KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

Wieso sich Sandro Cortese mit Überholen schwer tut

Von Ivo Schützbach
Das Team Kallio Yamaha fährt erst die zweite komplette Saison in der Supersport-WM und ist bereits Titelkandidat. «Für mich ist das keine Überraschung», sagt Teamchef Vesa Kallio über den Führenden Sandro Cortese.

Nach sechs von zwölf Rennen der Supersport-Weltmeisterschaft 2018 liegt Sandro Cortese sieben Punkte vor Yamaha-Kollege Jules Cluzel. SPEEDWEEK.com sprach mit Vesa Kallio, dem Eigentümer von Corteses Team Kallio Racing.

Vesa, seit dem Rennen in Donington Park führt dein Team mit Sandro Cortese die Weltmeisterschaft an. Was bedeutet dir das persönlich?

Das ist natürlich sehr schön. Wir wussten, wenn alles gut läuft und Sandro überholen kann, dann haben wir eine gute Chance, in England zu gewinnen.

Dann lief alles für ihn. Er machte einen guten Start und lag gleich auf dem zweiten Platz hinter Cluzel. Dann machte Cluzel einen kleinen Fehler, Sandro nützte diesen aus. Darüber haben wir vor dem Rennen viel geredet. Er musste überholen, damit er vorne seine Pace fahren kann. Der Plan ging auf.

Wir hatten diese Chance schon in vorherigen Rennen. In Imola war Sandro sehr schnell, im Rennen war es aber schwer zu überholen.

Langsam wird es besser. Der Fahrstil der Supersport-Piloten ist anders als der von Sandro. Er fährt wie in Moto2 mit hohem Kurvenspeed, in der Supersport-WM bremsen aber alle sehr spät und fahren dafür in den Kurven langsamer. Sandro merkt, dass er auch diesen Stil fahren muss.

Letztes Jahr hast du mit Sheridan Morais und Niki Tuuli die WM-Ränge 4 und 7 belegt. Was ist dieses Jahr mit Cortese anders?

Letztes Jahr war unsere erste komplette Saison in der Supersport-WM. Wir begannen mit dem alten Motorrad und wechselten dann auf die neue R6. Ich glaube, dass das keine große Sache war, weil das alte Modell auch ein sehr gutes Motorrad war.

Aber die Yamaha-Werkstruppe GRT setzte von Beginn neue Motorräder ein, meine Fahrer dachten, das sie deshalb ein bisschen hinter ihnen liegen. Das spielt sich alles im Kopf ab. Ich glaube, dass wir technisch sogar vor GRT lagen – die Resultate kamen aber nicht.

Ich kann nicht hinstehen und sagen, dass wir auf dem gleichen technischen Level oder sogar besser sind, wenn wir das nicht mit Ergebnissen unterstreichen.

Yamaha wäre auch nicht glücklich gewesen, wenn du gesagt hättest, dass die alte Maschine gleich gut oder besser ist als die neue.

Natürlich nicht. Aber Motorrad bleibt Motorrad, jedes Team erledigt seinen Job bestmöglich.

Dieses Jahr haben alle das neue Motorrad, wir haben jetzt etwas mehr Erfahrung mit der Maschine und deren Motor.

Den größten Unterschied zu letztem Jahr macht aber Sandro aus. Er verfügt über viel Erfahrung, wir können ihm ein gutes Bike hinstellen und jetzt kommen die guten Ergebnisse.

Zur Saisonhalbzeit haben wir die kuriose Situation, dass Kallio Racing Erster in der Meisterschaft ist, NRT Zweiter und das Werksteam von GRT nur Dritter.

Für mich ist das nicht seltsam, wir erledigen alle die gleiche Arbeit.

Yamaha würde sicher gerne GRT an der Spitze sehen?

Das ist wahr.

An der Spitze gibt es fünf oder sechs Fahrer auf hohem Level, jeder von ihnen kann Rennen gewinnen.

Mich überrascht es nicht, dass wir vorne liegen. Aber es ist schön, jetzt zahlt sich unsere viele Arbeit über den Winter und letzte Saison aus.

Sind das Team Kallio Racing und Sandro Cortese bereit, dieses Jahr Weltmeister zu werden?

Natürlich sind wir bereit. Wir müssen daran glauben, dass wir bereit sind. Warum auch nicht? Sandro war auf jeder Strecke sehr schnell, es mangelte nur an Kleinigkeiten. Er hat zwar viel Erfahrung, muss sich aber trotzdem noch in vielen Bereichen verbessern. Wenn du Rennen gewinnen willst, musst du die Stärken und Schwächen der Gegner kennen. Dann musst du an deinem Fahrstil und dem Motorrad feilen.

Hat dir Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli nach dem Sieg in Donington Park gratuliert?

Ja, er hat kein Problem damit, wenn wir gewinnen. Aber natürlich möchte er, dass das offizielle Team von Yamaha vorne fährt. Es ist gut für die Rennserie, dass die Rennen so eng sind und der Level so hoch ist.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 21.12., 23:20, Sky Documentaries
    Race to Perfection
  • Sa. 21.12., 23:35, Motorvision TV
    UK Rally Show
  • Sa. 21.12., 23:35, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 00:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 01:50, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • So. 22.12., 02:45, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 03:35, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 04:20, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 04:45, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2112212013 | 5