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Carlos Checa und Ducati feiern Rang 6 wie einen Sieg

Von Ivo Schützbach
In den letzten Monaten sahen wir Carlos Checa wenig lachen

In den letzten Monaten sahen wir Carlos Checa wenig lachen

Noch nie hat man bei Ducati nach einem sechsten Platz so viele glückliche Gesichter gesehen, wie nach dem zweiten Lauf der Superbike-WM in Portimão.

Wären wir nicht dabei gewesen, würde es sich unglaublich anhören: Ducati, der jahrzehntelange Dominator der Superbike-WM, hatte vor Portimão einen siebten Platz in Aragón als bestes Saisonresultat vorzuweisen. In Portugal platzierte sich Werksfahrer Carlos Checa einen Rang besser, auf Sieger Eugene Laverty (Aprilia) fehlten dem Spanier 18,366 sec.

«Für Portugal hatten wir uns vorgenommen, dass wir meine körperliche Verfassung und das Motorrad verbessern», sagte Checa zu SPEEDWEEK.com. «Ich konnte beide Rennen fast ohne Schmerzmittel fahren, nur vor dem zweiten Lauf bekam ich 200 mg Ibuprofen, das ist nicht viel. Die Therapie läuft gut, bis in drei Wochen sollte ich gesund sein und wir können diese Geschichte vergessen.»

Ducati hat alles auf Carlos Checa gesetzt

Checa litt seit seinem Sturz in Australien Ende Februar an Schulterproblemen, Ducati verlor damit die Referenz und den Richtungsgeber. Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli sagte deshalb: «In Australien sind wir von Pole gestartet, dann kam die Verletzung. Ohne sie würden wir mit der Panigale heute wo anders stehen. Wir haben alles auf Carlos gesetzt.»

Den ersten Lauf hat Checa mit 23 sec Rückstand auf Rang 9 beendet, die Steigerung um fünf Sekunden (im Vergleich zum Sieger) und drei Plätze kam im zweiten Rennen. «Im ersten Lauf hatte ich Schwierigkeiten die Linie und damit den Speed zu halten», erklärte der 40-Jährige. «Im zweiten Rennen war das Motorrad besser. Ich konnte gut einlenken, die Performance war über die ganze Renndistanz konstanter. Lediglich der Reifen baute gegen Ende hin stark ab. Das Motorrad arbeitete gut. Es war das erste Mal, dass ich dieses Bike konstant, mit einer guten Pace und gutem Gefühl fahren konnte.»

Den richtigen Mix gefunden

Seit Donington Park vor zwei Wochen gab es für die 1199 Panigale keine großen Neuerungen. «Wir haben aber allerhand durchprobiert, mit der Schwinge und den Federelementen, dann haben wir uns für einen Weg entschieden», so der Weltmeister von 2011. «Wir haben jetzt ein besseres Paket. Das war nicht einfach. Während des Qualifyings in Portimão am Samstag hatte ich zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt ein gutes Gefühl mit Rennreifen. Also haben wir dieses Set-up für das Rennen gelassen, dann hatte ich im ersten Lauf aber die angesprochenen Probleme. Für Lauf 2 hat mein Team einiges geändert, jetzt haben wir eine gute Basis für die kommenden Rennen.»

«Rang 6 ist kein wirklich gutes Resultat», räumte der Ducati-Alstare-Pilot ein. «In Anbetracht der Umstände ist er aber wie ein Sieg für uns. Das gibt dem Team und den Leuten bei Ducati extra Energie. Alle arbeiten wirklich hart, das weiß ich sehr zu schätzen. Jeder weiß: Wenn man keine guten Resultate hat, ist es sehr schwierig, die Motivation aufrecht zu erhalten. Rang 6 ist kein Sieg, aber ich widme ihnen allen Leuten, die an diesem Projekt arbeiten. Wir hatten harte Zeiten, jetzt wird es etwas leichter.»

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