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Kenan Sofuoglu: Neues Team? Superbike? Arbeitslos?

Von Ivo Schützbach
In der Sommerpause wird sich entscheiden, wie oder ob es mit Mahi Kawasaki, dem Team von Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu, in der Supersport-WM weitergeht.

Beim letzten Supersport-WM-Lauf in Portimão Anfang Juli wurde offensichtlich, was sich seit Monaten anbahnte: Mahi Kawasaki hat kein Geld mehr. Das Mahi-Logo wurde überall entfernt, Kenan Sofuoglu war nur deshalb in Portugal am Start, weil er die volle Unterstützung von Kawasaki genießt.

«Ich rede mit Kawasaki», bemerkte der 29-Jährige. «Kawasaki hat mir versichert, dass sie mich bestmöglich unterstützen. Nach Portimão soll sich einiges ändern, dann haben wir eine lange Pause. In dieser Zeit löst das Team hoffentlich die finanziellen Probleme. Oder Kawasaki hilft dem Team die Saison zu beenden. Im Moment habe ich keine Ahnung wie es weitergeht.»

SPEEDWEEK.com fragte bei Kawasaki-Manager Steve Guttridge nach, ob zur Not Kawasaki das Team für den Rest der Saison finanziert. «Was finanzielle Dinge betrifft, musst du mit dem Team reden», war seine wenig befriedigende Antwort. Zumindest macht er Sofuoglu Hoffnung: «Wenn möglich, möchten wir mit Kenan nächstes Jahr weitermachen.»

Mahi-Teammanager Amit Sandill, der die letzten Monate wie eine leiernde Schallplatte herunterbetete, dass es keine Probleme in seinem Team gibt, fehlte in Portugal und versuchte stattdessen zu Hause in Indien Geldgeber aufzutreiben.

Auf die Superbike-WM in Laguna Seca am vergangenen Wochenende verzichtete Mahi Kawasaki, Fabien Foret musste zu Hause bleiben. Fadenscheinige Ausrede des Teams: Man wäre mit der Motoren-Revision nicht rechtzeitig fertiggeworden, um die Aggregate nach Amerika zu schicken.

Entscheidung in den kommenden Wochen

«Kawasaki wird mir erzählen, was ich zu tun habe», skizziert Sofuoglu seine weitere Saison. «Ob ich zu einem anderen Team gehen soll oder Superbike fahren. Die Entscheidung liegt bei ihnen, ich mach was sie wollen, das ist mein Job. Sie haben mir gesagt, dass ich nach Portimão fliegen und ihr Motorrad fahren soll. Ich stehe zwar bei Kawasaki unter Vertrag, fahre aber im Mahi-Team. Die Meisterschaft verliere ich sowieso, das ist mein Problem. Mein Selbstvertrauen und die Motivation sind weg. In den letzten Rennen habe ich so viele Punkte verloren, dass ich den Titel nicht mehr gewinnen kann.»

Nach acht von zwölf WM-Läufen führt überlegen Honda-Youngster Michael van der Mark. Sofuoglu ist mit 77 Punkten Rückstand lediglich Vierter.

Der Türke weiter: «Ich bin der einzige Supersport-Fahrer, der direkt bei Kawasaki unter Vertrag steht. Wenn ich keine gute Unterstützung von ihnen bekomme, werde ich nicht bei Kawasaki bleiben. Aber ich weiß, dass sie sich um mich Gedanken machen. Deshalb fahre ich gerne für Kawasaki. Wenn sie mir etwas Gutes bieten können, mache ich mit ihnen weiter. Wenn nicht, wechsle ich für nächstes Jahr die Marke.»

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