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Exklusiv: Triple-M-Boss trifft radikale Entscheidung

Von Ivo Schützbach
Seit 2012 ist das Frankfurter Team Triple-M im Superstock-1000-Cup auf Ducati unterwegs. Teameigentümer Matthias Moser erklärte SPEEDWEEK.com, weshalb es für 2017 einen Markenwechsel gibt.

Die Gesamtränge 11 und 28 für Marco Faccani und Marc Moser im Superstock-1000-Cup 2016 sind nicht, was sich das Team Triple-M Ducati erwartet hatte.

Am morgigen Freitag wird bekannt: Das Frankfurter Team von Matthias Moser hat einen Vertrag mit Kawasaki Europa unterschrieben und bekommt 2017 Unterstützung vom spanischen Provec-Team, in der Superbike-Weltmeisterschaft für die Champions Jonathan Rea und Tom Sykes verantwortlich.

«Wir haben die letzten zwei Jahre keine Fortschritte gemacht», ist sich Moser bewusst. «Es lag nicht an den Ducati-Motorrädern und auch nicht an Ducati selbst, sie haben sehr viel gemacht und wir haben uns immer sehr gut betreut gefühlt. Aber es ging nicht mehr weiter, wir wurden nicht mehr schneller und kamen nicht weiter nach vorne – es ging eher nach hinten. Das kann an allen möglichen Faktoren gelegen haben. Es kann am Team gelegen haben und an den Fahrern, das war sicherlich der Fall. Es kann auch am Wettbewerb gelegen haben, dieses und letztes Jahr war der Wettbewerb extrem stark. Wenn du in so einer Situation weiterfahren willst, musst du eine radikale Entscheidung treffen.»

Der Hesse weiter: «Ich habe mich lange mit meinem Teamchef beraten, wir haben dann gesagt, dass wir einen Strich ziehen müssen. Daraufhin führten wir verschiedene Gespräche, Kawasaki hat uns ein sehr gutes Angebot gemacht, sowohl finanziell auch als technisch. Wir hängen eng am Provec-Team. Kawasaki hatte dieses Jahr zwei Motorräder im Superstock-Cup, die sie betreut haben und die auch wettbewerbsfähiger waren, das waren die Maschinen von Guarnoni und Razgatlioglu. Wir werden die gleiche Qualität Motorräder wie die zwei bekommen. Da haben wir gesagt, das probieren wir.»

Ihr werdet die neue ZX-10RR einsetzen, hakte SPEEDWEEK.com nach. «Genau, die bekommen wir im Januar 2017 mit Federelementen von Öhlins und werden auch von Termignoni unterstützt, die für das Motorrad einen Auspuff entwickeln wollen, das machen sie mit uns. Mit Öhlins haben wir gute Erfahrung, Öhlins will auch gerne Teile für das Motorrad entwickeln. Aus diesem Grund haben sie uns gefragt, ob wir mit ihnen weitermachen wollen. Öhlins hat dieses Jahr viel für uns gemacht, zu sehr guten wirtschaftlichen Bedingungen. Mit Öhlins kennen wir uns gut aus, deshalb haben wir uns für sie entschieden.»

Das Fahrerduo steht auch bereits fest: Neben Marc Moser darf der Ukrainer Ilya Mikhalchik fahren. «Wir hatten sehr viele Bewerbungen, Ilya fand ich sehr gut, weil er dieses Jahr enorme Fortschritte gemacht hat», lobte Teameigentümer Moser. «Er ist mit 19 Jahren ein junger Kerl, hat eine gerade Karriere und fällt nicht oft vom Motorrad. Er wollte unbedingt in die 1000er-Klasse, weil er in Supersport keine Zukunft sieht, das kann ich verstehen. Ilya ist mir sympathisch – ich bin nicht angewiesen darauf, dass uns jemand bezahlt. Drum nehme ich lieber einen, der mir sympathisch ist und bei dem ich eine Zukunft sehe. Ein 19-jähriger Ukrainer, bis über beide Ohren motiviert, den finde ich gut, ihm will ich eine Chance geben.»

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