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Weltrekordjagd in der Lausitz

Von Jürgen Müller
Peter Schröder/Anna Burkhard: Vier neue Rekorde

Peter Schröder/Anna Burkhard: Vier neue Rekorde

Auf dem DEKRA-Testgelände am EuroSpeedway Lausitz wurden am vergangenen Donnerstag zehn Weltrekorde für Seitenwagen aufgestellt.

Initiator der Weltrekordversuche war der Schweizer Motorentuner Peter Küng. Teilnehmer an dieser Rekordjagd in den verschiedenen Gespannklassen waren die Gespann-WM-Teilnehmer Josef Moser/Manfred Wechselberger (A), Peter Schröder/Anna Burkard (CH), Peter Küng/Sophia Kirchhofer (CH) und Ralph Bohnhorst/Sven Bohnhorst (D). Nach zahlreichen Vorbereitungsarbeiten fieberten die Piloten diesem Tag entgegen. Schliesslich musste für neue Rekorde alles passen, insbesondere das Wetter - möglichst wenig Wind und kein Regen – war eine wichtige Voraussetzung und natürlich ein perfekt abgestimmtes Dreirad.

Für Moser/Wechselberger fand der Tag ein schnelles Ende. Bereits bei den Einstellfahrten gab ihr 1300er-Suzuki-Motor den Geist auf, eine defekte Zylinderkopfdichtung beendete den Arbeitstag der beiden Österreicher. Auch für den ehemaligen Grand-Prix-Sieger Ralph Bohnhorst, der mit seinem Sohn Sven unterwegs war, lief anfänglich nicht alles glatt. Ein Kolbenklemmer bescherte den beiden zusätzliche Arbeit vor Ort.

Den Rekordreigen eröffnete Initiator Peter Küng mit seiner Beifahrerin Sophia Kirchhofer in der Klasse 750ccm über einen Kilometer fliegenden Start. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wurde – wie bei allen anderen Rekorden auch – aus zwei Läufen ermittelt. Die Schweizer kamen dabei auf eine Geschwindigkeit von 226,750 km/h. Die 29-Jährige aus Hirschthal sass bei zwei weiteren Rekorden selbst am Steuer, unterstützt von Anna Burkard. Sie schraubten die neuen Bestleistungen in der Klasse bis 750ccm über einen Kilometer und über eine Meile, bei jeweils stehendem Start, auf 167,664 km/h bzw. 189,406 km/h.

Vier weitere neue Rekorde gehen auf das Konto von Peter Schröder in der Klasse bis 1000ccm, auch bei ihm sass Anna Burkhard im Boot. Die beiden Eidgenossen erzielten mit 265, 379 km/h auch die höchste Geschwindigkeit des Tages. Der bisherige Rekord in dieser Klasse wurde vom Brown (GB) mit 222,980 km/h gehalten.

Ralph Bohnhorst gelang es mit seinem 500ccm-Zweitakter über einen Kilometer stehenden bzw. fliegenden Start und über eine Viertelmeile (stehender Start) neue Bestmarken zu erzielen. Alle Rekorde bedürfen bis zur offiziellen Anerkennung einer Homologation durch die FIM. Dies sollte jedoch kein Problem sein, da mit Charles Hennekam ein FIM-Steward und mit Bernd Schenkhut, ein DMSB-Technical Steward vor Ort waren. Gleichzeitig erfüllten das Team von WIGE DATA die Forderung nach einer lizenzierten Zeitnahme.

Insgesamt gesehen ein äussert erfolgreicher Tag für die Teams aus drei Nationen. Nach dem erfolgreichen Abschluss waren alle Anstrengungen im Vorfeld vergessen. «Bereits vor zwei Jahren habe ich die ersten Anfragen an die FIM gestellt, um zu erfahren was es dabei alles zu beachten gilt», erinnert sich Peter Küng. Ursprünglich sollten die Rekorde auf einem Flugplatz von Oschersleben ausgefahren werden. Doch diese Idee wurde wieder verworfen, da es Unklarheiten mit den Besitzverhältnissen vor Ort gab.
 
Vor einem Jahr einigte sich schliesslich Peter Küng mit dem Betreiber des DEKRA-Testgeländes. Der ehemalige Flugkapitän der Swissair konnte sich somit einen weiteren Lebenstraum erfüllen. Im kommenden Jahr wird 69-Jährige keinesfalls in Ruhestand gehen, nachdem er in den vergangenen Jahren Peter Schröder und Jos Moser erfolgreich betreut hat, geht er 2011 ganz neue Wege. Mit Sophia Kirchhofer und Anna Burkard schickt er erstmals ein Damen-Team ins Rennen, ob in der IDM oder in der Sidecar Trophy steht bislang noch nicht fest.
 

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