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Ducati kann Davide Giugliano für 2017 nichts anbieten

Von Ivo Schützbach
Schlechte Aussichten für Davide Giugliano

Schlechte Aussichten für Davide Giugliano

Seit Wochen ist klar, Davide Giugliano wird in der Superbike-WM 2017 nicht mehr für das Ducati-Werksteam fahren. Dem 26-Jährigen aus Rom schwimmen die Felle davon, es gibt kaum noch Plätze in Topteams.

Am gestrigen Montag sickerte durch, dass 2017 Marco Melandri neben Chaz Davies in Ducatis Superbike-Werksteam fahren wird. Davide Giugliano muss seinen Platz nach der dritten Saison räumen, er erleidet das gleiche Schicksal wie seine italienischen Vorgänger Lorenzo Lanzi und Michel Fabrizio.

Lorenzo Lanzi fuhr 2006 und 2007 insgesamt 48 WM-Läufe für Xerox Ducati, holte aber nur drei dritte Plätze sowie die WM-Ränge 8 und 7. Für das Ducati-Werksteam eine Katastrophe.

Sein Nachfolger Michel Fabrizio eroberte in seinen drei Jahren im Werksteam (2008 bis 2010) immerhin 28 Podestplätze und vier Siege, 2009 wurde er hinter Ben Spies und Noriyuki Haga WM-Dritter.

Seit 2014 ist Davide Giugliano im Ducati-Werksteam. Nach schweren Stürzen und Wirbelfrakturen verpasste der Römer über die Hälfte der Saison 2015. Mit 10 Podestplätzen, 4 Poles und 6 schnellsten Rennrunden zeigt der WM-Vierte seit 2014 ordentliche Leistungen – aber eben keine herausragenden. Er ist nach wie vor sieglos. Teamkollege Chaz Davies gewann im gleichen Zeitraum 9 Rennen, holte 32 Podestplätze und wurde 2015 Vizeweltmeister. In der laufenden Saison eroberte der Waliser bereits 75 Punkte mehr als der Italiener.

Obwohl Giugliano seinen Platz im Werksteam für Marco Melandri räumen muss, würde Ducati gerne mit ihm weitermachen, wie Superbike-Direktor Ernesto Marinelli gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigte. «Nichts lieber, als Davide weiterhin auf einer Ducati zu sehen», hielt der großgewachsene Italiener fest. «Wenn ich mir aber anschaue, was er sich vorstellt und was aktuell verfügbar ist, dann wird das schwierig. Wir haben ihm für 2017 einiges vorgeschlagen, sind aber zu keiner Einigung gekommen.»

«Für 2017 kann ich die beiden Werksmaschinen sowie die Kundemotorräder von Barni und VFT quasi bestätigen», so Marinelli. «Es gab einen weiteren Kontakt, daraus hat sich bislang aber nichts entwickelt.»

Giugliano schwimmen die Felle davon, beinahe alle Plätze in werksunterstützten Teams sind belegt. Oder der Römer steht nicht auf der Einkaufsliste. Teilweise hat er sich das selbst zuzuschreiben. Diverse Teamchefs sagen ihm eine gewisse Selbstverliebtheit und Hochnäsigkeit nach, zudem gilt er als Sturzpilot.

Hat Ducati ihm einen Platz in einer nationalen Meisterschaft angeboten, oder als Testfahrer? Marinelli: «Nein, nichts dergleichen. Das käme für Davide auch nicht in Frage.»

Keine Ressourcen für ein Werksteam in den USA

Während des Superbike-WM-Events in Laguna Seca machte das Gerücht die Runde, Ducati wolle werksseitig in die US-Meisterschaft zurückkehren. Aktuell engagieren sich in MotoAmerica lediglich Suzuki und Yamaha mit einem Werksteam. «Wir haben gar nicht die Möglichkeiten, dies zu tun», unterstreicht Marinelli. «MotoGP- und Superbike-WM verlangen uns viel ab, wir sind der einzige Hersteller, der in beiden Meisterschaften mit einem Werksteam vertreten ist.»

Das Familienteam VFT Ducati wird 2017 mit Sohn Fabio Menghi weitermachen, Barni Ducati ist mit den Leistungen von Javier Fores zufrieden. Beide Teams haben auch finanziell nicht im Ansatz die Möglichkeiten Giugliano das zu bieten, was er aktuell bei Aruba.it Ducati verdient.

Einziges Spitzenteam, das für 2017 noch keine Fahrer unter Vertrag hat: Milwaukee. Eigentümer Shaun Muir erwägt den Wechsel von BMW zu Aprilia, kommt der Deal zustande, könnte der Hersteller aus Noale 2017 wieder zwei Werks-RSV4 einsetzen. Giugliano kennt dieses Motorrad, 2013 eroberte er damit im Privatteam Althea zwei zweite Plätze, eine Pole-Position und WM-Rang 6.

Doch bei Milwaukee stehen Eugene Laverty, Leon Camier und Sylvain Guintoli oben auf der Wunschliste.

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