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Max Kappler (23): Rücktritt wegen Corona-Bestimmungen

Von Thorsten Horn
Max Kappler konzentriert sich jetzt aufs Studium

Max Kappler konzentriert sich jetzt aufs Studium

Maximilian Kappler beendet seine Karriere. Dies gab der 23-jährige Sachse, der die letzten Jahre in der Supersport-300-WM unterwegs war, bekannt. Als Hauptgrund nennt er die Restriktionen im Zusammenhang mit Covid-19.

Obwohl erst 23 Jahre alt, hat Max Kappler bereits 18 Rennsaisons auf dem Buckel. 2020 war seine letzte, denn wegen der andauernden Corona-Restriktionen hängt der Oberlungwitzer den Helm an den Nagel. Genauer gesagt tauscht er den Rennhelm mit einem Bauhelm, denn künftig wird er sich auf sein duales Studium zum Bauingenieur konzentrieren. «Wir haben uns gemeinsam mit Max die Entscheidung nicht leicht gemacht. Nach Abwägung aller vorliegenden Angebote und auf Grund der Tatsache, dass auch 2021 das Corona-Virus die Saison massiv beeinflussen wird, hat Max seine Entscheidung getroffen», erklärte das Familienteam am Sonntag.

Natürlich schwingt viel Wehmut mit, doch blickt man auch auf eine schöne Zeit und einige Erfolge zurück. So heißt es weiter: «Wir, allen voran Max, sind stolz auf die Erfolge, haben wir doch zusammen das Ziel, Max bis in die Motorrad-Weltmeisterschaft zu begleiten, erreicht.»

So steht neben drei Titeln des kleinen Maximilian Kappler in der Deutschen Pocketbike-Meisterschaft der Jahre 2006, 2007 und 2008 der Titel in der Klasse Moto3 der IDM 2013 zu Buche. Neben dem Vizetitel 2017 in der damals neuen Klasse IDM Supersport 300 verweist man auch auf seine drei Einsätze als Wildcard-Pilot in der Moto3-WM auf dem Sachsenring sowie einem weiteren im tschechischen Brünn. 2016 wurde er bei seinem Heimrennen im Regen immerhin 19.

Nach einem Top-Ten-Ergebnis als Wildcard-Pilot bei der Supersport-300-WM 2017 auf dem Lausitzring war Kappler seit 2018 Permanentstarter. Ein derartiges Ergebnis sollte sich allerdings nicht wiederholen. Sein bestes Jahr war 2019, welches er auf dem 18. Gesamtrang abschloss.

Die Saison 2020 war dann so nachhaltig von Corona-Bestimmungen gestört, dass sich sein Freudenberg Racing Team aus der Weltmeisterschaft vorzeitig verabschiedete und sich auf die IDM fokussierte. Somit war Max Kapplers letztes Rennen das IDM-Saisonfinale am 27. September 2020, bei dem er 13. wurde.

Trotz der unbefriedigenden Ergebnisse in der letztjährigen WM-Saison hatte Max Kappler in den vergangenen Monaten sowohl sportlich sehr interessante (Kawasaki, Yamaha) wie auch finanziell lukrative Angebote aus der WorldSSP300 erhalten. Auch Serienpromoter Dorna bekundete Interesse an seinem Verbleib in der Weltmeisterschaft. Nach Abwägung aller Fakten, vor allen die aktuell fehlenden Trainingsmöglichkeiten und die weiterhin extrem angespannten Situation auf Grund der Corona-Pandemie, kam aber die Überzeugung, dass Max nicht die gleichen Voraussetzungen und damit die notwendige Chancengleichheit wie seine südeuropäischen Mitbewerber hat. Während kürzlich in Deutschland die Fortführung des Lockdowns beschlossen wurde, sind in Spanien Rennstrecken offen und ermöglichen uneingeschränkte Trainingsfahrten. «Dieser Nachteil ist gravierend und kann auch während der Saison nicht wieder aufgeholt werden», erklärte man des Weiteren.

Ob und wie Max dem deutschen Motorradrennsport erhalten bleibt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen, denn sehr gern würden er und seine Familie die gemachten sportlichen wie auch organisatorischen Erfahrungen der letzten Jahre weitergeben.

«Es war eine schwierige Entscheidung, die ich mir sicher nicht leicht gemacht habe», hielt Max fest. «Auch wenn mir sprichwörtlich das Herz blutet – ich habe zwar nicht alles, aber doch sehr viel erreicht. Ich schaue wie immer weiter nach vorn und werde mich nun voll auf mein duales Studium konzentrieren. Daneben stehe ich aber gern jungen Talenten mit Rat und Tat zur Seite. Ich möchte in diesem Zusammenhang die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Sponsoren und Förderern, die inzwischen zu guten Freunden geworden sind, und natürlich auch meinen Fans aufrichtig für die Unterstützung in den letzten 18 Jahren zu bedanken.»

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