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SBK-Kalender 2025: Was hinter den Kulissen passiert

Von Ivo Schützbach
Katar wäre im SBK-Kalender sehr willkommen

Katar wäre im SBK-Kalender sehr willkommen

Der Kalender der Superbike-WM 2024 ist auseinandergerissen, bis Mitte Juni sind zwei Monate lang keine Rennen. Für nächstes Jahr wird mit neuen Austragungsorten verhandelt.

Seit Jahren bemängeln Fahrer, Teams, Hersteller und Fans der Superbike-WM, dass der Kalender maximal 13 Veranstaltungen umfasst, meist nur zwölf. Weltmeister Alvaro Bautista hat das Gesamtbild perfekt erfasst: «In der MotoGP beschweren sie sich, dass sie zu viele Rennen haben. Vielleicht sollte man einige bei ihnen weglassen und uns zwei oder drei mehr geben – das wäre schön. Unsere Meisterschaft beginnt im Februar und endet im Oktober. Wenn du dann nur zwölf Events hast, gibt es große Pausen. Ich weiß, dass erst der Kalender für die Formel 1 und MotoGP gemacht werden und dann unserer. Trotzdem. Für uns Fahrer ist es nicht einfach, ein Rennwochenende zu haben, dann ein Monat Pause, dann Rennen, dann zwei Monate Pause. Den Fans geht es ähnlich. Sie sind aufgeregt wegen einem Rennen und dann passiert ein Monat lang nichts. Dann ist wieder Rennwochenende und sie können sich kaum noch daran erinnern, was letztes Mal los war.»

Zwischen Assen und dem nächsten Event in Misano Mitte Juni sind beinahe acht Wochen Pause, zur Überbrückung gibt es Ende Mai Tests auf der neuen WM-Strecke in Cremona und in Misano.

«Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation zu verbessern», versicherte SBK Executive Director Gregorio Lavilla gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich schaue mir mehr Rennstrecken an als je zuvor. Es ist wie in einer Ehe: Es braucht zwei Menschen, die sich gegenseitig wollen. Leider gibt es, insbesondere wenn es nach Übersee geht, viele Dinge zu beachten. Wir sollten auch die Herangehensweise ändern, wie wir dies unseren Partnern gegenüber zum Ausdruck bringen, damit sie wirklich verstehen, in welcher Situation wir uns befinden und wie wir eine Lösung finden können. Schlussendlich liegt es im Interesse aller Beteiligten und wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um dies zu erreichen. Ich bin also gerade dabei, die Möglichkeiten zu prüfen und eine gründliche Analyse durchzuführen. Bald werden wir die Realisierung dieser Projekte bewerten können.»

In den vergangenen Jahren fielen Events in Malaysia, Thailand, Argentinien, den USA, Katar und Indonesien aus dem Kalender – SBK wurde auf eine Europameisterschaft mit einem Gastauftritt in Australien reduziert.

Innereuropäisch haben Ungarn und Deutschland die besten Chancen, in den Kalender 2025 zu rücken. Für Rennen in Ungarn hat Promoter Dorna bereits für dieses Jahr einen Vertrag, doch alles deutet daraufhin, dass der für Ende August angesetzte Event auf dem Balaton Park Ring abgesagt werden muss, weil die Strecke bis dahin keine Zulassung vom Motorrad-Weltverband FIM bekommt. Ersatzaustragungsort wäre Estoril in Portugal.

Mit Hockenheim führt die Dorna seit 2023 Gespräche, es gab auch bereits eine Streckenbegehung und die Piste in Baden-Württemberg könnte mit wenigen Anpassungen SBK-tauglich gemacht werden.

Bezüglich zusätzlicher Überseerennen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wegen der hohen Kosten für die Dorna aber alle ähnlich schwierig umzusetzen sind.

Oben auf der Wunschliste steht die Rückkehr nach Katar, im Idealfall auf dem Heimweg vom WM-Auftakt in Australien. Problematisch: Die Rennen auf Phillip Island sind traditionell am letzten Februar-Wochenende, 2025 ist dieses vom 21. bis 23., und am 28. Februar beginnt der islamische Fastenmonat. Auf dem Weg nach Australien in Katar Halt zu machen ist auch schwierig, weil Ende Februar die Sportwagen-WM dort ihren Auftakt hat. In der Vergangenheit war in Doha auch schon der Saisonabschluss der Superbike-WM.

Andere Austragungsorte als Katar kommen derzeit in Nahost nicht in Frage, Gespräche mit Kuweit verliefen im Sand.

Beste Chancen auf ein Rennen in Asien gibt es derzeit in China, Gespräche mit Suzuka in Japan kamen zu keinem positiven Ergebnis.

Auf dem amerikanischen Kontinent gibt es ein interessantes Projekt nahe Cancun in Mexiko, das Autodromo Yucatan Emerson Fittipaldi. Die Strecke könnte die Sicherheitsvorschriften erfüllen, derzeit gibt es aber nur sechs Boxen, kein Media-Center, keine Pit-Lounges etc. «Sofern das Geld vorhanden ist, lässt sich all das lösen», ist bei der Dorna zu hören.

Die Rückkehr von Laguna Seca in Kalifornien in den Kalender wäre bei Herstellern wie Teams gleichermaßen willkommen und wird seit Jahren angestrebt.


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