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Alstare-Boss Batta will ohne Ducati entwickeln!

Von Ivo Schützbach
Kommende Woche gibt es in Bologna ein Gipfeltreffen zwischen Ducati-Rennchef Bernhard Gobmeier und Alstare-Boss Francis Batta. Es wird über die Zukunft des Superbike-WM-Teams gesprochen.

Seit dieser Saison ist das belgische Alstare-Team für den Superbike-WM-Auftritt von Ducati verantwortlich. Als großes Problem hat sich das Selbstverständnis der beiden Parteien herauskristallisiert. Während für Ducati Alstare ausführende Kraft ist, hätte deren Boss Francis Batta gerne mehr Kompetenz und Verantwortung, was die Entwicklung der erfolglosen Ducati 1199 Panigale betrifft.

Schon zweimal hat Batta in diesem Jahr die italienische Presse dafür eingespannt, seinen Standpunkt gegenüber Ducati klar zu machen. Sehr zum Missfallen von Rennchef Bernhard Gobmeier, der es vorzieht, Probleme intern zu lösen und nicht in die Öffentlichkeit zu tragen.

Nach den Rennen in Magny-Cours sagte Batta: «Ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Ducati und werde diesen auch respektieren. Aber ich möchte zu einer autonomen Struktur zurück, wie ich sie in der Vergangenheit hatte. Ich würde Ducati dafür mehr in Rechnung stellen, insgesamt würden die Kosten für Ducati aber sinken.»

Batta glaubt, dass er mit seinem Team bessere Arbeit leisten kann als die Entwicklungsabteilung von Ducati. Außer zwei Pole-Positions und einem dritten Platz im Regen von Moskau (Ayrton Badovini) hat die Ducati 1199 Panigale R in ihrer ersten Saison keine Erfolge vorzuweisen.

«Wenn die Macher in Borgo Panigale gewinnen wollen, müssen sie ihre Arbeitsweise ändern», ist Batta überzeugt. «Wenn sie nichts ändern wollen, müssen wir nach einer Lösung suchen, die für Ducati und Alstare akzeptabel ist. Niemand kann leugnen, dass dies für uns und Ducati ein sehr schwieriges Jahr ist. Es ist offensichtlich, dass bei Ducati MotoGP derzeit Priorität hat. Ich bin mir sicher: Hätten wir mehr Autonomie, könnten wir für das Superbike gute Arbeit erledigen. Aus der Panigale kann man ein schnelles Motorrad machen.»

2005 war eine andere Zeit

Mit dem Alstare-Team holte Troy Corser 2005 den einzigen Superbike-WM-Titel für Suzuki. 2010 wurde Leon Haslam mit Alstare Vizeweltmeister. Alstare hatte zu Zeiten von Corser zwar den Status eines offiziellen Werksteams, in Wirklichkeit wurde die Entwicklungsarbeit aber nicht bei Suzuki in Japan, sondern bei Altare in Belgien erledigt. Aus den damals errungenen Erfolgen zieht Batta das Selbstbewusstsein, dass er auch die Ducati Panigale zu einem Siegerbike formen kann.

Gobmeier schätzt die Situation anders ein. «Vor einigen Jahren war die Suzuki neben der Honda Fireblade das beste Serienmotorrad», sagte der Bayer im exklusiven Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Damals war es für ein Team noch relativ einfach zu entwickeln. Aber die Welt ist weitergegangen. Ein Team wie Alstare kann heute nicht mehr gegen die Werke Aprilia und Kawasaki ankommen.»

Es ist kein Zufall, dass die beiden besten Teams in der diesjährigen WM, Aprilia und Kawasaki (mit Partner Provec), von Herstellern geführte Teams sind. Seit BMW das Werksteam Ende letzten Jahres aus der Hand und zu BMW Italia sowie Feel Racing gab, schimpft Aushängeschild Marco Melandri permanent über fehlende Entwicklung. Pata Honda und Crescent Suzuki können mit wenig Unterstützung aus Japan nur an guten Tagen Highlights setzen.

Noch einmal Gobmeier: «In der momentanen Situation hat nur ein echtes Werksteam Chancen. Es ist nicht mehr so einfach, dass ein Motorrad aus der Box heraus konkurrenzfähig ist.»

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