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Gesiegt und doch verloren: Das Drama um Lucas Mahias

Von Kay Hettich
Lucas Mahias war nach seinem Ausschluss am Boden zerstört

Lucas Mahias war nach seinem Ausschluss am Boden zerstört

Dramatische Szenen spielten sich in den letzten Minuten im Rennen der Supersport-WM in Portimão ab. Weltmeister Lucas Mahias hat gekämpft, gelitten und am Ende alles verloren. Sein Yamaha-Teamkollege gewann.

Der Sieg war Lucas Mahias sicher, so schnell und konstant spulte der aktuelle Supersport-Weltmeister beim Meeting in Portimão seine Runden ab. Den Vorsprung auf seinen GRT-Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo kontrollierte der Franzose scheinbar mühelos. Doch in der letzten Runde überschlugen sich die Ereignisse und werden wohl in die Geschichte der seriennahen Motorradweltmeisterschaft eingehen.

Mahias rollte frustriert mit einem platten Hinterreifen aus und war praktisch ausgeschieden. Zeitgleich gab es im hinteren Feld aber eine schlimme Kollision zwischen Rob Hartog und dem unschuldigen Gastfahrer Borja Quero Martinez, weshalb das Rennen abgebrochen und nach Runde 16 gewertet wurde – dann wäre Mahias wiederum doch der Rennsieger!

Dafür musste der Werkspilot aber sein Motorrad die letzte Runde innerhalb fünf Minuten beenden und in die Boxengasse bringen. Als Mahias die Situation realisierte, brachte er seine Yamaha R6 wieder in die Gänge und preschte los.

Der platte Hinterreifen wurde dabei komplett zerstört, das Motorrad schlingerte beängstigend. Zweimal stürzte Mahias und rappelte sich wieder auf. Als er ausgepowert in der Boxengasse eintraf, wurde er als Sieger und für seinen kämpferischen Einsatz gefeiert. Doch die Rennleitung korrigiert innerhalb weniger Augenblicke das Ergebnis und nahmen Mahias aus der Wertung: Er hatte die erlaubte Zeit überschritten und benutzte zudem Abkürzungen.

Der Franzose war am Boden zerstört. «Ich habe nur die letzte Kurve geschnitten, weil ich kein Öl oder Benzing auf der Strecke verteilen wollte», rechtfertigte sich Mahias. «Als ich die roten Flaggen sah war mir klar, dass ich zurück an die Boix kommen musste. Mit dem kaputten Hinterreifen war die letzte Runde aber extrem schwierig, ich bin zweimal deswegen gestürzt.»

Übrigens: Selbst Superbike-Star Jonathan Rea (Kawasaki) kam in die GRT-Box, um Mahias zu trösten.

Yamaha legte gegen die Entscheidung vergeblich Protest ein. Mit nun 46 Punkten Rückstand auf WM-Leader Sandro Cortese stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung durch Mahias denkbar schlecht.

Nur 20 Punkte Rückstand in der Gesamtwertung hat hingegen Caricasulo, der den Portimão-Sieg erbte. «Ich hatte in Vergangenheit auch schon Pech, jetzt hatte es mein Teamkollege – so läuft es manchmal», sagte der Italiener. «Somit hatte ich im Rennen Glück. Ich war schnell, die Lücke zu Lucas konnte ich aber nicht zufahren. Mit Platz 2 wäre ich zufrieden gewesen, doch durch sein Problem mit dem Reifen konnte ich die Führung übernehmen Für ihn tut es mir leid, durch die 25 Punkte bin ich dem WM-Leader aber deutlich näher gekommen.»


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