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BMW-Chef: «Toprak ist ein besonderer Fahrer und Typ»

Von Ivo Schützbach
BMW-Chef Markus Flasch (li.) mit Toprak Razgatlioglu

BMW-Chef Markus Flasch (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Seit dem 1. September 2013 warteten die BMW-Verantwortlichen auf einen Sieg in einem Hauptrennen der Superbike-WM. Toprak Razgatlioglu steht in Barcelona weit über seinen Markenkollegen.

Toprak Razgatlioglu brauste bei seinem Debüt für BMW in Australien aufs Podium, beim zweiten Saison-Event in Barcelona legte er mit seinem ersten Sieg nach. Davor hatte er mit einer Rekordrunde Startplatz 1 erobert.

Wie Toprak im ersten Rennen am Samstag die Lücke von 4,6 sec zu Nicolo Bulega (Ducati) in den letzten fünf Runden zufuhr und in der letzten Runde die Führung übernahm, war für sich genommen schon sensationell. Dass er seinen Markenkollegen Michael van der Mark (9.), Garret Gerloff (12.) und Scott Redding (17.) auf dem Catalunya-Circuit 16,6 und 19,4 sowie 37,5 sec Rückstand aufbrummte, versetzte nicht nur die BMW-Verantwortlichen in Staunen.

Für Freunde der Statistik: Razgatlioglu sorgte für den ersten BMW-Sieg seit Michael van der Marks Triumph im verregneten Sprintrennen am 3. Oktober 2021 in Portimao. Reden wir über einen Sieg in einem langen Rennen, müssen wir bis zum 1. September 2013 zurückgehen, damals gewann Chaz Davies auf dem Nürburgring.

Und das alles unter den Augen von Markus Flasch, dem neuen Leiter von BMW Motorrad, der erstmals bei der Superbike-WM vor Ort war. «Herzlichen Glückwunsch an alle zu diesem fantastischen Sieg», lobte der Österreicher. «Es war großartig, mit dem Team in der Box mitzufiebern. Toprak hat gezeigt, dass er ein ganz besonderer Fahrer und Typ ist. Wir wussten, dass er mit der M1000RR ein Motorrad hat, mit dem er gewinnen kann. Und es ist fantastisch, dass wir dies bereits am zweiten Rennwochenende unter Beweis stellen konnten. So kann es weitergehen.»

BMWs Motorsport-Direktor Marc Bongers, der sich wegen der Erfolglosigkeit seit der werksseitigen Rückkehr 2019 viel Kritik gefallen lassen musste, stand mit Toprak auf dem Podium und war zu Tränen gerührt.

«Wir wussten, dass wir stark sind, aber wir wussten auch, dass es gegen die Ducati extrem schwer sein würde», hielt der 52-Jährige fest. «Ich habe am Morgen gesagt, dass wir zwei Leute in den ersten beiden Startreihen haben werden. Das ist wahr geworden. Dann war ich zuversichtlich, dass wir ums Podium kämpfen können. Ich wäre auch mit dem zweiten Platz sehr zufrieden gewesen. Aber die Art und Weise, wie Toprak in den letzten Runden gepusht hat, war unglaublich. Danke an ihn, danke an das Team für ein großartiges Paket. Wir haben es verdient, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so früh kommen würde. Also bin ich äußerst zufrieden. Jetzt konzentrieren wir uns auf Sonntag, da stehen noch zwei Rennen an – und dann feiern wir.»

Ergebnis Superbike-WM Barcelona, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW
2. Nicolò Bulega (I) Ducati + 0,868 sec
3. Alvaro Bautista (E) Ducati + 5,338
4. Andrea Iannone (I) Ducati + 8,543
5. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 9,818
6. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 11,190
7. Danilo Petrucci (I) Ducati + 12,020
8. Dominique Aegerter (CH) Yamaha + 12,329
9. Michael vd Mark (NL) BMW + 16,677
10. Axel Bassani (I) Kawasaki + 17,144
11. Michael Rinaldi (I) Ducati + 18,895
12. Garrett Gerloff (USA) BMW + 19,447
13. Iker Lecuona (E) Honda + 22,194
14. Xavi Vierge (E) Honda + 22,233
15. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 32,087
16. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 34,181
17. Scott Redding (GB) BMW + 37,540
18. Bradley Ray (GB) Yamaha + 38,241
19. Philipp Öttl (D) Yamaha + 38,752
20. Adam Norrodin (MAL) Honda + 59,422
21. Tito Rabat (E) Kawasaki + > 1 min
- Sam Lowes (GB) Ducati
- Jonathan Rea (GB) Yamaha
Superbike-WM 2024: Stand nach 4 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolò Bulega (I) Ducati 61
2. Alex Lowes (GB) Kawasaki 60
3. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 43
4. Alvaro Bautista (E) Ducati 43
5. Andrea Iannone (I) Ducati 42
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 40
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 33
8. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 27
9. Michael vd Mark (NL) BMW 23
10. Garrett Gerloff (USA) BMW 19
11. Michael Rinaldi (I) Ducati 18
12. Axel Bassani (I) Kawasaki 15
13. Sam Lowes (GB) Ducati 14
14. Xavi Vierge (E) Honda 11
15. Remy Gardner (AUS) Yamaha 9
16. Scott Redding (GB) BMW 5
17. Iker Lecuona (E) Honda 3
18. Philipp Öttl (D) Yamaha 2
19. Bradley Ray (GB) Yamaha 1

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