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Kevin Kölsch: Hart, härter, Seitenwagen-Beifahrer

Von Helmut Ohner
Kevin Kölsch mit seiner Mutter Birgit

Kevin Kölsch mit seiner Mutter Birgit

Als Seitenwagen-Beifahrer muss man aus einem besonderen Holz geschnitzt sein wie man es am Beispiel von Kevin Kölsch sehen kann. Auch schmerzhafte Verletzungen können ihn nicht an seinem Job hindern.

Zur Erinnerung: Beim zweiten Weltmeisterschaftslauf auf dem Sachsenring verunglückten der Niederländer Bennie Streuer und sein deutscher Beifahrer Kevin Kölsch bei hoher Geschwindigkeit wegen eines plötzlichen Druckverlusts am Hinterrad ihres Seitenwagens. Mit Können und einer Portion Glück konnte Streuer einen Überschlag verhindern, nicht jedoch, dass Kölsch aufgrund der enormen Fliehkräfte aus dem Gespann geschleudert wurde. Anstatt auf dem Podium landete der Deutsche im Medical Center.

Trotz der starken Schmerzen ließ es sich der Berufssoldat nicht nehmen, nur eine Woche nach dem Unfall bei der Veranstaltung in Hengelo wieder in den Seitenwagen zu steigen. In den Niederlanden musste sogar eine Doppelschicht eingelegt werden. Neben Streuer im Northern Sidecar Cup saß Kölsch auch beim Briten Scott Lawrie im Boot, um an den Rennen zum Camathias-Cup teilzunehmen. «Mit Bennie habe ich den ersten Lauf gewonnen, das zweite Rennen musste wegen eines Unfalls abgebrochen werden und bei Scott ist ein technisches Problem aufgetreten. Wir konnten zu den Rennen leider nicht antreten.»

Nach Hengelo wurde Kölsch nochmals bei einem Arzt vorstellig. Was zuerst nach leichten Blessuren aussah, entpuppte sich bei der Untersuchung als schwere Verletzung. «Mein Innenband am Knie ist gerissen, außerdem haben der innere und äußere Meniskus einiges abbekommen. Neben einer Zerrung und starken Prellung der Hüfte, einem gestauchten Mittelfuß sowie mehrerer gebrochenen Zehen kam auch eine Rippenprellungen dazu», zog Kölsch Bilanz. «Der Arzt hat mich gefragt, wie ich es überhaupt hinbekommen habe zu laufen. Er hat mir sogar Krücken nahegelegt.»

Auch am vergangenen Wochenende konnte niemand den Deutschen von einem Einsatz in Assen abhalten. «Die Rennen waren wichtig, weil wir noch einiges testen konnten. Wir haben zwar zweimal gewonnen, aber meine noch nicht verheilten Verletzungen haben den Spaß rausgenommen. Gerade die vielen Wechsel in Assen und die langen Rechtskurven waren ziemlich belastend für mein linkes Bein. Mit Scott lief es leider nicht so gut. Wenigstens konnten wir eine tolle Show abliefern. Vor dem Ausfall – wir wissen jetzt, woran es liegt – haben wir uns innerhalb von nur vier Runden vom 27. auf den 7. Platz vorgekämpft.»

Bis zu den beiden Seitenwagen-Weltmeisterschaftsläufen im tschechischen Most (21. bis 23. Juni) hat Kölsch nun Zeit, seine Verletzungen einigermaßen auszukurieren. Danach geht es ab Juli mit sieben Veranstaltungen in Folge Schlag auf Schlag. «Teilweise plagen mich noch starke Schmerzen. Sedativa nehme ich allerdings nur um wenigstens schlafen zu können. Kürzlich hat eine weitere Magnetresonanztomographie ergeben, dass mir eine Operation erspart bleibt. Vorerst wird der normale Heilungsprozess beobachtet.»

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