MotoGP: Albtraum für Aprilia wird wahr

Manzi lässt Yamaha jubeln, Seitenhieb gegen Ducati

Von Sebastian Fränzschky
Stefano Manzi gewann beim Heimspiel beide Rennen

Stefano Manzi gewann beim Heimspiel beide Rennen

Bei der Supersport-WM in Cremona gewann Stefano Manzi mit seiner Yamaha R9 beide Rennen und stellte einen Rekord auf. Dass sich die Ducati-Piloten über die Balance aufregen, kann der Italiener nicht nachvollziehen.

Zwei Siege beim Heimspiel in Cremona, ein Rekord in der Supersport-WM und das erste Double mit der neuen Yamaha R9: Ten-Kate-Pilot Stefano Manzi blickt auf ein erfolgreiches Wochenende zurück, an dem er seine Führung in der Fahrerwertung weiter ausbauen konnte.

Am Sonntag fuhr Manzi vom zweiten Startplatz zum Sieg und stellte das erste Double für die neue Yamaha R9 sicher. Es war Manzis dritter Saisonsieg. Nach seinem Triumph beim Saisonauftakt in Australien folgten fünf zweite Plätze. In Cremona kehrte Manzi auf die oberste Stufe des Treppchen zurück.

Am Sonntag fuhr der italienische Yamaha-Pilot zum 17. Mal in Folge in die Top-3: Neuer Rekord in der Supersport-WM!

Für den Sieg im zweiten Rennen musste Manzi aber hart kämpfen. Beim Start übernahm er die Führung, verlor diese später aber an Ducati-Pilot Jaume Masia, der sich zwischenzeitlich leicht absetzen konnte. Manzi überrumpelte den ehemaligen Moto3-Weltmeister in der vorletzten Runde und ließ danach nichts mehr anbrennen.

«Es ist für die R9 das erste Double, richtig cool! Und das vor den heimischen Fans. Es war aber alles andere als einfach», berichtete Manzi nach dem Sonntags-Rennen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Es war erneut ein sehr anspruchsvolles Rennen, aber am Ende konnte ich einen weiteren Sieg einfahren. In der Schlussphase des Rennens habe ich nur noch an den Sieg gedacht. Ich wusste, dass ich in der letzten Kurve angreifen kann. Das hat sich ausgezahlt, daher bin ich sehr zufrieden», freute sich Manzi über den dritten Laufsieg der Supersport-WM-Saison 2025.

Dass sich Masia zwischenzeitlich leicht abgesetzt hatte, brachte Manzi nicht aus der Ruhe. «Ich machte einige Fahrfehler. Er hingegen fuhr ein konstantes Renntempo. Deshalb fuhr er einen kleinen Vorsprung heraus», schilderte der spätere Sieger. «Ich  erkannte, dass ich in einigen Bereichen stärker bin. An diesen Stellen habe ich hart gepusht und konnte den Rückstand wieder aufholen. Im Zweikampf bin ich immer sehr stark.»

Nach dem Trainingsauftakt am Freitag rechnete sich Manzi Chancen aus, seinen Gegnern davonzufahren. Doch in beiden Rennen lief es auf harte Duelle hinaus. «Am Freitag dachte ich, dass mein Renntempo besser ist als das der Gegner. Doch bereits am Samstag gelang es mir nicht, mich abzusetzen», grübelte Manzi, der vom starken Abbau der Reifen überrascht war.

«Bereits in Assen bekamen alle, nicht nur die R9-Fahrer, Probleme mit den Hinterreifen. Ich kann es mir nicht so richtig erklären. Ich weiß nicht, was sich verändert hat. Sie sagen, dass der SCX-Reifen im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert wurde. Alle haben stark mit den Hinterreifen zu kämpfen.»

«In Assen bauten die Reifen bereits nach sechs Runden einen massiv ab. Hier war der Hinterreifen ab der Rennhälfte am Ende. Im vergangenen Jahr war es sehr einfach, die Renndistanz zu bewältigen», staunte Manzi über die Reifenprobleme. «Keine Ahnung, was sich seitdem verändert hat. Alle haben dieses Problem.»

Mit den beiden Siegen in Cremona machte Manzi einen Schritt in Richtung WM-Titel. MV-Agusta-Pilot Bo Bendsneyder ist aktuell der erste Verfolger, liegt aber bereits 44 Punkte zurück. Auf Platz drei der WM folgt Triumph-Pilot Tom Booth-Amos. Der beste Ducati-Pilot taucht erst auf der vierten Position auf: Rookie Jaume Masia mit satten 94 Zählern Rückstand.

Im Fahrerlager hört man vor allem von den Ducati-Teams kritische Kommentare, was die Einstufung der Panigale V2 angeht. Wurde die Ducati zu stark eingebremst? «Ich weiß nicht, ob sie im Vergleich zum Vorjahr stärker limitiert werden. Das interessiert mich auch gar nicht», kommentierte Manzi.

Einen Seitenhieb gegen die Ducati-Piloten konnte sich der Italiener aber nicht verkneifen: «Man müsste sie stärker limitieren, weil sie auf den Geraden viel schneller waren als wir. Ich weiß nicht, warum sie sich beschweren. Wir haben bei der neuen R9 gute Arbeit geleistet. Yamaha arbeitet einfach richtig gut.»

Ergebnis Supersport- WM 2025, Cremona, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Stefano Manzi (I) Yamaha
2. Tom Booth-Amos (GB) Triumph + 0,396 sec
3. Jaume Masia (E) Ducati + 0,721
4. Lucas Mahias (F) Yamaha + 6,304
5. Bo Bendsneyder (NL) MV Agusta + 9,290
6. Filippo Farioli (I) MV Agusta + 14,306
7. Xavi Cardelus (AND) Ducati + 15,123
8. Jeremy Alcoba (E) Kawasaki + 15,731
9. Federico Caricasulo (I) MV Agusta + 15,879
10. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 16,141
11. Marcel Schrötter (D) Ducati + 16,270
12. Oliver Bayliss (AUS) Triumph + 16,542
13. Leonardo Taccini (I) Ducati + 16,868
14. Yuki Okamoto (J) Yamaha + 23,263
15. Kaito Toba (J) Honda + 24,650
16. Ondrej Vostatek (CZ) Ducati + 29,475
17. Mattia Rato (I) Yamaha + 30,979
18. Glenn van Straalen (NL) Ducati + 31,236
19. Federico Fuligni (I) Ducati + 32,682
20. Michael Rinaldi (I) Yamaha + 33,858
21. Bryan D'Onofrio (I) Ducati + 47,754
22. Raffaele De Rosa * (I) QJ Motor + 49,257
23. Eduardo Montero * (E) Ducati + 51,098
24. Andy Verdoia(F) MV Agusta + > 1 min
- Philipp Öttl (D) Ducati
- Can Öncü (TR) Yamaha
- Valentin Debise (F) Ducati
- Ana Carrasco * (E) Honda
- Luke Power (AUS) MV Agusta
- Niccolo Antonelli (I) Yamaha
- Corentin Perolari * (F) Honda
- Syarifuddin Azman (MAL) Honda
- Simon Jespersen (DK) Ducati
Ergebnis Supersport- WM 2025, Cremona, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Stefano Manzi (I) Yamaha
2. Tom Booth-Amos (GB) Triumph + 0,344 sec
3. Valentin Debise (F) Ducati + 0,601
4. Jaume Masia (E) Ducati + 1,109
5. Lucas Mahias (F) Yamaha + 5,628
6. Xavi Cardelus (AND) Ducati + 6,541
7. Bo Bendsneyder (NL) MV Agusta + 8,756
8. Filippo Farioli (I) MV Agusta + 12,701
9. Aldi Mahendra (RI) Yamaha + 12,926
10. Marcel Schrötter (D) Ducati + 13,251
11. Niccolo Antonelli (I) Yamaha + 15,125
12. Oliver Bayliss (AUS) Triumph + 15,182
13. Jeremy Alcoba (E) Kawasaki + 17,375
14. Federico Caricasulo (I) MV Agusta + 17,457
15. Philipp Öttl (D) Ducati + 22,345
16. Yuki Okamoto (J) Yamaha + 28,194
17. Leonardo Taccini (I) Ducati + 28,639
18. Mattia Rato (I) Yamaha + 28,884
19. Ondrej Vostatek (CZ) Ducati + 32,188
20. Luke Power (AUS) MV Agusta + 37,966
21. Federico Fuligni (I) Ducati + 39,167
22. Bryan D'Onofrio (I) Ducati + 42,128
23. Raffaele De Rosa * (I) QJ Motor + 43,218
24. Glenn van Straalen (NL) Ducati + 50,243
25. Eduardo Montero * (E) Ducati + 55,894
26. Syarifuddin Azman (MAL) Honda + 56,117
27. Ana Carrasco * (E) Honda + > 1 min
- Can Öncü (TR) Yamaha
- Michael Rinaldi (I) Yamaha
- Andy Verdoia(F) MV Agusta
- Simon Jespersen (DK) Ducati
- Kaito Toba (J) Honda
- Corentin Perolari * (F) Honda
Supersport-WM 2025: Stand nach 8 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Stefano Manzi (I) Yamaha 175
2. Bo Bendsneyder (NL) MV Agusta 131
3. Tom Booth-Amos (GB) Triumph 124
4. Jaume Masia (E) Ducati 81
5. Can Öncü (TR) Yamaha 77
6. Lucas Mahias (F) Yamaha 74
7. Jeremy Alcoba (E) Kawasaki 60
8. Valentin Debise (F) Ducati 56
9. Marcel Schrötter (D) Ducati 55
10. Xavi Cardelus (AND) Ducati 34
11. Aldi Mahendra (RI) Yamaha 33
12. Filippo Farioli (I) MV Agusta 28
13. Oliver Bayliss (AUS) Triumph 26
14. Leonardo Taccini (I) Ducati 25
15. Federico Caricasulo (I) MV Agusta 25
16. Philipp Öttl (D) Ducati 24
17. Corentin Perolari * (F) Honda 18
18. Michael Rinaldi (I) Yamaha 17
19. Simon Jespersen (DK) Ducati 13
20. Niccolo Antonelli (I) Yamaha 10
21. Kaito Toba (J) Honda 10
22. Luke Power (AUS) MV Agusta 9
23. Ondrej Vostatek (CZ) Ducati 9
24. Glenn van Straalen (NL) Ducati 3
25. Harrison Voight (AUS) Ducati 2
26. Yuki Okamoto (J) Yamaha 2
* WorldSSP Challenge

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