Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Marcel Limbergers Comeback war schwerer als erwartet

Von Michael Schubert
Als Ende 2014, nach vier Jahren Abstinenz, der aus Rethwisch stammende Marcel Limberger (27) bei der Deutschen Speedway-Meisterschaft auftauchte, sorgte das für Gesprächsstoff.

In der abgelaufenen Saison durfte Marcel Limberger, der bereits als Jugendlicher Bundesliga-Luft schnupperte und als großes Talent im Bahnsport gehandelt wurde, auf Unterstützung von Außerhalb bauen. Ein fester Startplatz in der Bundesliga für die Norden Haie und einige Einsätze bei offenen Rennen sowie im Team-Cup für die Mannschaft des MSC Brokstedt brachten den gelernten Industriemechaniker zurück ins Renngeschehen. Nach einem Jahr fällt die Bilanz des Schleswig-Holsteiners bescheiden aus.

«Zunächst bin ich sehr dankbar, dass ich Ende 2014 durch Zufall meinen heutigen Teamchef Robert Lienemann kennengelernt habe», erzählte Limberger. «Nach kurzer Analyse meiner Situation haben wir festgestellt, dass ich wesentlich hochwertigeres Rennmaterial benötige.»

Mit neuen Fahrgestellen, gebrauchten Vergasern und Motoren konnte die Saison 2015 zwar gestartet werden, doch gab es keine festen Angebote, um in der Bundesliga oder im Team-Cup zu starten. Die Idee, das Team der Norden Haie zu gründen, wurde somit von Lienemann geboren.

Zu allem Übel laborierte Limberger in der Saison mehrfach an Verletzungen, sodass es sehr schwierig wurde, wieder in den Rennmodus vergangener Tage zu kommen. Erst in der zweiten Saisonhälfte ging die Leistungskurve aufwärts, sodass – wenn dem Limberger-Team nicht einige Mal der Fehlerteufel Ausfälle beschert hätte – zum Saisonende einige Podiumsplätze möglich gewesen wären.

Trotz aller Rückschläge hat Limberger seinen Optimismus vor dem anstehenden Sportjahr nicht verloren: «Die Bedingungen im Speedway werden nicht leichter, nachdem die Norden Haie 2016 nicht erneut an der Bundesliga teilnehmen und die Clubs weitgehend mit Fahrern eingedeckt sind.»

So bleibt dem Norddeutschen nichts anderes übrig als abzuwarten, ob für ihn bei einem Club ein Platz frei wird. Im Team-Cup gab es bisher ein Angebot, welches allerdings aus finanziellen Gründen abgelehnt werden musste: «Meine Gönner sind vorwiegend Materialsponsoren und unser Etat hätte ein Engagement bei dem ich komplett draufzahlen muss nicht zugelassen.»

Der Modus der Deutschen Meisterschaft im Speedway wurde indes verändert, somit bleibt ohne Bundesligaplatz für Limberger keine Möglichkeit sich dafür zu qualifizieren. So stehen vorerst offene Rennen im Fokus. Dazu wird es viele Trainings geben.

Der große Traum des 27-Jährigen bleibt ein Platz im Bundesliga-Team des MSC Brokstedt: «Natürlich wäre das der Idealfall und auch mein Wunsch.» Aber auch in diesem Punkt bleibt er sachlich: «Es war leider schon früh abzusehen, dass der MSC die Mannschaft in der Bundesliga von 2015 nicht verändern wird.»

In der vergangenen Saison war Limberger nur ein Rennen in Brokstedt gefahren. Damals herrschte bei den Norden Haie arge Personalnot und er musste sein erstes Rennen der Saison auf der stärkeren B-Position anstatt in der C-Gruppe bestreiten. Geht es nach Limberger und seinem Team soll das Jahr 2016 zum zweiten Teil der sportlichen Rückkehr werden, und endgültig den Weg zurück in die Speedway-Szene in Deutschland bedeuten.

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