Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ducouret/Herrman übernehmen Gesamtführung

Der Start zum Supersprint am Samstag

Der Start zum Supersprint am Samstag

26 Gespannteams fanden den Weg zur vierten Veranstaltung auf dem EuroSpeedway Lausitz. Bei herrlichem Wetter standen drei Wertungsläufe auf dem Programm.

Viertes Event Internationale Sidecar Trophy
Bereits am Freitagabend bot SPS-Racing eine halbe Stunde freies Training auf dem EuroSpeedway Lausitz an, welches von mehr als der Hälfte der Teilnehmer genutzt wurde. Die zwei Trainingssitzungen am Samstag standen ganz im Zeichen des französischen Teams Ducouret/Herrman, die sich die Poleposition holten. Dahinter das Team aus Österreich Pichler/Pichler, schon mit Lausitzring Erfahrung, vor Schmitz/Lehnertz, die zum ersten Mal in der Lausitz waren. In der zweiten Startreihe bereits das erste F2 Gespann Rösinger/Kolloch vor einem weiteren französichen F2 Team Hergott/Josse. Die dritte Startreihe bestand aus Baert/Wassiak, Gärner/Gärner sowie den stark auftrumpfende Pfauchts. Schnellstes F3-Gespann wurden ein weiteres Mal Baumann/Baumann auf ihrer 1300ccm-Ruko-Suzuki. Dahinter auf Startplatz 10 Gall/Eisentraut, die sich irgendwie nicht mit dem Kurs in der Lausitz anfreunden konnten.

Supersprint 5 Runden – Samstag, 17.30 Uhr
Der Start zum Supersprint Rennen verlief ohne Probleme. Wie so oft landete Chris Baert, der Senior im Feld, einen Bombenstart aus der dritten Reihe. Sie wurden aber direkt am ersten Anbremspunkt von Rösinger Kolloch abgefangen. Ducouret/Hermann setzten sich vorne ab, gefolgt von Pichler/Pichler. Schmitz/Lehnertz mussten sich mit rutschender Kupplung am Start etwas zurückhalten und konnten sich erst im Laufe der ersten Runde mit ihrem F1-Gespann an Rösinger/Kolloch (F2/600ccm) vorbeischieben. Trotzdem gelang es Rösinger/Kolloch in der Superschnellen Rechtskurve noch einen erfolgreichen Konter zu setzen. Gegen Ende des Rennens, Ducouret hatte bereits einen komfortablen Vorsprung, kam es zu einem Schlagabtausch zwischen Pichler und Schmitz in dessen Verlauf die Österreicher die Oberhand behielten. Auf Platz vier das Gespann Baert/Wassiak, dahinter die Franzosen Hergott/Josse. Hart hatten die Gärners um Platz 6 zu kämpfen um gegen Gall/Eisentraut zu bestehen, die sich langsam doch mit dem Kurs anfreunden konnten und stetig ihre Rundenzeiten verbessern konnten. Dasselbe galt für das Ehepaar Schwegler, die mit toller Unterstützung ihrer neuen Mechanikertruppe ihre Topzeit bis auf eine respektable 2:02.705 herunter schrauben konnten und auf Rang 10 ins Ziel kamen. Schnellstes F3-Gespann wurden erneut Baumann/Baumann die in der internen F3-Wertung konsequent in Richtung Titel marschieren. Grosses Pech in der letzten Runde für Schmitz/Lehnertz, denen drei Kurven vor dem Ziel der Motor hochging. Mussten sie doch erst nach dem Training einen Motorwechsel vornehmen, weil das Getriebe streikte. Ein weiterer Nuller für das sympathische Team aus der Eifel. Erst kürzlich hat RTL Luxemburg einen schönen Bericht über den Renneinsatz der beiden Zimmerleute gesendet. Hart wurde auch um die letzten Meisterschaftspunkte gekämpft. Es waren vier Teams die innerhalb von 3 Sekunden ins Ziel kamen. Weise/Schubert (F1) konnten knapp ihren Platz vor Kirst/Damaschke (F3) und Stippel/Deutschmann (F2) behaupten. Knapp dahinter Bachmaier/Oberherber die sich nach absage der «F2-Challenge» dem Trophy-Tross angeschlossen haben. Die Lieblinge im Fahrerlager, das Team Hummel/Pahl (nach eigenen angaben im «Beduinenzelt» haben mit ihrem 12. Platz weitere Punkte in der Meisterschaft gesammelt und sind am Ende des Wochenendes mit Platz 7 in der internen Trophy-600er-Wertung gefestigt.

Sprintrennen 7 Runden - Sonntag, 9.55 Uhr
Sonntagmorgen stand als erstes das Sprintrennen über 7 Runden statt. Der Veranstalter, ADAC Hessen/Thüringen hielt den Zeitplan bis auf 10 Sekunden ein. Es war fantastisch, wie sich alle in der Organisation beteiligten ins Zeug legten. Das Ergebnis war eine perfekte Veranstaltung von der Administration, über die Siegerehrung, vom Fahrerlager bis zum Zeitplan. Schon am Vorstart fehlte das Team Pichler/Pichler, die Probleme mit der Radaufhängung an ihrem Gespann hatten. Schmitz Lehnertz fuhren nach der Warm-Up-Runde direkt in die Box. So waren Ducouret/Hermann alleine in Reihe eins (alle drei Rennen wurden gemäss Trainingsergebnis gestartet). Als die Ampel ausging waren es Ducouret gefolgt von Superstarter Baert/Wasiak und Hergott/Josse die in die erste Kurve einbogen. Doch schon nach zwei weiteren Kurven, beim Anbremsen der langsamen Rechts gelang Rösinger/Kolloch der Doppelschlag. Sie bremsten Baert und Hergott in einem Rutsch aus und waren Zweite. Diesen Platz gaben sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Dafür gaben sie an diesem Wochenende die Gesamtführung in der Meisterschaft an Seriensieger Ducouret ab. Auch Baert/Wasiak sowie die Franzosen Hergott/Josse konnten ihre Positionen ins Ziel bringen. Für die Franzosen war es bereits das zweite Podest bei der 600er Wertung an diesem Wochenende. Ursprünglich wollten die beiden wie Bachmaier/Oberherber den F2 Weltcup fahren, der aber mangels Beteiligung abgesagt wurden. Auf der Suche nach einem neuen Betätigungsfeld mit Ihrem F2 Gespann wurden die beiden bei den Trophy Machern fündig und genießen die hart umkämpften Rennen. Auf Platz 5 Max Gärner mit Aushilfsbeifahrer. Sein Bruder hatte Abiturfeier.Ob er die im feinen Anzug erledigte war vor Ort nicht in Erfahrung zu bekommen. Nur knapp geschlagen wurden Gall/Eisentraut die sich wiederum Pfaucht/Pfaucht vom Hals halten konnten. Die «Schweglers» auf Platz 8 mit einer erneuten Zeitenverbesserung, die Schrauber hat’s gefreut. Ein weiterer Klassensieg bei der F3 Kategorie für Baumann/Baumann. Eng wurde es um den 15 Platz den Wendler/Krieg (Ausfall im Supersprint) knapp mit 0,6 Sekunden Vorsprung auf die «Nordlichter» Damaschke/Sabaschus, besser bekannt unter Team Jürgen und Jürgen, behaupten konnten. Schmitz/Lehnertz gingen nach einer kurzen Reparatur zwar mit 4 Runden Rückstand nochmals auf die Strecke, aber auch dieser Motor explodierte in der Auslaufrunde, exakt an der Stelle, an der ihnen am Vortag dieses Missgeschick ereilte. Die Zeit zum Rennen langte nicht für eine Reparatur, so gingen die Beiden enttäuscht mit leeren Händen nach Hause. Der start beim IDM lauf auf dem Salzburgring am kommenden Wochenende steht auf der Kippe.

Rennen 11 Runden - Sonntag, 11.30 Uhr
Nur gut eine Stunde hatten die Teams Zeit sich und Ihre Gespanne auf das Hauptrennen über 11 Runden vorzubereiten. Etwas dezimiert war das Startfeld schon. So fehlten aus bekannten Gründen Pichler/Pichler sowie schmitz/Lehnertz in der ersten Reihe. So gingen nach dem Löschen der Ampel Ducouret/Hermann vor Baert/Wasiak und Hergott/Josse in die erste Kurve. Eine Doppelaktion wie im Lauf vorher waren für die Verfolger Rösinger/Kolloch nicht mehr möglich. Die beiden Teams waren gewarnt und blockierten die Strecke. So pressten sich das orange Gespann mit der Nummer 3 Eingangs der langen Links mit leichter Berührung an den Franzosen vorbei. Baert/Wasiak waren dann in der zweiten Runde fällig, hielten sich aber 2 Runden im Windschatten von Rösinger/Kolloch. Erst die Boxensignale der Beiden veranlasste sie zu einer schärferen Gangart. Mit einer persönlich schnellsten Runde von 1:57.488 setzten sie sich dann doch deutlich von dem Belgier ab die aber ihr zweites Podium des Wochenendes feiern konnten. Danach ein gewohntes Bild: die Franzosen Hergott/Josse vor Gärner und Gall/Eisentraut die sich allerdings nur um 0,7 Sekunden geschlagen geben mussten. Das Team der Eheleute Schwegler konnte Anfangs das Tempo von Gärner und Gall mitgehen, mussten dann aber zum Ende des Rennens beide ziehen lassen. Krampf in der Kupplungshand. Auf Platz 8 die Familie Pfaucht, die zusehends besser in Fahrt kommen. Dahinter Weise/Schubert, Baumann/Baumann und Hummel/Pahl die mit Platz 11 knapp an den Top Ten vorbeigeschliddert. Durch den Ausfall von Pickl/Mukabana und Kirst/Damaschke feierten Huber/Huber ihre erste Top-3-Platzierung in der F3 Wertung. Nach dem Sprintrennen ging es direkt zur Siegerehrung der beiden Sonntagsrennen. Da alle Klassen extra mit Pokalen geehrt werden, nahm dies einige Zeit in Anspruch. Die Extrapokale dieses Wochenendes wurden von B&R Tyreservice zur Verfügung gestellt. Für den Mittag haben die Verantwortlichen Gastfahrten im Renngespann verlost. Diese Gastfahrten wurden von Beifahrer Andy Kolloch perfekt vorbereitet und sicher und souverän durchgeführt.

Fazit EuroSpeedway

Drei Rennläufe mit unterschiedlichsten Fahrzeugen ohne nennenswerte Vorkommnisse. Das hatten auch die Veranstalter und die Beobachter des DMSB so wohl nicht erwartet. Die gegenseitige Rücksichtnahme alle Aktiven ist vorbildlich. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine perfekte Organisation von Seitens des ADAC Hessen/Thüringen um Chef Franz Pickenhan. Auf Grund des gut ausgeklügelten Zeitplans waren die Teams schon Sonntag gegen 14.00 auf dem Heimweg. Die einen konnten das Fussballspiel zu Hause ansehen, andere hatten wenigstens freie Autobahnen. Auch die Streckeposten bekamen viel Lob von den Fahrern und Beifahrern gleichermaßen. Man fühlte sich immer gut und sicher aufgehoben. Nach dieser perfekten Premiere steht einer weiteren erfolgreichen Zusammenarbeit von Seitens der Trophy-Machern Eckart Rösinger und Karl Auer mit dem ADAC Hessen/Thüringen nichts mehr im Weg. Beide Seiten freuen sich schon auf das nächste gemeinsame Wochenende in Hockenheim Ende August. Für dieses Wochenende haben sich schon über 30 Gespannteams für die drei Rennläufe angemeldet.
 
 

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