Brett McCormick: Zu Besuch in Miller
Brett McCormick
Drei Wirbelbrüche zog sich Brett McCormick bei einem Rennsturz im zweiten Assen-Lauf zu, nur knapp entging der Kanadier einer Querschnittslähmung. Die unfreiwillige Rennpause verbringt der erst 20-jährige zu Hause in Kanada. Seine Rückkehr auf die Rennstrecke wird noch ein Weilchen dauern, kühne Prognosen sagen Ende Juli.
Zum Meeting in Salt Lake City wird Brett anreisen und die Rennen von der Effenbert-Liberty-Box aus verfolgen. Grund genug für eine kleine Fragestunde:
Wie geht es dir, Brett?
Ich bin so weit wieder hergestellt. Ich habe mir meine gute Laune bewahrt und versucht, positiv zu denken. Im Moment trage ich noch eine Halskrause und konnte kein spezielles Training für meinen Nacken machen. Mein Arzt sagte mir aber, dass es meinem Nacken nicht schaden würde, wenn ich etwas mit einem Home-Trainer arbeiten würde. Ich habe auch nur noch wenig Schmerzen. Der gebrochene Daumen ist aber wieder 100% fit.
Was machst Du so daheim in Kanada?
Die meiste habe ich mich mit Freunde und meiner Familie getroffen. Ich habe aber auch mehr Filme gesehen, als sonst in ein paar Jahren.
Was denkst Du nach deinem Sturz über das Sicherheitsniveau?
Mein Equipment von Alpinstars und Shoei haben mich bei meinem Crash vor dem schlimmsten bewahrt. Ohne sie würde ich vielleicht nicht mehr hier sitzen. Die Superbike-WM fährt auf den besten Rennstrecken der Welt, deren Sicherheitslevel schon sehr hoch ist. Aber es gibt immer noch Raum für Verbesserungen. Mein Sturz hätte ohne den Kunstrasen vielleicht vermieden werden können.
Es ist dein erstes Jahr in der Superbike-WM. Wie ist dein Gefühl mit dem Motorrad und auch mit dem Team, insbesondere nach Assen?
Die Superbike-WM war ein grosser Schritt für mich, aber bis jetzt ist es super! Das Management, die Mechaniker und die Gastfreundschaft - ich bin von allem beeindruckt. Ich habe vom ersten Tag an gesagt, dass es mehr wie eine grosse Familie als ein Rennteam anfühlt.
Wann werden wir dich wieder auf einem Motorrad sehen?
Die Heilungszeit mit einem gebrochenem Genick ist schwierig einzuschätzen, jeder Fall ist anders. Ich gehe wöchentlich zur Kontrolle und bis jetzt sieht es sehr gut aus. Ich hoffe in ein paar Wochen die Schiene wegnehmen zu können und hoffentlich kann ich einen Monat später wieder Rennen fahren. Wenn alles perfekt läuft Ende Juli, realistischer ist aber wohl August.