Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Abrüstung: Neue Ideen, ein Kompromiss in Sicht

Von Günther Wiesinger
Aprilia müsste am deutlichsten abrüsten

Aprilia müsste am deutlichsten abrüsten

Am kommenden Wochenende könnten die Eckpfeiler des künftigen Superbike-Technik-Reglements festgelegt werden.

Am kommenden Wochenende werden die Hersteller und die Dorna beim Superbike-WM-Lauf in Aragón wieder ausführlich über die Abrüstungsvorschläge von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta diskutieren. Der Spanier stellte im Winter den Betrag von 250.000 Euro an Materialkosten pro Fahrer in den Raum. Als sich heftiger Widerstand der Werke regte, besserte er Ende März im Gespräch mit SPEEDWEEK.com nach – und erhöhte die Summe auf 300.000 Euro.

Inzwischen liegen die Vorstellungen der Werke und jene von Carmelo Ezpeleta nicht mehr allzuweit auseinander.

Im Hersteller-Bündnis MSMA (Motor Cycle Sports Manufacturer’s Association) herrscht über ein paar Fakten Einigkeit. Die Aprilia RSV4 sei mit Kosten von 400.000 bis 450.000 Euro das teuerste Superbike, heisst es, deshalb dominiert sie seit 2012 auch die Claiming-Rule-Wertungen in der MotoGP-Klasse. Die Kawasaki ZX-10R und die BMW S1000RR kommen jeweils auf 350.000 Euro. Die Suzuki GSX-R1000 und die Ducati 1199 Panigale kosten je 250.000 Euro. Das sind Schätzwerte von Experten, wohlgemerkt. Die Honda CBR 1000RR liegt unter 300.000.

Bei einem Kostenlimit von 300.000 Euro würde also Aprilia am empfindlichsten betroffen sein und am stärksten abrüsten müssen. Es wird befürchtet, dass die Italiener dann aus der Superbike-WM aussteigen und in die MotoGP wechseln würden. Was der Dorna durchaus in den Kram passen würde.

Kompromiss zeichnet sich ab

Es zeichnet sich jedenfalls eine Kompromisslösung ab. «Es muss halt ein Modell gefunden werden, bei dem kein Hersteller viel stärker leidet als ein anderer», gibt Bernhard Gobmeier zu bedenken, der General Manager von Ducati Corse.

Der Deutsche hat sich inzwischen auch mit HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto unterhalten, um einen Konsens zu finden. «Wir waren uns einig, dass man zum Beispiel maximal zehn Motoren pro Rennsaison erlauben sollte, und zwar mit einer einheitlichen Getriebeübersetzung für alle Rennstrecken», erzählt Gobmeier. «Dazu würde man standardisierte Teile für die Bremsen von Brembo und standardisierte  Federbeine und Gabeln von Öhlins vorschreiben. Das funktioniert ja in der DTM auch und setzt dem Wettrüsten ein Ende.»

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