MotoGP: Stefan Bradls Zukunft ist gesichert

Exklusiv: Kenan Sofuoglu über die Zukunft von Toprak

Von Ivo Schützbach
Manager Kenan Sofuoglu (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Manager Kenan Sofuoglu (li.) mit Toprak Razgatlioglu

Am 21. Juni sorgte Toprak Razgatlioglus Manager Kenan Sofuoglu mit seiner Ankündigung, sein Schützling wolle die Superbike-WM nach dieser Saison verlassen, für viel Aufregung. SPEEDWEEK.com bekam ein Update.

Toprak Razgatlioglu ist das goldene Kind der Superbike-WM und für BMW der hellste Stern am Firmament. Entsprechend groß war der Schock, als Manager Kenan Sofuoglu am 21. Juni sagte, es wäre der Wunsch von Toprak, bereits 2025 MotoGP zu fahren.

Daraus ergaben sich zwei Fragen: Wie kommt der 27-Jährige aus seinem Zweijahresvertrag mit BMW (bis Ende 2025) heraus und wer krallt sich das Supertalent aus der Türkei?

Denn die Äußerungen von Sofuoglu und BMW legten die Vermutung nahe, dass es keine Ausstiegsklauseln im Vertrag von Toprak gibt – auch nicht, wenn er mit dem deutschen Hersteller bereits im ersten Jahr Weltmeister wird.

Andere Fahrermanager bezeichneten das als Versäumnis von Sofuoglu, aus BMW-Sicht ist es nachvollziehbar: Warum dem besten Pferd im Stall die Chance auf einen vorzeitigen Abschied einräumen?

Ohne Razgatlioglu wäre BMW trotz aller Fortschritte mit der M1000RR auch in dieser Saison Mittelmaß: Der Zweitbeste aus dem Quartett der Weiß-Blauen, Michael van der Mark, liegt in der Gesamtwertung auf Rang 8 und schaffte es in den bislang zwölf Rennen nur einmal in die Top-5. Toprak hingegen gewann die Hälfte der Läufe, stand neunmal auf dem Podium und führt die Weltmeisterschaft mit 21 Punkten Vorsprung auf Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) an. Er hat fast dreimal so viele Punkte geholt wie van der Mark und deutlich mehr als die anderen drei BMW-Fahrer van der Mark, Gerloff und Redding zusammen.

«Ich habe gesehen, dass auch einige Satellitenteams aus der MotoGP-WM über Toprak sprechen», erzählte Sofuoglu SPEEDWEEK.com. «Wir haben aber nie ein Satellitenteam kontaktiert. Einige Werksteams haben Interesse an Toprak für die Saison 2025 gezeigt – wenn es eine Chance gibt, hätten sie Toprak gerne. Aber wir haben einen Zweijahresvertrag mit BMW. Toprak und ich sind uns einig, dass wir nur dann in die MotoGP gehen, wenn BMW dem zustimmt. Wir wollen unseren Vertrag nicht brechen. Wir wollen keinen Kampf austragen, wir lieben BMW und haben zusammen bereits große Erfolge erzielt. Wir sind glücklich und wollen diese Beziehung noch länger führen.»

BMW hat nie Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie davon ausgehen, dass Toprak seinen Vertrag bis Ende 2025 erfüllt. Jetzt sagt auch Sofuoglu: «Wir haben bereits viele Pläne für 2025 geschmiedet und bauen alles so um Toprak herum, dass er glücklich ist. Es wäre nicht gut, wenn wir das aufgeben. Deshalb haben Toprak und ich die Entscheidung getroffen, dass wir 100-prozentig auch nächste Saison in der Superbike-WM bleiben – das ist jetzt klar. Wir sind sehr glücklich, die Zusammenarbeit fortzuführen. Natürlich will Toprak in die MotoGP, aber das wird erst 2026 möglich sein. Wir haben unsere Beziehung zu einem Hersteller noch nie auf schlechte Art und Weise beendet. Uns Verbindet eine Geschichte mit Kawasaki, die schön endete. Das Gleiche gilt für Yamaha. Und auch mit BMW wird es so sein. Es gibt Interesse von MotoGP-Teams an Toprak für 2026. Schauen wir, wie es diese und nächste Saison läuft, dann reden wir über die Zukunft. Bis dahin setzen wir unseren Weg mit BMW fort.»

Da Sofuoglu erneut betonte, dass für Toprak nur ein MotoGP-Werksteam in Frage kommt, wäre die Auswahl für 2025 ohnehin überschaubar, denn nur bei Honda und Yamaha gibt es noch freie Plätze – die derzeit nicht erfolgversprechend sind.


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