SBK-Umbruch 2027: Technik-Revolution, Michelin kommt

Die Maschinen in der Superbike-WM sollen langsamer werden
Im Jahr 2027 treten die neuen MotoGP-Regeln in Kraft: 850 statt 1000 ccm Hubraum, reduzierte Motorleistung, geringerer Spritverbrauch, keine höhenverstellbaren Fahrwerke und deutlich restriktivere Regeln für die Aerodynamik.
Obwohl kaum jemand Zweifel daran hat, dass die Prototypen schon bald wieder die gleichen Rundenzeiten wie jetzt fahren werden, sollen im Zuge der Änderungen für die Königsklasse auch die technischen Bestimmungen für die Superbike-WM angepasst werden.
Während des Misano-Wochenendes gab es eine weitere Sitzung der Vertreter der Herstellervereinigung MSMA, SPEEDWEEK.com brachte einige Ideen in Erfahrung.
Gesprochen wird über Einheitssprit, Einheitsbremsen, Einheitsfederelemente und weitere Bauteile, über welche die Performance reduziert und die Kosten gesenkt werden können. Für viele Teile an den Motorrädern gibt es seit Jahren Kostendeckel, das geht Promoter Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM aber offenbar nicht weit genug. Zur Diskussion steht auch, die Testteams zu verbieten. Selbst eine Leistungsobergrenze oder ein Drehzahllimit sind nicht ausgeschlossen, um die Motorräder merklich zu verlangsamen.
Ein neuer Kurs wird mit dem Reifenlieferanten eingeschlagen. Seit 2004 rüstet Pirelli die Superbike-WM und ihre Rahmenkategorien aus, ab 2027 wird sich darum die französische Firma Michelin kümmern, die noch bis Ende 2026 Ausrüster der MotoGP-Kategorie ist. Dann liefert Pirelli neben den Reifen für die Moto3 und Moto2 auch jene für die Königsklasse.
Der Vertrag zwischen Michelin und SBK-Promoter Dorna ist unterschrieben, die Verlautbarung wird in den nächsten Tagen erwartet, auf jeden Fall vor den Rennen in Donington Park Mitte Juli. Weil Pirelli beim Event in Misano als Titelsponsor auftrat, wäre es unpassend gewesen, den Deal bereits am vergangenen Wochenende publik zu machen.