Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Biaggi traut Checa und Ducati viel zu

Von Katja Müller
Biaggi (3) hatte mit Sykes zu kämpfen

Biaggi (3) hatte mit Sykes zu kämpfen

In den Wochen vor dem Saisonauftakt hatte Max Biaggi stets Weltmeister Carlos Checa die Favoritenrolle zugeschoben. Doch in Australien zeigte sich: Momentan ist der Römer der schnellste Mann!

«Wenn Biaggi motiviert ist, wird Checa schwer an ihm zu knabbern haben», prophezeite SPEEDWEEK-Experte Alex Hofmann. «Er hat alle Voraussetzungen, um ein zweites Mal Weltmeister zu werden.»

Es war ein Saisonauftakt nach Mass für den 40-Jährigen. Mit Platz 1 im ersten Rennen und Rang 2 im zweiten reist der Italiener als WM-Führender zum zweiten Rennen in Imola (I) am 1. April.

Ein guter Saisonstart auch mit Blick auf die Statistik: Die zeigt, dass in 24 WM-Jahren 13 Mal der Fahrer den WM-Titel gewonnen hat, der das Auftaktrennen gewann.

Ein Sieg im ersten Lauf und eine fulminante Aufholjagd im zweiten: «Der Kaiser ist zurück!» War das deine Botschaft an die Gegner?

Ich bekomme noch immer eine Gänsehaut, wenn ich an Australien zurückdenke. Emotional gesehen lief es fantastisch! Wir haben gezeigt, was wir können.

Betrachten wir alles einmal genauer: Was passierte beim Start des zweiten Rennens? Wann hast du gemerkt, dass du es vielleicht trotzdem aufs Podest schaffen kannst?

Im zweiten Rennen bin ich mit Tom Sykes zusammengerasselt und schwupp war ich ganz hinten. Ich habe aber nicht aufgegeben, sondern Gas gegeben und mich zurückgekämpft. Das Rennen kam mir ewig lang vor, ich kann es selbst kaum glauben, dass ich noch Zweiter geworden bin.

Wir wissen, dass der Winter nicht einfach für dich war, deine Crew ist neu. Hast du erwartet, dass es so gut laufen würde und dass ihr gleich so gute Ergebnisse holt?

Es war ein sehr schwieriger Winter. Mein altes Team hat beschlossen zu gehen und in die MotoGP-WM zu wechseln. Das war ein Schlag ins Gesicht, denn wir mussten ein komplett neues Team auf die Beine stellen. Ich muss zugeben, ich bin darüber enttäuscht, aber ich kann auch verstehen, dass man im Sport nun einmal solche Entscheidungen treffen muss. Die beste Antwort von uns war die, die wir auf der Strecke gegeben haben. Das neue Team ist sehr leidenschaftlich und hat Tatendrang, gemeinsam haben wir gute Arbeit abgeliefert. Ich bin froh, dass ich eine Gruppe von so willigen Jungs gefunden habe, die mit mir kämpfen.

Aus zahlreichen Gründen bist du mit Checa in Australien nicht wirklich Kopf an Kopf gefahren, lediglich ein paar Runden im ersten Rennen. Denkst du, dass er im Kampf um den WM-Titel dein härtester Rivale wird?

Die Rennen waren wirklich spannend. Die Kombination Checa und Ducati ist immer noch eine, die es zu schlagen gilt. Sie haben beide grossartiges Potenzial, also aufpassen!

In gut drei Wochen ist das zweite Rennen in Imola. Was kannst du deinen Fans versprechen?

Imola ist eine wichtige Veranstaltung. Ich mag die Strecke nicht wirklich, habe aber grossartige Erinnerungen daran. Meine Fans werden noch mehr Feuer und Flamme sein, als jemals zuvor. Sie können sicher sein, dass ich alles geben werde.

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