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Hefenbrock: Schulde Greg Hancock ein paar Eistüten

Von Manuel Wüst
Greg Hancock (2.v.l.) ist eine herausragende Persönlichkeit

Greg Hancock (2.v.l.) ist eine herausragende Persönlichkeit

Greg Hancock hat während seiner einzigartigen Laufbahn Spuren hinterlassen und unter anderen zwei ehemalige deutsche Speedwayprofis ein Stück weit auf deren Weg begleitet und geprägt.

2005, als Greg Hancock in der britischen Liga fuhr und in Oxford noch Speedwayrennen bestritten wurden, wagte der damals 20 Jahre alte Tobias Kroner den Schritt über den Kanal und traf dort erstmals auf den kürzlich zurückgetretenen Kalifornier Greg Hancock.

«Ich habe Greg 2005 kennengelernt, in meinem ersten Jahr in der Elite League für Oxford Silver Machine. Da war er neben Billy Hamill, Henrik Gustafsson und Niels-Kristian Iversen mein Teamkollege», erinnerte sich Kroner im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Er war ein sensationeller Kapitän. Er hat sich immer Zeit genommen mir zu helfen, Tipps zu geben und war bei meinen Trainingsrunden vor und nach dem Rennen dabei, wenn ich ihn gefragt habe. Er hat einen ganz besonderen Geist ins Team gebracht, am Ende haben wir nach einer durchwachsenen Saison den Craven Shield gewonnen.»

Nach nur einer Saison trennten sich die Wege von Hancock und Kroner, die nach 2005 Oxford verließen und sich anderen Clubs anschlossen. Hancocks Weg führte nach Reading, Kroner wechselte zu Ipswich. Dennoch blieb Hancock für den Norddeutschen in angenehmer Erinnerung. «Für mich als Jungprofi war das eine ganz besondere Zeit. Greg ist einer der sympathischsten und bescheidensten Superstars unseres Sports. Die Mischung aus absoluter Perfektion, Leidenschaft und seiner gleichzeitig entspannten Mentalität ist einzigartig», so der Deutsche Speedway-Meister von 2012. «Egal wann ich ihn getroffen habe, er war immer offen für ein Gespräch und hat sich Zeit genommen. Eine Legende unseres Sports verlässt die Bühne – und bleibt in grandioser Erinnerung.»

Zur gleichen Zeit wie Kroner und Hancock war Christian Hefenbrock in der britischen Liga unterwegs, jedoch startete «Hefe» für Wolverhampton. Die Wege von Hefenbrock und Hancock kreuzten sich jedoch in der polnischen Ekstraliga in Tschenstochau. Von Hancocks Rücktritt, über den bereits länger gemunkelt wurde, hat Hefenbrock über das Internet erfahren.

«Ich finde es persönlich sehr schade, weil Greg ja wie ein Idol einen Superstar-Status hat. Da wünscht man sich, dass er nie von der Bildfläche verschwindet», so Hefenbrock. «Ich fühle mich sehr geehrt, gegen ihn und mit ihm gefahren zu sein. Ich war zwei Jahre mit ihm in Tschenstochau und kann sagen, dass Greg der Größte unseres Sports und eine herausragende Persönlichkeit ist. Es gibt keinen netteren und charismatischeren Menschen als ihn, der stets hilfsbereit ist und immer Zeit für einen kurzen Plausch hat. Viele Fahrer haben von ihm und seinem Know-how profitiert. Auch der Sport hat ihm viel zu verdanken, dank ihm kam Monster Energy als Sponsor.»

Hefenbrock erinnert sich sogar noch an eine alte Abmachung, die er mit dem vierfachen Weltmeister hat: «Seine sportliche Karriere ist herausragend. Wir hatten immer eine Wette: Wenn er einen Grand Prix gewinnt, muss ich ihm eine Eistüte kaufen – ich schulde ihm noch ein paar.»

Dass Greg seine erfolgreiche Karriere hinten anstellte, um für seine an Krebs erkrankte Frau da zu sein, verlangt DMSJ-Trainer Hefenbrock allen Respekt ab. «Ich muss vor Greg den Hut ziehen, nach dem Schicksal seiner Frau im vergangenen Jahr und jetzt diese Entscheidungen getroffen zu haben», erklärte der 34-Jährige. «Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gönne ich ihm seinen Ruhestand und wünsche ihm und seiner Frau alles Gute.»

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