Formel 1: So heißen die neuen Autos

Bitter: Petronas Honda fehlen pro Runde drei Sekunden

Von Kay Hettich
Die Petronas-Honda-Piloten fahren ihre eigenen Rennen

Die Petronas-Honda-Piloten fahren ihre eigenen Rennen

Wären die Darbietungen der Honda Racing Corporation bei der Superbike-WM auf Phillip Island nicht schon blamabel genug, sind sie vom Petronas-Kundenteam unterirdisch. Leidtragende sind Tarran Mackenzie und Adam Norrodin.

Fünf Stammfahrer der Superbike-WM 2024 konnten beim Saisonauftakt auf Phillip Island keine Punkte einfahren. Iker Lecuona (Honda) war es nicht möglich, weil der Spanier nach dem zweiten Training wegen einer Schulterverletzung von den Rennärzten aus dem Verkehr gezogen wurde. Jonathan Rea hatte man in dieser Aufstellung an seinem ersten Rennwochenende nicht erwartet, allerdings lag der Yamaha-Pilot vor seinem Sturz im zweiten Lauf sicher in den Top-10. Kawasaki-Privatier Tito Rabat scheiterte als 16. im zweiten Rennen immerhin nur um 6 sec am letzten Punkt.

Die Liste vervollständigen erwartungsgemäß die beiden Petronas Honda-Piloten Tarran Mackenzie und Adam Norrodin, die über solch geringe Rückstände wie beim Spanier sicher hocherfreut gewesen wären. Im ersten Lauf büßte Mackenzie 15 sec ein – allerdings nicht auf Platz 15, sondern auf dem vor ihm als 19. ins Ziel kommenden Rabat! Auf den Sieger fehlten Mackenzie 55 sec, was pro Runde 2,7 sec entspricht. Auf eine Runde in der Superpole waren es sogar 3,2 sec, während es beim Kawasaki-Piloten nur 1,8 sec waren. Um es klarzustellen: Dies ist sicher nicht dem fahrerischen Können des BSB-Champions von 2021 zuzuschreiben!

Welchen Stand die CBR1000RR-R von Petronas Honda hat, ist fraglich. Bei den Wintertests im Januar kam ein Mix des letzt- und diesjährigen Modells zum Einsatz. Fakt ist: Bei der Vorbereitung hinkt man der Konkurrenz hinterher, selbst das erste Rennen wurde noch für Experimente genutzt.

«Ich wollte eine drastische Änderung am Motorrad vornehmen, um einen Vergleich anstellen zu können, ob es besser oder schlecht wird. Das haben wir im Rennen getan und ich konnte meine Rundenzeiten zu Beginn des Rennens sofort verbessern. Ich fühlte mich auf den neuen Reifen gut, und der erste Teil des Rennens verlief gut, aber in der zweiten Hälfte hatte ich mehr Probleme», erzählte Mackenzie. «Im Superpole-Race hatte ich leider ein technisches Problem und musste schon in der Aufwärmrunde an die Box zurückkehren. Im neu gestarteten zweiten Rennen hatte ich ein etwas besseres Gefühl auf dem Motorrad, aber es war natürlich nur ein kurzes Rennen. Ich fuhr trotzdem meine beste Runde des Wochenendes und war etwas konstanter. Ich fühlte mich so gut wie noch nie an diesem Wochenende.»

Wie Mackenzie hofft auch Teamkollege Norrodin auf bessere Zeiten. Vor dem Europaauftakt vom 22. bis 24. März in Barcelona steht ein zweitägiger Test an.

«Zumindest habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt und gebe zu, dass ich nicht mit großen Erwartungen nach Australien kam, dafür hatten wir nicht genug Testzeit», sagte der Malaysier. «Wir sind noch dabei, unseren Weg zu finden, was ganz normal ist. Aber ich hoffe, dass wir bei unserem Test in Barcelona produktiv sein können, damit wir für Runde 2 besser vorbereitet sind.»


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