Fix: Kiefer Racing mit Yamaha in der Supersport-WM
Seitdem klar ist, dass Jochen Kiefer seinen Moto2-WM-Startplatz nach dieser Saison verliert, plant er ein Team im SBK-Paddock. Ducati und BMW unterbreiteten dem Rheinland-Pfälzer Angebote für Superbikes, können Kiefer beim Preis aber nicht weit genug entgegenkommen.
Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli hatte Kiefer bei ihrem Treffen Ende September in Nevers geraten, mit seinem Team 2020 in der Supersport-WM Erfahrung zu sammeln. Im Lauf des nächsten Jahres könnten er und seine Truppe sich dann auf die Superbike-WM 2021 vorbereiten.
Die Kosten für ein konkurrenzfähiges Zwei-Mann-Team in der Superbike-WM sind das Doppelte bis Dreifache eines vergleichbaren Teams in der Supersport-Klasse.
«Ich habe von der Dorna den offiziellen Antrag für die Teamplätze bekommen und ausgefüllt», erklärte Kiefer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe zwei Plätze für die Supersport-WM beantragt. Von Yamaha habe ich ein Angebot bekommen, die genauen Preise werden noch diskutiert.»
«Kiefer ist willkommen und jeder wäre glücklich, hätten wir sie im SBK-Fahrerlager», hielt Dosoli fest. «Sie haben mit ihrer Erfahrung zwei WM-Titel gewonnen, ein etabliertes Team wie sie in der Meisterschaft zu haben, wäre wichtig.»
Jochen Kiefer möchte für die Supersport-WM 2020 zwei deutschsprachige Fahrer verpflichten. Gute Chancen hat sein jetziger Moto2-Fahrer Lukas Tulovic; Thomas Gradinger, Christian Stange und WM-Leader Randy Krummenacher könnten ein Thema werden. Der Andrang von Fahrern beim Kiefer-Projekt ist enorm.
Ein Clou wäre die Verpflichtung von Jonas Folger, Markus Reiterberger oder Sandro Cortese. Doch alle drei möchten lieber weiterhin 1000er fahren. Folger hofft auf den Testfahrer-Vertrag in Yamahas MotoGP-Team, Cortese verhandelt mit Ten Kate Yamaha für die Superbike-WM. Und bei Reiti ist momentan alles offen, er liebäugelt mit dem Wechsel in die Britische Superbike-Meisterschaft.