgelöst hat das Toprak Razgatlioglu mit seinem überraschenden Wechsel von Yamaha zu BMW, wo er den Platz von Scott Redding einnimmt, der ins zweite BMW-Werksteam Bonovo action transferiert wird. In Folge dessen hat sich Jonathan Rea bei Kawasaki trotz gültigem Vertrag für 2024 abgeseilt und bei Yamaha unterschrieben.

Kawasaki berief daraufhin Axel Bassani (24) ins Werksteam, nur bei Honda geht es mit dem bisherigen Duo Iker Lecuona und Xavi Vierge weiter.

Razgatlioglu nimmt seinen Crew-Chief Phil Marron zu BMW mit, 2021 eroberten sie gemeinsam für Yamaha den ersten WM-Titel seit Ben Spies 2009.

Jonathan Rea, von 2015 bis 2020 sechsmal in Folge mit Crew-Chief Pere Riba an seiner Seite Champion, versuchte den Spanier zu Yamaha mitzunehmen, doch der 54-Jährige bleibt Kawasaki treu und wird sich ab Ende Oktober um Bassani kümmern. Am kommenden Wochenende werden wir das Erfolgsduo beim SBK-Finale in Jerez zum letzten Mal gemeinsam arbeiten sehen.

Yamaha entschied sich, Andrew Pitt zu Reas Crew-Chief zu machen. Der Australier arbeitet seit 2021 für Reas zukünftigen Teamkollegen Andrea Locatelli, dem Vernehmen nach ist der Italiener nicht unglücklich darüber, etwas Neues zu versuchen. Wen Locatelli als Technikchef bekommt, steht noch nicht fest. «Wir brauchen noch einige Tage», ist bei Yamaha zu hören.

Rea und Pitt kennen sich schon lange, 2008 und 2009 waren sie bei Ten Kate Honda sogar Teamkollegen. Rea wurde 2008 hinter Pitt Supersport-Vizeweltmeister und stieg daraufhin in die Superbike-WM auf. Seither hat der 36-Jährige in der höchsten Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft unfassbare 119 Rennen gewonnen und stand 262 Mal auf dem Podium.

Seine drei Siege in der Supersport-WM mitgerechnet, war Rea sogar 122 Mal Erster. Der Italiener Giacomo Agostini, der in den 1960er- und 1970er-Jahren sieben 350er-WM- und acht 500er-WM-Titel erreichte, kommt klassenübergreifend ebenfalls auf 122 Siege. Noch ein Triumph und Rea ist alleiniger Rekordhalter.

Fahrer und Teams der Superbike-WM 2024:

Ducati:

Aruba.it: Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)
Motocorsa: Michael Rinaldi (I)
Go Eleven: Andrea Iannone (I)
Marc VDS: Sam Lowes (GB)
Barni Spark: Danilo Petrucci (I)

Yamaha:
Pata Prometeon: Jonathan Rea (GB), Andrea Locatelli (I)
GYTR GRT: Dominique Aegerter (CH), Remy Gardner (AUS)
Motoxracing: Öttl? Ray?
GMT94: Ray? Öttl?

Honda:
HRC: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
Petronas MIE: Mackenzie?

BMW:
Motorrad Motorsport: Michael van der Mark (NL), Toprak Razgatlioglu (TR)
Bonovo action: Scott Redding (GB), Garrett Gerloff (USA)

Kawasaki:
KRT: Axel Bassani (I), Alex Lowes (GB)
Puccetti: Öttl?
Orelac: König?
Pedercini: Isaac Vinales?

Fett = offiziell bestätigt


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