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Ken Roczen (Honda): «Die Ungewissheit ist schwierig»

Von Johannes Orasche
Ken Roczen

Ken Roczen

US-Legende Ricky Carmichael lud Ken Roczen und vier weitere Top-Asse der Supercross-WM via Skype zu einer Diskussion. Der Honda-Star sprach über die bisherige Saison und die Zwangspause.

Auch in der US-Supercross-Szene warten angesichts der Corona-Pandemie Fans und Fahrer gleichermaßen gespannt auf Informationen über eine etwaige Fortsetzung der Saison. Sieben Rennen wären in der prestigeträchtigen Serie noch zu absolvieren. Zehn Rennen wurden bisher gefahren.

Am 13. Juni soll es eventuell mit dem Auftakt zu US-Nationals weitergehen, die Supercross-Rennen könnten in einem Szenario erst im Herbst nachgeholt werden. Zuletzt machten aber auch Gerüchte die Runde, dass die Supercross-WM bereits im Mai fortgesetzt werden soll.

US-Legende Ricky Carmichael (40) machte auch der Not eine Tugend und lud am Wochenende fünf Stars via Skype zu einem Corona-Roundtable. Carmichael ist derzeit als TV-Experte und Co-Kommentator in der Supercross-WM im Einsatz.

Auch Honda-Werksfahrer Ken Roczen (25), der mit Gattin Courtney in Florida wohnt, war einer der hochkarätigen Gäste im Video-Chat. Roczen erinnerte sich an seinen ersten Saisonsieg in St. Louis im Januar: «Nach dem ersten Sieg war es dann wie eine Art Wiederholung, als ich wieder vorne war in einem Finale. Es hat sich dann schon wieder recht vertraut angefühlt. Ich hatte lange keine Siege, aber drei Siege sind besser als keiner.»

Zur nun schon mehr als einmonatigen Zwangspause sagt der Deutsche: «Ich habe mir natürlich ein wenig frei genommen, aber dann aber auch wieder an meinem Körper gearbeitet. Ich habe versucht, eine gute Balance zu finden. Wir bekommen ja immer verschiedene Infos. Die schwierigste Sache ist aber die Ungewissheit.»

Der Vollblut-Racer Ken Roczen gestand aber auch: «Es waren schon ein paar Tage, wo ich nicht wusste, was ich tun soll. 85 oder 90 Prozent meiner Karriere haben bisher aus Training und Rennen bestanden und das war jetzt plötzlich mit einem Mal weg. Wir haben ein Haus, wo ja einiges zu tun ist. Darum kümmert sich sonst meine Frau und ich habe jetzt ein wenig geholfen. Aber ich kann euch sagen, ich bin nicht für diese normalen Dinge des Alltags gemacht. Ich will mich eigentlich auf diese Sachen erst dann konzentrieren, wenn ich mit dem Motocross aufgehört habe.»

«Natürlich wird es für uns alle komisch sein, wenn es nach dieser langen Pause dann wieder losgeht», blickte der Deutsche voraus. «Wir werden mit einem Kaltstart auf das Cross-Bike gehen und dann wieder zurück auf das Supercross-Bike. Gleichzeitig hängt einiges davon ab, wieviele Outdoor-Rennen es am Ende werden. Ich meine ja, es sind zu viele Rennen Outdoor angesetzt. Man sollte es bei zehn oder elf belassen. Man kann sich nicht immer vornehmen, dass man aufpassen und sich nur ja nicht verletzen soll. Wir sind aber im Moment noch so weit weg vom Rennen fahren. Es ist daher noch genug Zeit, um alles vorzubereiten und sich darauf einzustellen.»

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