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Neue WM-Klasse Supersport 300: KTM hat bestes Bike!

Von Ivo Schützbach
2017 kommt in der Superbike-WM die neue Einstiegsklasse «Supersport 300». Werken wie Honda, Kawasaki, Yamaha und KTM wird damit eine Plattform geboten, um in neuen Märkten mehr zu verkaufen.

Um dem Superbike-Nachwuchs bessere Chancen zu bieten, wird es als Unterbau ab 2017 neben der Supersport-WM (600 ccm) die neue Einstiegsklasse «Supersport 300» geben, für welche Motorräder mit 300 bis 400 ccm mit einem oder zwei Zylindern angedacht sind.

Diese neue Klasse ist nicht nur sportlich gesehen wertvoll, sie bietet den Herstellern auch die Möglichkeit, sich in den Wachstumsmärkten Südamerika und Asien mit Modellen zu zeigen, die im Alltag relevant sind.

SPEEDWEEK.com fragte Ingenieur Jan Witteveen nach Sinn und Unsinn. Der Niederländer war von 1989 bis 2005 Renndirektor bei Aprilia (187 GP-Siege) und verfügt noch heute über beste Kontakte im Fahrerlager.

Was meinst du zur 2017 kommenden Klasse «Supersport 300»?

Eine Einstiegsklasse fehlt bislang, mit der neuen 300er-Klasse kann es auch für die Industrie interessant werden, weil es eine Weltmeisterschaft sein wird. Mit der bisherigen Superstock-600er-Klasse gab es nur beschränkte Möglichkeiten zu werben.

Das Problem wird, mit den vorhandenen Modellen alles unter einen Hut zu bringen, das ist schwierig. Wenn ein technisches Reglement gemacht wird, dann glaube ich nicht, dass es gleich eines geben wird, welches auch funktioniert. Mit der Zeit wird man sehen, wie man regulieren muss.

Wenn es günstig sein soll, reden wir von Motorrädern, die kein Hightech sind. Diese sind meist ziemlich schwer und für den Rennsport nicht so geeignet. Ich halte im Moment KTM für am besten bedient, sie haben die Duke-Reihe, das sind sportlich getrimmte Modelle. Solche Modelle gibt es in der westlichen Welt und auch von den Japanern, aber nicht im restlichen Asien. In Asien gibt es auch keine Motorräder in dieser Hubraumklasse, die haben normal 125, 150 oder 250 ccm, aber keine größeren Modelle.

Die 300er-Bikes verkaufen sich in Asien und Südamerika aber enorm gut.

Für Thailand mag das stimmen, wenn wir aber nach China oder Indien gehen, ist die Situation anders. Thailand ist im Vergleich zu den anderen Ländern in dieser Region relativ reich, Vietnam auch. In diesen Ländern gibt es andere Möglichkeiten. Im restlichen Asien sind Motorräder das Transportmittel, weil sich die Menschen kein Auto leisten können.

In Indien und China wird der nächste Schritt sein, dass Motorräder vom Transportmittel zum Spaßgerät werden.

Langfristig gesehen schon. In diesen Ländern braucht es mehr Rennen, damit das Interesse steigt, dass die Medien mehr machen. Es muss eine Identifikation zwischen Rennsport und Motorrad geben, bis vor zehn Jahren war das nicht so.

Kannst du dir vorstellen, dass asiatische Hersteller wie Hero, Mahindra oder Zongshen Interesse an dieser Meisterschaft bekommen?

In Indien wird damit geworben, dass man mit einem Liter Benzin 100 Kilometer fahren kann. Die 150-ccm-Motorräder dort sind nicht auf Sport getrimmt. Langfristig kann es schon sein, dass es ein Umdenken gibt. Dann muss aber eine Beziehung hergestellt werden zwischen Rennsport und dem Verbraucher. Dafür brauche ich Rennen und Meisterschaften und Aktivitäten mit den Medien.

Die neue Meisterschaft wird also nur in Thailand, Malaysia, Vietnam, Indonesien und Europa funktionieren?

In Europa und Südamerika werden die kleinen Motorräder immer interessanter. Die Duke-Reihe von KTM verkauft sich gut, die 390er. Oder von Honda die CB250.

Du gehst davon aus, dass sich KTM ab 2017 in dieser Klasse zeigen wird?

Wenn sie ein Motorrad haben, das zum Reglement passt, dann sind sie dabei. Ich glaube sogar, dass KTM im Moment das beste Basismotorrad hat.

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