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Alastair Seeley gewinnt North West 200

Von Helmut Ohner
Alastair Seeley: Das Lachen des Siegers

Alastair Seeley: Das Lachen des Siegers

Alles was im Strassenrennsport Rang und Namen hat, versammelte sich vom 11. bis 15. Mai beim North West 200.

Für heuer wartete der Organisator mit zwei wesentlichen Änderungen auf. Zum einen wurde der Streckenabschnitt Mather’s Cross - an dieser Stelle stürzte vor zwei Jahren Robert Dunlop tödlich - durch eine Schikane entschärft und zum anderen konnten die Rennfahrer erstmals am Donnerstag den ganzen Tag trainieren. Bis jetzt war es in der bis in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreichende Geschichte dieser Veranstaltung nur dienstags und donnerstags vor den Rennen nur in den Abendstunden möglich, die Landstrassen zwischen Portrush, Portstewart und Coleraine für den öffentlichen Verkehr zu sperren.
 
Steve Plater, der als grosser Favorit nach Nordirland gekommen war, fixierte im ersten Training die schnellste Zeit. Beim Versuch diese Zeit weiter nach unten zu drücken stürzte der Brite am Donnerstag knapp vor Start/Ziel. Der achtfache Sieger zog sich beim Unfall Brüche im linken Arm zu und konnte die Veranstaltung vom Krankenbett nur mittels Live-Stream verfolgen.

Im ersten Rennen der Klasse Superbike sprang sein Teamkollege John McGuinness in die Bresche. Der Honda-Fahrer im Team von HM Plant konnte sich dabei in einem spannenden Rennen gegen Conor Cummins durchsetzen. «Nach der regenbedingten Startverzögerung war es nicht leicht, die richtige Reifenkombination zu wählen. Meine Entscheidung, auf geschnittenen Slicks ins Rennen zu gehen, hat sich als richtig herausgestellt», freute sich der Brite nach seinem Erfolg.

Sieben Fahrer balgten sich im ersten Supersportrennen um den Sieg. Bis kurz vor der Zielflagge führte zwar Ian Hutchinson den Pulk an, doch in einem atemberaubenden Manöver setzte sich Alastair Seeley an die Spitze des Feldes und gab die Führung auch nicht mehr aus der Hand. «Am Ende der ersten Runde war ich zwar nur an achter Stelle, aber ich konnte mich gut nach vorne kämpfen. Mein Wille zu gewinnen war scheinbar etwas grösser als bei meinen Gegnern», kommentierte der Nordire sein denkwürdiges Ausbremsmanöver.

In der Achtelliterklasse ging der Sieg an Paul Robinson. Der Lokalmatador hatte vor dem Rennen beteuert, dass er so lange nicht an einen Rücktritt vom Rennsport denken wollte, bis ihm nicht endlich ein Erfolg beim North West 200 gelungen sei. Dementsprechend gross war die Freude bei Robinson nach dem Fallen der Zielflagge. «Auf dieser Strecke ist mein Vater vor 30 Jahren tödlich verunglückt, deshalb ist dieser Sieg für meine Familie und mich etwas ganz Spezielles.»

Dank Keith Amor konnte sich BMW in die Siegerlisten dieser traditionsreichen Veranstaltung eintragen. Dabei hatte der Schotte sein Motorrad erst wenige Tage vor dem Rennen zum ersten Mal getestet. Bei seinem ersten Auftritt in diesem Jahr konnte Amor im Rennen der Klasse Superstock die Überlegenheit auf dem ultraschnellen Kurs ausnützen. Am Ende trennten die vier Erstplatzierten nicht einmal eine Sekunde.

Alastair Seeley beendete im Hauptrennen die 13 Jahre dauernde Durststrecke der Piloten aus Nordirland. Phillip McCallen, mittlerweile Motorsport-Kommentator, gelang dies 1996 als Letzter das so genannte North West 200 zu gewinnen. Dabei konnte sich der Suzuki-Pilot die führende Position erst in der letzten Runde eingangs Church-Bend von Stuart Easton holen. Dementsprechend gross war die Freude von Seeley: «Das ist einer meiner grössten Triumphe. Dieses Rennen wollen alle Fahrer gewinnen und mir ist dieses Kunststück heute gelungen.»

Den Schlusspunkt setzte Ian Hutchinson im zweiten Supersportrennen. Der Brite konnte sich bereits in der ersten Runde von seinen Verfolgern absetzen und steuerte seine Honda in einem fehlerlosen Rennen zu einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg. «Nach dem verlorenen ersten Rennen wollte ich es nicht wieder auf einen Kampf bis zur letzten Schikane ankommen lassen. Deshalb habe ich mein Heil in der Flucht gesucht, was mir auch gelungen ist.»
 

Die Ergebnisse

Superbike
1. John McGuinness (GB), Honda
2. Conor Cummins (GBM), Kawasaki
3. Alastair Seeley (GB), Suzuki

Supersport 1

1. Alastair Seeley (IRL), Suzuki
2. Ian Hutchinson (GB), Honda
3. Michael Dunlop (IRL), Yamaha
46. Franz Schwarz (D), Yamaha

125 ccm
1. Paul Robinson (IRL), Honda
2. Jon Vincent (GB), Honda
3. Renzo van der Donckt (B), Honda

Superstock
1. Keith Amor (GB), BMW
2. Ian Hutchinson (GB), Honda
3. Ryan Farquhar, (IRL), Kawasaki

NW200
1. Alastair Seeley (IRL), Suzuki
2. Stuart Easton, (GB), Honda
3. John McGuinness (GB), Honda

Supersport 2
1. Ian Hutchinson (GB), Honda
2. Keith Amor (GB), Honda
3. Bruce Anstey (NZ), Suzuki

39. Franz Schwarz (D), Yamaha
 

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