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Petrucci sieht Gewichtsregel wie Redding, aber anders

Von Kay Hettich
Danilo Petrucci und Alvaro Bautista

Danilo Petrucci und Alvaro Bautista

Für die Superbike-WM 2024 wurde das Reglement stark geändert, um für mehr Ausgeglichenheit zu sorgen. An der neuen Gewichtsregel für das Fahrergewicht scheiden sich die Geister, auch Danilo Petrucci macht sich Gedanken.

Am 11. Oktober veröffentlichte die FIM Änderungen am Reglement für die Superbike-WM 2024. Erstmals wurde das Fahrergewicht als Faktor mit ins Kalkül genommen, außerdem gab es eine Vielzahl von technischen Anpassungen. Auch wenn mancher Fahrer, Hersteller und auch Fans mit einem solchen Eingriff in die Kräfteverhältnisse unglücklich ist, so sollen sie letztlich nur für Ausgeglichenheit und damit für spannenden Rennsport sorgen.

Angesichts der Dominanz von Ducati-Star Álvaro Bautista in diesem Jahr (er gewann 27 von 36 Rennen und feierte seinen zweiten WM-Titel in Folge), begrüßen die meisten Piloten die Einführung der neuen Gewichtsregel. Aber nicht alle: Für manche gehen sie nicht weit genug – insbesondere BMW-Pilot Scott Redding –, andere halten sie dagegen für unfair, weil leichte Fahrer auch Nachteile auf dem Motorrad haben.

Irgendwo dazwischen positioniert sich Danilo Petrucci, der im Team Barni Racing wie Bautista eine Ducati V4R pilotiert. Mit dem Unterschied, dass der Italiener deutlich größer und kräftiger gebaut ist als der Spanier. «Wenn man die technischen Aspekte außen vor lässt, dann ist Álvaro ein Fahrer mit einem großen Talent. Deshalb sehe ich es nicht wie Redding», sagte Petrucci im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es ist nicht mein Fehler, dass ich 80 kg wiege, so wie er keine Schuld daran hat, dass er nur 58 kg wiegt. Was Álvaro erreicht hat, hat er sich am Ende redlich verdient.»

«Ich glaube aber auch nicht, dass sich durch das neue Gewichtsreglement viel ändern wird», schränkte der 33-Jährige ein. «Ihm fehlen etwa 15 kg zum Durchschnittsgewicht, also wird er ungefähr 7 kg zuladen müssen. Ganz sicher wird er aber im Winter etwas an Gewicht zulegen und die restlichen, vielleicht vier Kilogramm, werden sie geschickt an seinem Motorrad positionieren. Das wäre so, wie wenn ich mit der Benzinmenge für ein Superpole-Race ins Qualifying gehen würde. Ich denke, es ist eine kleine Sache, die man aber sicher etwas spüren wird.»

Mit Kritik an FIM und Promoter Dorna, die das Reglement maßgeblich mitbestimmt, hält sich Petrucci betont zurück. «Die Dorna versucht mit den Reglementsänderungen, jeden zufriedenzustellen – mit den Nockenwellen, den Super-Concession-Parts, dem Drehzahllimit, dem Gewicht und so weiter. Sie versuchen damit, alle auf ein Level zu bringen», erklärte der Italiener. «Ich bin deshalb nicht enttäuscht. Es ist ein Test, ein Versuch. Für mich sind die Änderungen okay.»

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